Hohe Ziele für neuen Audi A6 Avant

Der Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn schwärmt vom schönsten Avant von Audi. Doch der neue A6-Kombi zeigt nicht nur beim Design seine Stärken, muss aber auch hohe Ziele erfüllen.

Thomas Flehmer

Audi will mit dem A6 Avant die langjährige Erfolgsgeschichte des Premium-Modells fortsetzen. 37 Jahre nach dem ersten Audi 100 und einen Tag nach der Fertigstellung des fünfmillionsten A6 wird auch die sechste Generation des Kombis aus Ingolstadt den Geschmack der Kunden treffen.

Länger und breiter

Dabei präsentiert sich der von Audi genannte C 6 noch sportlicher als der 1998 erstmals vom Band gelaufene Vorgänger. Die Dachlinie ähnelt einem Coupe und verleiht dem Kombi etwas dynamisches, auch wenn das neue Modell um fünf Zentimeter auf 1,86 Meter in die Breite gegangen und in der Länge um 14 Zentimeter auf 4,93 Meter gewachsen ist. Dafür ist die Höhe um einen Zentimeter auf 1,46 Meter geschrumpft, was sich beim Einsteigen etwas bemerkbar macht.

Peppig wirkt auch der Singleframe-Kühlergrill, der sich mittlerweile zum Markenzeichen der neuen Audi-Modelle gemausert hat. «Das Design zielt auf Emotionen. Der neue A6 ist der schönste Avant, den wir jemals gebaut haben», sagte Martin Winterkorn bei der Präsentation in Tarragona.

«Ideale Kombination aus Spaß und Verbrauch»

Übersichtliches Cockpit Foto: Werk

Besonders die 2.7 Tdi-Motorisierung mit 132 kW/180 PS hat es dem Audi-Vorstandsvorsitzenden angetan. «Das ist die ideale Kombination aus Verbrauch und Fahrspaß.» In 8,3 Sekunden ist der Common-Rail-Diesel mit modernen Piezo-Inline-Injektoren von 0 auf 100 km/h.

Die ab einer Drehzahl von 1400 U/min fassenden 380 Newtonmeter, die bis 3300 U/min gleiches Niveau halten, sorgen für eine Höchstgeschwindigkeit von 225 Stundenkilometern. Dabei gibt der Automobilhersteller aus Ingolstadt den Verbrauch für den Euro-Norm 4 erfüllenden Kombi gerade mal mit sieben Litern auf 100 Kilometern an.

Luftfederung vom A8 erhalten

Leuchtdioden am Bremslicht Foto: Werk

Um den Komfort im Innenraum zu heben, haben die Ingenieure die bereits aus dem A8 bekannte Luftfederung auch der kleinen Schwester eingebaut. «Die Karosserie bleibt unabhängig von der Beladung auf gleichem Niveau», so der technische Leiter Wilfried Stöcker. Über das zentrale Bedienelement Multi Media Interface (MMI) können die drei verschiedenen Stufen der optional bestellbaren Federung eingestellt werden.

Neben der Federung sorgt auch die adaptive Cruise Control für Sicherheit. Die zweite Generation der radargestützten Abstandsregelung passt automatisch das Tempo in Hinsicht zum Vordermann an. Zudem sorgen ein erneuertes Elektronisches Stabilitätsprogramm sowie Leuchtdioden an den Bremslichtern und das Kurvenlicht für weitere Sicherheiten im Straßenverkehr. Sollten alle Stricke reißen, schaltet der Avant nach einer Notbremsung automatisch die Warnblink-Anlage an.

Auch im Innern wurde einiges für die Insassensicherheit getan. «Wir haben alle wichtigen Instrumente und Vorrichtungen weiter nach oben verlagert», so Stöcker. Dadurch können den Fahrer bei einem Aufprall keine Kleinteile verletzen. Auf einen Knieairbag aber wurde verzichtet. Die Höchstnote von fünf Sternen erhielt der Avant aber trotzdem im europäischen NCAP-Crashtest.

Sinnvolles Schienensystem im Kofferrraum

Zwei Mountainbikes verstaubar Foto: Werk

Neben der Sicherheit können die Insassen den Fahrkomfort genießen. Genügend Beinfreiheit ist nicht nur auf den Vordersitzen vorhanden. Dank eines Radstandes von 2,84 Metern bleibt auch im Fonds genug Platz. Der fehlt auch im Kofferraum nicht. Die Ladekapazität beginnt bei 565 Litern und ist bis auf 1660 Liter erweiterbar.

Audi bietet - ähnlich wie Citroen - im Kofferraum zudem praktische Verstauhilfen an. Während im neuen Citroen C 4 eine an der Heckschürze befestigte Plastikschiene den Kofferraum in verschiedene Fächer unterteilen kann, hat Audi ein Schienensystem eingerichtet, in dem diversen Optionen die Ordnung herstellen.

So können mit optional zu ordernden Gurten zwei Mountainbikes festgezurrt werden. Für 110 Euro könnte sich der Kunde aber auch eine Kofferbox zulegen, die auf dem Schienensystem befestigt wird.

Hohe Absatzziele

Dank aller Komponenten will Audi die Begehrlichkeiten der Kunden wecken und hat hohe Ziele. «Wir wollen in 2005 deutlich mehr als 60.000 Einheiten absetzen», so Produktionsmarketing-Leiter Wolfgang Hoffmann. 57 Prozent sollen dabei auf deutschen Straßen verkehren.

Insgesamt stehen 14 Motor-Getriebe-Varianten zur Verfügung - sieben davon auf Quattro-Basis. Dabei macht der 2.4-Benziner des ab 18 März erhältlichen A6 Avant mit 35.700 Euro den Anfang, der 2,7 Tdi ist ab 38.900 Euro erhältlich.

Ganz sportlich mit 335 PS

Wer es ganz sportlich möchte, der nimmt den 4.2 V8. 335 PS/246 kW und starke 420 Newtonmeter stoßen den A6 innerhalb von 6,2 Sekunden von Null auf Hundert. Allerdings ist dort der Fahrspaß auf eine Höchstgeschwindigkeit von abgeregelten 250 Stundenkilometern begrenzt. Und auch die 62.800 Euro der Version mit 6-stufiger Tiptronic lassen den Spaß zunächst nicht aufkommen. Doch die Freude kommt auf, sobald der Motor angelassen wird.

Allerdings rechnet Audi bei der größten Version nur mit geringen Absatzzahlen in Deutschland. Das Schlachtschiff findet seine Liebhaber eher in den USA oder Russland. Fahrspaß bieten aber auch die kleineren Motoren des neuen Kombi.

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