Geländewagen von Mercedes als Schnäppchen

Die M-Klasse von Mercedes läuft im kommenden Jahr aus. So schlagen einige Händler jetzt sogar die stärker Variante mit dem durchzugsstarken Vierliter-Diesel mit Rabatt los.

Stefan Grundhoff

Die Mercedes M-Klasse mausert sich zum regelrechten Schnäppchen. Da der edle Offroader im Sommer kommenden Jahres abgelöst wird, geben manche Händler bereits jetzt kräftige Rabatt. Seit 1997 erfreut sich das Modell bei den Kunden großer Beliebtheit. Und gerade die Version ML 400 CDI zeigt auf Straßen und im Gelände gleichermaßen seine starken Seiten.

Die Qualitätsprobleme sind seit der letzten Modellpflege endgültig passé. Seit diesen notwendigen Modifikationen an Outfit und Innenraum erfüllt der 2,3 Tonnen schwere Benz den Qualitätsanspruch, den man an einem Mercedes hat. Der Vierliter-Commonrail-Diesel unter der Haube gehört zu den stärksten seiner Klasse, ist aber kein Leisetreter. 184 kW / 250 PS und ein maximales Drehmoment von 560 Nm sprechen eine klare Sprache. Das maximale Drehmoment steht bereits ab 1700 U/min. zur Verfügung.

Vertretbarer Verbrauch

Dem entsprechend spurtet der 4,63 Meter lange Allradler nach vorn. Von 0 auf Tempo 100 in gerade einmal 8,3 Sekunden, dazu eine Höchstgeschwindigkeit von 217 km/h. Wo der kleinere ML 270 CDI passen muss, legt der große Bruder nach. Selbst wer den ML zügig bewegt, muss an der Tankstelle nicht dafür büßen. Im Praxistest verbrauchte der Geländewagen durchschnittlich 12,5 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Das hört sich zwar viel an, ist für einen Offroader aber okay. Leider erfüllt der Wagen nicht die Abgasnorm Euro 4, entschprechend hat er auch keinen Partikelfilter.

Permanenter Allradantrieb

Die sanft schaltende Fünfgang-Automatik hat angesichts des mächtigen Drehmoments keine Mühe, den Mercedes zu bewegen. Das Gewicht ist ihm allenfalls im Gelände anzumerken. Doch auch hier schlägt sich die M-Klasse besser als erwartet. Die Achsen sind an Doppelquerlenkern befestigt. Die Kraft wird permanent im Verhältnis 48:52 an Vorder- und Hinterachse übertragen. So sind knapp 80 Prozent Steigung und 40 Prozent Schräglage drin. Mehr können auch knochige Allradler oft nicht. Dazu kommen 30 Grad Böschungswinkel vorn und hinten sowie eine Bodenfreiheit von 20 Zentimetern. Wird es im unwegsamen Terrain brenzlig, greift die Elektronik ein und bremst die abtrünnigen Räder gezielt ab. Manuell kann nur eine Geländeuntersetzung zugeschaltet werden. Zusammen mit dem modifizierten ETS gibt es für die M-Klasse auch in unwegsamen Gelände kaum ein Halten.

Fahrwerk nun besser abgestimmt

Doch die meisten M-Klasse-Piloten hierzulande bewegen den quirligen 400er ohnehin nur auf der Straße. Und da hat sich die Fahrwerksabstimmung im Laufe der Jahre deutlich gebessert. Dennoch kommt der «M» nicht an die Agilität eines BMW X 5 oder eines Porsche Cayenne heran. Auch die unpräzise Lenkung lässt Wünsche offen. Auf der Autobahn zeigt der Mercedes ML 400 CDI allerdings seine ganze Klasse. Auch bei Geschwindigkeiten von über 180 km/h läuft er stoisch ruhig.

Hochwertige Innnenausstattung

Das mächtige Steuer ist noch ohne Bedientasten.

Auch im Innenraum wurde nachgebessert. Das Plastikimage früherer Zeiten ist nahezu vollständig verschwunden. Mittlerweile geht es mit Leder und Edelholz hochwertiger zu. Doch seine acht Jahre Produktionszeitraum sieht man ihm auf den zweiten Blick an. Das Steuer ist mächtig und ohne die üblichen Bedientasten. Der Bordcomputer thront über dem Innenspiegel, den Schalter für die Schweinwerfer-Waschanlage finden wir versteckt neben dem Zündschloss. Doch die Sitze sind vorne und hinten bequem. Das Platzangebot angesichts von 2,82 Meter Radstand durchaus üppig. Der Kofferraum enttäuscht ebenfalls nicht. Er schluckt zwischen 1061 und 2020 Litern.

Viele Komfortextras kosten Aufpreis

Der Preis für den Mercedes ML 400 CDI liegt bei 61.306 Euro. Exklusives Leder sowie elektrische Sitzverstellung kosten 3045 Euro zusätzlich. Auch viele weitere Extras gibt es nur gegen Aufpreis. So sind Bi-Xenonlicht (1125 Euro), Parktronic (765 Euro), Navigationssystem (2256 Euro), Regensensor (110 Euro) oder Sidebags hinten (388 Euro) ebenfalls nicht in der Serienversion enthalten. Wer möchte, kann die M-Klasse übrigens zum Siebensitzer machen - für knapp 1000 Euro mehr.

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