Corolla Verso Diesel: Flottes Reisemobil

Um der Kundschaft den Selbstzünder schmackhafter zu machen, hat Toyota den Kompaktvan Verso ordentlich aufgemotzt. Den neuen 2.2-Liter D-CAT-Motor gibt es in zwei Leistungsstufen.

Von Sebastian Viehmann

Toyota hat ehrgeizige Ziele. 18.000 Mal will das Unternehmen den Kompaktvan Verso im Jahr 2005 verkaufen. Als Lockmittel agiert der neue 2.2-Liter D-CAT-Motor. Diesen Kraftprotz mit serienmäßigem Sechsganggetriebe pflanzt Toyota nur bei den beiden Ausstattungslinien «Sol» (ab 25.400 Euro) und «Executive» (28.200 Euro) ein.

Schaltfaules Fahren

Nur beim Beschleunigen muss der Fahrer viel schalten. Foto: Werk

Selten hat es so viel Spaß gemacht, einen Diesel zu fahren. Nach einem kurzen Turbo-Loch zerren die 177 Pferdestärken ungeduldig an den Vorderrädern. Bei ungestümem Gasfuß klopft gelegentlich die Antriebsschlupfregelung dem Fahrer auf die Finger. Der Spurt von 0 auf 100 Km/h ist in 8,8 Sekunden geschafft, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 205 Km/h. In der Stadt lässt sich der Verso schaltfaul fahren. Auf Landstraße und Autobahn weiß man das Drehmoment von 400 Nm, das bei 2000 bis 2600 Umdrehungen anliegt, besonders zu schätzen. Schade, dass ein Japaner so wenig Überholprestige hat.

Solange man den Gasfuß ein wenig im Zaum hält, bleibt der Verbrauch niedrig. Er liegt im Durchschnitt bei 5,8 Litern außerorts und 8,5 Litern innerorts, was einem Gesamtverbrauch von 6,8 Litern entspricht. Beeindruckend und auf langen Reisen wohltuend sind die Vibrationsarmut und die Geräuschdämmung. Auch bei hohen Geschwindigkeiten bleibt der Lärmpegel niedrig und lässt fast in Vergessenheit geraten, dass man einen Diesel bewegt.

Vorbildlich in Sachen Umweltschutz

Toyotas D-CAT ist nicht nur kräftig, sondern reizt auch in Sachen Umweltschutz alles aus. Der Motor unterschreitet deutlich die Abgasnorm Euro 4 - bei Russpartikeln um 80 Prozent. Auch Stickoxide werden um 50 Prozent reduziert, womit der D-CAT allen Dieseln mit Partikelfilter überlegen ist. Das Geheimnis ist der von Toyota entwickelte Speicherkatalysator, kombiniert mit einer hochgradigen Abgasrückführung, die niedrige Verbrennungstemperaturen und damit weniger Stickoxide garantiert.

Äußerlich ist die D-CAT-Version an den 17-Zoll-Felgen (die anderen Versionen rollen auf 16-Zöllern) und einer verstärkten Tönung für die hinteren Scheiben zu erkennen (Toyota nennt das «Privacy Glas»).

Etwas schwächere Alternative

Die Abgasnorm Euro4 wird deutlich unterschritten. Foto: Press-Inform

Auch der etwas schwächere 2,2-Liter D-4D mit 100 kw/136 PS hängt gut am Gas und macht aus dem Verso ein flottes Reisemobil. Beim D-4D wird die Kraft ebenfalls über das neue Sechsganggetriebe übertragen (Fünfganggetriebe gibt es nur noch bei den beiden Benzinmotoren mit 1,6 bzw. 1,8 Litern Hubraum).

Mit dem D-4D-Triebwerk kostet das Auto 22.850 Euro in der «Luna»-Version, 23.750 in der «Sol»-Ausstattung und 26.850 Euro im Top-Modell «Executive». Die preiswerteste Eintrittskarte für das Dieselvergnügen ist der Fünfsitzer für 21.400 Euro, der schlicht «Verso» heißt. Alle anderen Modelle haben sieben Sitze, wobei sich die Sitze der zweiten und dritten Reihe mit wenigen Handgriffen versenken lassen und eine ebene Ladefläche schaffen.

Navigationssystem serienmäßig

Das Top-Modell «Executive» hat serienmäßig ein Navigationssystem mit Umfeldüberwachung an Bord. Im Bereich der Nummernschilder observieren Kameras den Bereich rechts und links des Autos. Damit werden das Abbiegen, Einparken und das Heraustasten aus einer engen Toreinfahrt wesentlich einfacher, zumal die abfallende Haube des Verso nur erahnen lässt, wieviel Platz nach vorn noch zur Verfügung steht.

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