Ford Puma: Mini-SUV mit vielen Stärken

Ford Puma: Mini-SUV mit vielen Stärken
Der Ford Puma bietet eine gute Fahrdynamik. © Ford

Das Segment der Mini-SUV ist hart umkämpft. Doch mit dem Ford Puma haben die Kölner ein interessantes Modell im Angebot.

Trotz der großen Konkurrenz ist der Puma bereits das zweite Kleinwagen-Crossover bei Ford. Und der findet nicht nur im Portfolio der Kölner seine Lücke – denn er ist mehr als ein hochgebockter Fiesta.

Dass der Puma vom Fiesta abstammt und mit ihm auch in einer charakterlichen Verwandtschaft steht, lässt er schon mit seinem dynamischen Auftritt erahnen. Anders als der seit 2014 im gleichen Segment angebotene Ford Ecosport versucht er keine optische Annäherung an den Geländewagen-Stil, sondern gibt ganz klar den City-Sportler. Allerdings einen kraftvoll-bulligen mit hoher Schulterlinie, schmalen Fenstern, großem Kühler und ausdefinierten Kotflügeln mit porschehaften mandelförmigen Scheinwerfern.

Flotter Antritt mit schwächstem Antrieb

Anders als bei manchem Wettbewerber ist der selbstbewusste Auftritt aber mehr als nur Show. Schon in der schwächsten Variante mit dem 125 PS starken Dreizylinderbenziner überzeugt der Puma mit tollen Antritt. Weil der kleine Verbrenner Unterstützung von einem leistungsverstärktem Riemenstarter-Generator hat, wirkt er beim Anfahren und Beschleunigen deutlich größer als die im Fahrzeugschein angegebenen 1,0 Liter.

Der E-Motor steht beim Tritt auf das Gaspedal sofort bereit, das Turboloch zu schließen und für unmittelbaren Schub zu sorgen. Das gefällt gerade im Stadtverkehr, wo der Puma an jeder Ampel zu den schnellsten Startern gehört. Jenseits von Tempo 100 auf der Autobahn kommt der Boost-Effekt gefühlt weniger zum Tragen, stattdessen steht dann der akustisch immer präsente Dreizylinder-Sound im Zentrum. In Sachen Effizienz wiederum überzeugt die Mischung aus Stromer und Benziner komplett. Ohne größere Mühe lässt sich ein Verbrauch im Bereich von fünfeinhalb Litern erreichen. Einziger Wermutstropfen: Eine Automatik gibt es in Verbindung mit dem Mildhybriden nicht.

Knackig abgestimmtes Fahrwerk

Das Cockpit des Ford Puma sieht ansehnlich aus. Foto: Ford

Das knackige Fahrwerk passt gut zum wachen Charakter des Antriebs. Stabil und präzise schlägt sich der leichtfüßige Ford durch die Kurven, ohne auf entspannteren Abschnitten zu sehr mit Federungskomfort zu geizen. Der Fiesta bringt hier erfolgreich seine Gene ein – auch wenn er mit seinem niedrigeren Schwerpunkt noch handlicher und flotter fährt. Doch ein SUV kauft man ja nicht in erster Linie wegen eines knackigen Fahrverhaltens, sondern weil es innen mehr Platz bietet als eine Limousine. Das gelingt dem Puma spielend: Vorne, im mit weichem Kunststoff ausgekleideten Cockpit und auf bequemen Sitzen, geht es durchaus geräumig zu. Wirklich punkten kann der Ford aber im Fond, wo selbst größere Erwachsene ausreichend Raum und vor allem viel Kniefreiheit vorfinden.

Das vielleicht klarste Kaufargument für den kleinen Crossover findet sich jedoch im Kofferraum. Genauer: Unter dem Kofferraumboden. Hebt man diesen an, tut sich dort nämlich ein geräumiges Zusatzfach mit 81 Litern Fassungsvermögen auf. Aus der ansonsten nur klassenüblichen Gepäckablage wird durch die serienmäßige „Ford Mega Box“ ein veritabler Laderaum, der auch Zimmerpflanzen oder sperrige Golf-Bags laden kann. Weil das Fach aus Kunststoff ist und sich unten ein Ablauf mit Stöpsel befindet, ist es sogar auswaschbar – sinnvoll etwa, wenn schmutzige Gummistiefel untergebracht werden wollen.

Günstig sieht anders aus

Das System ist so praktisch und gleichzeitig wirkungsvoll, dass man sich fragt, warum nicht schon vorher jemand darauf gekommen ist. Einziger wirklicher Nachteil: Ein Ersatzrad hat keinen Platz mehr im Kofferraum.

So dynamisch und praktisch der Puma ist: Besonders günstig ist er nicht. Wo die Konkurrenten ihre Autos deutlich unterhalb von 20.000 Euro positionieren, verlangt Ford für seinen Design-Crossover mindestens 23.400 Euro. Den etwas kleineren und deutlich weniger schicken Markenbruder Ecosport verkaufen die Kölner rund 5000 Euro günstiger.

Diesel hat 120 PS

Das Heck des Ford Puma braucht sich nicht verstecken. Foto. Ford

Die üppige Differenz wird teilweise durch eine großzügige Ausstattung wettgemacht. So sind immer Navigationssystem, 17-Zoll-Aluräder, LED-Scheinwerfer und Tempomat an Bord (Ausstattung „Titanium“). Wer noch einmal gut 1.000 Euro drauflegt, wertet auf „ST Line“ auf – und erhält einen im Design sportlich nachgeschärften Puma. Auch die Investment-Sprünge bei den Antrieben sind fair: Ab 24.860 Euro kommt das kleine SUV mit luxuriösen 155 PS, den angesichts des geringen Verbrauchs verzichtbaren Diesel (120 PS) gibt es ab 25.000 Euro.

Im Ford-Angebot ist der Puma vor allem eine Alternative zum kompakten Focus. Das Platzangebot in dem kürzeren Crossover reicht zwar nicht für eine ganze Familie, dafür sind die Abmessungen deutlich handlicher. Und dem noch etwas knackigeren Fiesta ist der Puma bei Gepäckraum weit voraus. Mit der Verbindung von Sportlichkeit, Raumangebot und Alltagstauglichkeit dürfte er aber auch mit Erfolg gegen direkte Wettbewerber im Mini-SUV-Segment bestehen. (SP-X)

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