BMW X6: Eine gewisse Art der Extravaganz

Marktstart am 6. Dezember

BMW X6: Eine gewisse Art der Extravaganz
Der BMW X6 gibt sich trotz 2,2 Tonnen Gewicht beeindruckend sportlich. © BMW

BMW schickt den X6 in die zweite Generation. Das Sports Activity Coupe wird auch in zweiter Auflage besonders bei denjenigen polarisieren, die noch keine Sitzprobe vorgenommen haben.

Von Thomas Flehmer

2008 entfachte BMW mit einem Mix aus SUV und Coupé das Feuer der Diskussionen über den X6. Sechs Jahre und etwas über 255.000 Verkäufe später sind die Diskussionen nicht überall abgeebbt, doch das von BMW genannte Sports Activity Coupe (SAC) hat sich zumindest in den Kreisen der Reichen und Schönen etabliert, die mit dem X6 eine gewisse Art der Extravaganz ausdrücken wollen und dem oder der Liebsten zum Nikolaustag die zweite Generation in den Stiefel schieben können.

Mehr Ausstattung im Innern des BMW X6

Dabei ist das 4,91 Meter lange SAC auf den ersten Blick kaum vom Vorgänger zu unterscheiden. Die Dachlinie ist etwas flacher ausgefallen, das Heck kompakter gestaltet und zugleich wurden die Glasflächen vergrößert. Scheinwerfer und Scheinwerferlicht wurden der Moderne angepasst, der Innenraum noch mehr auf Premium getrimmt.

Dort erwarten Fahrer und Beifahrer von vornherein eine erweiterte Serienausstattung mit Ledersitzen, Monitor und Zwei-Zonen-Klimaanlage, für die beim Vorgänger noch zusätzliches Geld angelegt werden musste. Somit können die bis zu fünf Personen den Aufenthalt noch besser genießen und die Premiumgefühle einatmen, die natürlich durch optionale Elemente wie vollfarbiges Headup-Display, zahlreiche Fahrerassistenzsysteme und diverse verschiedene Fahrwerke noch weiter gepimpt werden können.

Basismodelle des BMW X6 kommen Anfang 2015

Der BMW X6 polarisiert auch in zweiter Generation.
Mehr Premiumgefühle im Cockpit des BMW X6 BMW

Trotz der coupéartig abfallenden Linie ist auch auf den Rücksitzen genügend Kopffreiheit, Beinfreiheit eh. Zudem fasst der Kofferraum 580 Liter Volumen, die auf 1525 Liter ausgeweitet werden können. Der Familienurlaub kann also beginnen.

Sollte die Fahrt noch vor Weihnachten stattfinden, kann zwischen dem X6 xDrive 50i und der Performance-Version von der M-Tochter X6 M50d gewählt werden. Die beiden Basismodelle X6 xDrive 35i und X6 xDrive 30d sowie der xDrive 40d folgen Anfang nächsten Jahres und besitzen mit einem Spektrum zwischen 258 und 313 PS bereits genügend Potenz, doch wer den 330 kW/450 PS starken Achtzylinder-Benziner des 50i einmal ausprobiert hat, möchte nicht unbedingt zu einem Sechszylinder wechseln.

BMW X6 äußerst sportlich

Der BMW X6 polarisiert auch in zweiter Generation.
Wankbewegungen werden beim BMW X6 minimiert BMW

Zu betörend ist der kernige Sound, der zudem im Sport+-Fahrmodus mit einem Blubbern unterlegt wird, das an amerikanische Sportwagen vergangener Jahrzehnte erinnert. Dabei ist der X6 trotz seiner voluminösen Form sehr viel sportlicher. Innerhalb von 4,8 Sekunden hat der 2,2 Tonner Tempo 100 erreicht und hält die linke Autobahnspur bis zu einer Geschwindigkeit von 250 km/h.

Doch auch auf einem Geschwindigkeitskurs und beim Slalomfahren gibt sich X6 äußerst sportlich - besonders im bereits erwähnt Sport+-Modus mit abgeschaltetem ESP. Je nach Fahrwerk werden die Wankbewegungen minimiert, die Lenkung ist äußerst direkt und gutmütig zugleich, denn selbst nach dem Kurvendrift befindet sich das Sports Activity Coupe an dem Punkt, an dem der Fahrer den Wagen hinwünschte – natürlich nur, wenn die Grenzen der Physik beim Allradler nicht überschritten werden. Doch sind dank des ständigen Austausches der Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterrädern diese Grenzen äußerst weit gefasst und dem sportlichen Fahren Tor und Tür geöffnet - und das bei 2,2 Tonnen Lebendgewicht. Die zuvor geübte Skepsis über das polarisierende Design ist praktisch verflogen.

BMW X6 ab 65.650 Euro

Der BMW X6 polarisiert auch in zweiter Generation.
9,7 Liter Verbrauch werden für den BMW X6 xDrive 50i angegeben BMW

Dass der X6 auch noch ein guter Offroader ist, sei am Rande vermerkt. Mit einer speziellen Frontkamera und weiteren Gelände tauglichen Elementen können so Aufstiege bewältigt werden, bei den der Fahrer durch die Windschutzscheibe keine Orientierung mehr hat. Doch wird wohl kaum einer der Kunden den X6 im Gelände pilotieren. Denn die Fahrt auf dem Asphalt bereitet mehr Freude. Die Power verleitet den Fahrer natürlich dazu, die Grenzen des Achtzylinders ständig auszuloten. Der kombinierte Verbrauch von 9,7 Litern wird im Alltag im zweistelligen Bereich liegen.

Doch das tangiert den X6-Fahrer eher peripher. Denn allein schon für die Basisversion X6 xDrive 30d müssen 65.650 Euro abgegeben werden, der 50i steht mit 82.500 Euro in der Liste. Angesichts der optionalen Möglichkeiten wird gerade bei dem Top-Benziner zumeist eine sechsstellige Zahl in der Kasse des BMW-Händlers aufleuchten und so auch für eine gewisse Art der Extravaganz sorgen.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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