Ford Focus: Überzeugender Spätstarter

Ford Focus: Überzeugender Spätstarter
Ford Focus 2.0.

Die Ford-Erfolgsgeschichte der vergangenen Jahre soll mit dem neuen Focus fortgesetzt werden. Der Neue bringt alles mit, um erfolgreich in die Konkurrenz mit dem Opel Astra oder Golf V zu gehen.

Stefan Zaumseil

Für die lange Jahre gebeutelten Ford-Leute ist es eine Erfolgsgeschichte. Zwei Millionen Fahrzeuge wurden bisher verkauft. Der Focus war das meistverkaufte Auto Europas, zwei Jahre lang gar das meistverkaufte Auto der Welt. Diese Erfolg soll mit dem neuen Focus weitergehen.

Die neuste Focus-Generation teilt sich Plattformelemente mit dem Focus C-MAX, dem Volvo S40 und dem Mazda 3. Optisch ist eine Verwandtschaft allerdings nicht zu erkennen, der neueste Ford-Zögling liegt auf einer Linie mit dem erfolgreichen Vorgänger. Der Focus ist durch die ausgestellten Radläufe und die Scheinwerfer eindeutig als Nachfolger des bisherigen Modells zu erkennen.

Mehr Platz im Innenraum

Ford Focus 2.0.

Front- und Heckleuchten kennzeichnen die Verwandtschaft zum größeren Bruder Mondeo. Der Trend in der Kompaktklasse geht zu immer größeren und höheren Fahrzeugen, daher ist auch der neue Focus gewachsen. Das kommt den Insassen zugute - es gibt unter anderem 40 Millimeter mehr Schulterbreite auf den vorderen Sitzen und ein angenehmes Platzangebot im Fond. Die Karosserie ist ordentlich verarbeitet, solide und steif. Die Klappergeräusche im Innenraum des Vorgängers sind beseitigt worden, der Neue glänzt durch innere Ruhe.

Die Sitze bieten besseren Seitenhalt und sind höher als im aktuellen Focus. Im Zusammenspiel mit der elektrisch verstellbaren Pedalerie sollen so auch kleine Menschen ihre perfekte Sitzposition finden. Allerdings sitzen Menschen um die 1,90 Meter zu hoch. Der Platz für die Knie ist im neuen Focus weniger geworden, trotz Höhen- und Längsverstellbarkeit des Lenkrades.

Angenehm sind die übersichtlichen Instrumente. Das Kofferraumvolumen ist um rund zehn Prozent auf 385 bis 1.245 Liter gewachsen. Es gibt zahlreiche pfiffige Ablagen und ins Handschuhfach passt eine 1,5-Liter-Wasserflasche. Das bisher «beste Fahrwerk seiner Klasse» mussten die Ford-Ingenieure im neuen Focus weiter verbessern. Mittlerweile bietet auch die Konkurrenz sehr fahrdynamische Autos: Beste Beispiele sind Opel Astra oder Golf V. Sie sind zwar früher auf den Markt gekommen als der Focus, doch der Neue aus dem Hause Ford braucht sich nicht zu verstecken, wie der Test mit dem 2.0 TDCI zeigt.

Dynamisches Aussehen

Ford Focus 2.0.

Schon äußerlich wird eine sportlichere Ausstrahlung als beim Vorgänger durch die flacheren Winkel der Frontscheibe erreicht - die niedrige Schulterlinie wird von den schmaleren Rückleuchten betont und vermittelt ein dynamischeres Aussehen als bisher. Die inneren Werte wurden gegenüber dem Vorgänger ebenfalls verbessert: 40 Millimeter verbreiterte Spur, 25 Millimeter verlängerter Radstand, eine verbesserte Multilink-Schwertlenkerachse, Verwendung der Stabilisator-Aufhängungen vom Focus RS - sind nur einige der Neuheiten.

Das Ergebnis der vielen Verbesserungen ist ein noch spurstabilerer Wagen, mit einer wunderbar direkten Lenkung, minimalen Fahrgeräuschen und einem sportlich abgestimmten Fahrwerk, das aber nie unkomfortabel wirkt - die lästigen Abrollgeräusche des Vorgängers auf schlechtern Straßen sind passé.

Im neuen Ford Focus kommen vorerst vier Benzin- und zwei Dieselmotoren zum Einsatz: Vom bekannten 1.4l Duratec mit 80 PS und 124 Nm bis hin zum 2.0l Duratec mit 145 PS und 185 Nm. Neu ist im Focus der 1,6l Duractec Ti-VCT (Twin Independent Variable Camshaft Technology) (115 PS / 155 Nm) mit variablen Ventilsteuerzeiten für reduzierten Verbrauch. Außer dem neuen Motor komplettieren die beiden Turbodiesel 1.6 Duratorq (109 PS / 240 Nm) und 2.0 Duratorq (136 PS / 320 Nm) die Motorenpalette und erfüllen nur mit dem optionalen Partikelfilter die Euro 4-Norm. Der kostet teure 600 Euro.

Fahrspaß pur

Ford Focus 2.0.

Mit dem durchzugsstarken 2-Liter-Common-Rail-Diesel und dem gelungen abgestimmten Fahrwerk bietet der neue Ford Focus Fahrspaß pur. Die Kurvengeschwindigkeiten sind jenseits der Familientauglichkeit. Das serienmäßige Sechsganggetriebe, die niedrige Geräuschkulisse und die Leistungsreserven versprechen entspannte Familien-Fahrten.

Auch mit dem Preis versucht Ford zu punkten: 14.375 Euro für den dreitürigen Focus 1.4 sind eine deutliche Ansage an Opel und VW. Zunächst wird es den Drei- und Fünftürer geben; der Turnier soll zum Verkaufsstart am 13. November ebenfalls verfügbar sein. Serienmäßig sind ABS, ESP, Fensterheber und Zentralverriegelung. Wer mehr möchte, sollte zumindest den 15.550 Euro Focus Trend ordern. Der bietet zumindest noch Klimaanlage und elektrisch verstellbare Spiegel.

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