Daewoo Lacetti: Hübsch aussehen genügt nicht

Daewoo versucht mit dem Lacetti in der Kompaktklasse Fuß zu fassen. Dort muss ein Modell aber mehr zu bieten haben als ein Designer-Blechkleid.

Stefan Zaumseil

Auch der Fahrzeughersteller Daewoo will sich in der Kompaktklasse positionieren. Für den «Lacetti» wurde sogar eigens Star-Designer Giugiaro bemüht. Und tatsächlich ist der Lacetti optisch ansprechend und hübsch gemacht. Keilförmig läuft das Auto mit leicht abfallender Gürtellinie nach vorne in Richtung Kühlergrill zu. Etwas markanter dürfte die Daewoo-Hoffnung durchaus sein; so jedenfalls fällt er kaum auf.

Motoren überzeugen nur bedingt

Beim Lacetti stehen derzeit drei Benzinmotoren mit je vier Zylindern und Leistungen zwischen 95 und 122 PS zur Verfügung. Ein Selbstzünder soll später folgen. Das 1,8-Liter-Aggregat kommt aus der Produktion des Mutterkonzerns General Motors und macht selbst mit 90 KW und 122 PS und trotz seiner 165 Nm Drehmoment einen etwas lustlosen Eindruck. Von einem Topmodell erwartet man einfach etwas mehr. Immerhin: Den Spurt von Null bis Tempo 100 schafft er in guten 9,5 Sekunden. Und Tempo 190 Spitze sind allemal drin.

Allerdings ist der Lärmpegel ab Tempo 120 mächtig. Dabei begnügt sich der Daewoo Lacetti mit 7,8 Liter Normalbenzin auf 100 Kilometer - das ist kein schlechter Wert. Leider schafft der Motor nur die betagte Euro-3-Abgasnorm. Das Fahrwerk macht einen ausgewogenen Eindruck und ist kaum aus der Ruhe zu bringen. Angenehm straff geht es mit dem Fronttriebler über Landstraßen und Autobahnen. Anteil daran hat auch die präzise und leichtgängige Lenkung.

Klar gegliederte Bedienelemente

Das Cockpit ist übersichtlich gestaltet.

Überzeugen kann auch das Platzangebot. Vorne und hinten geht es gleichermaßen geräumig zu. Das ist in dieser Klasse nicht selbstverständlich. Der Kofferraum fasst je nach Position der Rückbank zwischen knapp bemessenen 245 und beachtlichen 1045 Liter Zuladung. Gute Noten gibt es für den allgemein funktionalen Innenraum mit klaren Bedienelementen und zahlreichen Ablagemöglichkeiten. Die Serienausstattung ist komplett und bietet unter anderem Front- und Seitenairbags, ABS und kräftige Bremsen. Leider sind die Vordersitze zu weich und lassen auch wegen der zu kurzen Sitzfläche den nötigen Langstreckenkomfort vermissen. Und die Oberflächengestaltung von Sitzen und Armaturenbrett könnte hochwertiger sein.

Kein Preisbrecher

Das Topmodell CDX lässt in Sachen Ausstattung kaum Wünsche offen. Elektrische Fensterheber, Klimaautomatik, elektrische Außenspiegel sind inklusive. Bleiben für die Aufpreisliste nur das Automatikgetriebe (1400 Euro), Metallic-Lack (320 Euro) und eine Schiebedach (700 Euro). Jedoch kostet bereits das schlapp ausgestattete Einstiegsmodell 13.550 Euro. Die Schnäppchen-Zeiten gehören der Vergangenheit an. So wird es der Daewoo Lacetti nicht leicht haben. Denn auch die wesentlich renommiertere Konkurrenz tritt mit Preisen ab 15.000 Euro an.

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