Fiat Panda klettert über Stock und Stein

Der Fiat Panda ist in der Allradversion ein beinahe idealer Geländewagen. Nur der kleine Benzinmotor will einfach nicht zum «4×4 Climbing» passen.

Stefan Grundhoff

Die Überraschung war groß, als der Fiat Panda zum Auto des Jahres 2004 gewählt wurde. Gegen eine bärenstarke Konkurrenz hatte sich der kleine Panda durchsetzen können. Beweis seiner Beliebtheit sind die starken Verkaufszahlen. Eine Allradversion soll nun gerade in den Alpenregionen auf den Spuren des ehemaligen Panda 4x4 anknüpfen.

Panda und Allrad - das ist nicht neu. Bereits der Bestseller aus den 80er und 90er Jahren war ab Anfang der 90er Jahre als Allradversion zu bekommen. Die Karosserie kam von Fiat, der Unterbau nebst Allradantrieb stammte vom Geländewagenexperten Steyr-Daimler-Puch aus Graz. Die bauen unter anderem auch das Offroad-Urgestein Mercedes G-Klasse.

Neuer Allradler ist reines Fiat-Produkt

Cockpit des Panda.

Der neue 4x4 ist eine Fiat-Eigenproduktion und stammt aus dem Pandawerk in Polen. Die Turiner versprechen sich von dem geländegängigen Panda einiges. Wie schon bei seinen Vorgängern haben Armee, Förster, Post und andere Behörden bereits Interesse bekundet. Doch der 4x4 soll zumindest in Norditalien, der Schweiz und Österreich ein Auto für jedermann sein - gerade als Zweitwagen.

Optisch unterscheidet sich der 1,63 Meter hohe Fiat Panda 4x4 nur unwesentlich von seinem braven Bruder mit Frontantrieb. Die Karosserie wurde um 54 Milimeter angehoben, damit es auf Feldwegen und im freien Gelände nicht allzu schnell vorbei ist mit dem Vortrieb. Die robuste Dachreling, Front- und Heckschürzen machen ebenfalls auf Offroader. Motor und Getriebe bekamen einen Unterfahrschutz.

Die Heckansicht.

Im Innenraum merkt man von der Geländegängigkeit des Panda zunächst nichts. Der 4x4-Antrieb wurde zusammen mit der Firma GKN entwickelt. Durch Viscokupplung und zwei Diffentiale wird die Motorkraft variabel auf alle vier Räder übertragen. Im normalen Straßenbetrieb gehen 98 Prozent der Kraft an die Vorderachse. Verlieren die Räder hier Halt, greift die Hinterachse ein. Je nach Untergrund gehen bis zu 70 Prozent des Antriebs an die hinteren Reifen.

Im Gelände macht der Fiat Panda 4x4 eine überraschend gute Figur. Der Allradantrieb arbeitet willig und ohne jegliches Zutun des Fahrers. Einzig eine Anti-Schlupfregelung (in Verbindung mit ESP) fehlen dem Klettermaxen derzeit - sollen jedoch kommen. Dann ging es noch weiter nach oben. Dank kurzer Überhänge, großer Böschungswinkel und des niedrigen Gewichts von kaum mehr als einer Tonne geht der Fiat auch abseits befestigter Straßen überaus tatkräftig zur Sache. Aus dem 3,57 Meter langen Panda 4x4 Climbing ist auch im Wald und bei Steigungen bis 60 Prozent einiges rauszuholen.

Benziner hat kaum Kraft

Wenig überzeugend zeigt sich jedoch die derzeit einzige Motorisierung mit 1,2 Litern Hubraum. Der Vierzylinder leistet gerade einmal 44 kW/60 PS. 0 auf 100 km/h in 20 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 145 km/h beeindrucken ebenso wenig wie ein nicht gerade sparsamer Verbrauch von 6,6 Litern Super auf 100 Kilometer.

Spaßiger wird es erst im nächsten Sommer, wenn auch der Panda 4x4 mit dem agilen 1,3 Multijetdiesel mit 145 Nm und 70 zu bekommen ist. Er dürfte dem ungewöhnlichen Allradler auch abseits der Straßen deutlich besser zu Gesicht stehen. Beide Motoren erfüllen die Euro-4-Abgasnorm.

Der Innenraum zeigt sich im bewährten Panda-Stil. Die Platzverhältnisse sind vorne und hinten gut. Der Kofferraum schluckt zwischen 200 und 855 Litern. Die Sitze sind jedoch allzu dünn und könnten deutlich mehr Straffheit und Seitenhalt vertragen. Die Bedienelemente sind nicht unbedingt chic, aber durchweg praktisch platziert.

In den Kofferraum gehen mehr als 800 Liter.

Serienmäßig sind bei der Climbing-Variante unter anderem Fensterheber, vier Airbags, ABS und eine umklappbare Rückbank. Optional sind Annehmlichkeiten wie Klimaautomatik, Glasschiebedach, Soundsystem und Scheinwerfer-Reinigungsanlage zu bekommen. Im nächsten Jahr soll der Fiat Panda 4x4 auch noch als robuste SUV-Version mit Lifestyle-Ambiente auf den Markt kommen. Der Fiat Panda 1.2 4x4 ist ab 11.700 Euro erhältlich.

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