Citroen C 2: Kleinwagen mit Plastik-Image

Mit dem C 2 hat Citroen auch einen Kleinwagen für die Stadt im Programm. Das Geld für das optionale Automatikgetriebe SensoDrive ist anderweitig besser angelegt.

Stefan Zaumseil

Der französische Autohersteller hat reichlich Mut bewiesen, als er den Kleinwagen C 3 verkürzte und aus ihm den C 2 machte. Das Design zeigt sich bullig. Eine dynamische Front, dazu selbstbewusst ausgestellte Kotflügel und ein flottes Heck. Gerade bei der Damenwelt dürfte der nur 3,66 Meter lange Franzose so punkten.

Doch allein mit einem hübschen Äußeren ist auch ein Kleinwagen heutzutage nicht zu verkaufen. Da gehört mehr dazu. Der Innenraum zeigt sich im typischen Citroen-Look. Mit vielen pfiffigen Ideen. Übers Aussehen lässt sich streiten. Nicht jedoch über die schlampige Verarbeitung. Etwas weniger Plastik-Image würde auch einem Kleinwagen wie dem C 2 gut zu Gesicht stehen. Das Armaturenbrett macht einen aufgeräumten Eindruck. Störend jedoch der unbeleuchtete Lichtschalter am Blinkerhebel - leider typisch Franzose. Praktisch ist dagegen die Radiofernbedienung am Lenkrad.

Beengte Verhältnisse hinten

Das Platzangebot vorn überrascht trotz der bescheidenen Außenmaße. Selbst Personen über 1,90 Meter Körpergröße sitzen dort bequem. In der zweiten Reihe ist dagegen kaum Beinfreiheit vorhanden. Allenfalls dem Nachwuchs sind die schmächtigen beiden Einzelsitze zuzumuten. Die Sitze können um zehn Zentimeter verschoben oder zusammengeklappt werden.

Der Kofferraum zeigt sich einfallsreich. Die untere Hälfte der Klappe schwingt praktisch nach unten. Hier lassen sich schwere Taschen abstellen. Leider ist die Ladekante zu hoch. In den Kofferraum passt gerade einmal eine Klappbox quer hinein. Für den täglichen Einkauf reicht es jedoch allemal. Wer die beiden Sitze im Fond umklappt, macht aus spärlichen 166 immerhin 879 Liter.

Automatikgetrieb lässt zu wünschen übrig

Da das Einstiegsaggregat des C 2 mit 60 PS allzu schwach auf der Brust ist, sollte man sich den 1,4 gönnen. Wer nicht schalten möchte, kann zudem für das optionale SensoDrive ordern. Der 1,4 Liter große Vierzylinder leistet 54 kW / 73 PS - genug, um den französischen Floh munter zu bewegen. 0 auf 100 km/h in gemessenen 15,7 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h sind jedoch keine Bestwerte. Das automatisierte Getriebe liefert im C 2 freilich keine überzeugende Vorstellung ab. Trotz des bescheidenen Gewichts von knapp 1,1 Tonnen zeigt sich der Kleinwagen im Automatikmodus recht müde.

Wenn der C 2 1,4 jedoch einmal rollt oder manuell geschaltet wird, ist er kaum noch zu halten. Der versprochene Verbrauch von rund sechs Litern war in der Praxis nicht zu schaffen. Durchschnittlich verbrauchte der C 2 mächtige acht Liter. Ein Zugeständnis an das stete Bemühen, den Citroen trotz SensoDrive flott zu bewegen. Die Schadstoffklasse Euro3 / D 4 ist wenig zeitgemäß.

Überzeugendes Fahrverhalten

Beim Fahrverhalten zeigt der C 2 dann seine starke Seite. Er ist agil und liegt dank des Radstandes von 2,31 Meter satt auf der Straße. Die elektrische Servolenkung ist etwas zu leichtgängig ausgefallen. Bei geringen Geschwindigkeiten und beim Rangieren ist das durchaus ein Vorteil. Die Sicherheitsausstattung bietet ABS, Front- und Seitenairbags. ESP ist nur in Verbindung mit Kopfairbags für 525 Euro Aufpreis zu bekommen.

Der gut ausgestattete Citroen C 2 VSX 1.4 kostet 13.400 Euro. Die 500 Euro Aufpreis für das Sensodrive kann man getrost besser anlegen. Zum Beispiel für das Luxuspaket mit Klimaautomatik, elektrischen Spiegeln, Regen-/Lichtsensor und Einparkhilfe für 690 Euro.

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