BMW Active Tourer 225xe: i8 als Vorreiter

Auf Preisniveau des 225i

BMW Active Tourer 225xe: i8 als Vorreiter
BMW hat den 2er Active Tourer unter Strom gesetzt. © BMW

BMW setzt den Active Tourer unter Strom. Mit Plugin-Hybrid avanciert der erste Van der Münchner zum sparsamen Teilzeitstromer, kann aber auch andere Seiten aufziehen.

Der erste Van im BMW-Produktportfolio ist ab Anfang März auch als Plug-in-Hybrid erhältlich. Der Active Tourer 225xe verfügt über eine Systemleistung von 165 kW/234 PS, kann rein elektrisch bis zu 41 Kilometer fahren und soll sich mit durchschnittlich 2,1 Litern Benzin plus 11,9 kWh Strom für die Wegstrecke von 100 Kilometern begnügen. Ein wenig solvent sollte die Kundschaft sein, los geht es ab 38.700 Euro. Damit liegt der Teilzeitstromer ungefähr auf dem Preisniveau des 225i mit 170 kW/231 PS (ab 38.200 Euro).

BMW Active Tourer 225xe mit 234 PS Systemleistung

Beim Hybrid des 2er Active Tourer treibt der quer eingebaute 1,5-Liter-Dreizylinder-Turbo mit 100 kW/136 PS die Vorderräder an, an der Hinterachse kommt ein 65 kW/88 PS starker Elektromotor zum Einsatz. Das Prinzip ähnelt der Bauweise des Sportwagen i8, nur dass beim Van die Anordnung der Motoren andersherum erfolgt.

Die Systemleistung des 225xe addiert sich auf 165 kW/234 PS und einem maximalen Drehmoment von 385 Nm. Eine Sechsgang-Automatik überträgt die Kraft. Je nach dem Zusammenspiel der Motoren wird der Kompaktvan über Vorder- oder Hinterräder oder in Kombination mit einem elektrifizierten Allradsystem (bis Tempo 125 km/h) angetrieben. Die 7,7 kWh-Lithium-Ionen-Batterie ist platzsparend unter der Rückbank des Vans untergebracht. Allerdings muss der Kunde einen kleinen Verlust beim Kofferraumvolumen im Vergleich zu den konventionell angetriebenen Versionen hinnehmen. Beim 225xe stehen je nach Sitzkonfiguration zwischen 400 und 1350 Litern statt 468 bis 1510 Liter zur Verfügung, das dürfte aber trotzdem für die meisten Alltagstransporte reichen.

BMW Active Tourer 225xe in gut drei Stunden aufgeladen

BMW hat den 2er Active Tourer unter Strom gesetzt.
Anschauungsunterricht im Cockpit des BMW Active Tourer 225xe BMW

Apropos Alltag: Der Teilzeitstromer will vor allen Dingen im urbanen Umfeld oder auf kurzen Strecken seine Vorteile ausspielen, also auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen, wenn man mit voller Batterie starten kann. Aufgeladen wird an der heimischen Steckdose (3 Stunden und 15 Minuten) oder an einer BMW-Wallbox (2 Stunden und 15 Minuten).

Der Druck auf den Startknopf aktiviert die aufwändige Technik zum Leben und im Fahrerdisplay leuchten die mögliche elektrische Restreichweite sowie die Information über den Batterieladezustand auf. Wer will schaltet auf dem großen zentralen Bildschirm den animierten Anschauungsunterricht dazu. Hier kann man verfolgen, welcher Motor aktiv ist oder ob die Batterie gerade geladen wird.

BMW Active Tourer 225xe bis 125 km/h rein elektrisch

BMW hat den 2er Active Tourer unter Strom gesetzt.
Das Kofferraumvolumen des BMW Active Tourer 225xe schrumpft geringfügig BMW

Standardmäßig fährt das Fahrzeug im Auto eDrive-Mode elektrisch los. Bis Tempo 80 fährt man nur mit Strom. Soll es schneller gehen, schaltet sich automatisch der Verbrenner dazu. Das merkt man kaum, nur ein leichtes Surren des Dreizylinders gibt darüber Auskunft. Ist die Zielführung übers serienmäßige Navigationssystem aktiviert, berechnet das System automatisch die effektivste Nutzung der verfügbaren Energie.

Im Max eDrive-Modus ist man rein elektrisch unterwegs und zwar bis zu einer Geschwindigkeit von 125 km/h. Allerdings reduziert sich in dieser Einstellung auf der Autobahn die elektrische Restreichweite sehr schnell. Wer beispielsweise in der Stadt noch elektrisch fahren muss, aktiviert den Save Battery-Modus.

Agiler Sport-Modus des BMW Active Tourer 225xe

BMW hat den 2er Active Tourer unter Strom gesetzt.
Der BMW Active Tourer 225xe kann auch dynamisch BMW

Außerdem kann der Fahrer natürlich seine bevorzugten Nutzereinstellungen (Sport, Comfort und Eco Pro) eingeben. Je nach gewähltem Modus reagieren die Steuerung der Gaspedalkennlinie, die Schaltcharakteristik der Automatik oder die Lenkung direkter oder verhaltener. Die Aktivierung von Sport, Comfort und Eco Pro hat auch Einfluss auf die Hybridfunktionen. Wer also in Sport das Gaspedal durchdrückt, erlebt ein sehr agiles Fahrzeug. E-Maschine und Benziner arbeiten unter Hochdruck zusammen, die 224 PS sorgen für Fahrfreude.

Für diesen Einsatz hat BMW auch das Fahrwerk des Ökogefährts im Vergleich zu den konventionell angetriebenen Modellen modifiziert. Schließlich bringt der 225xe mit 1735 Kilogramm 150 Kilogramm mehr auf die Waage als zum Beispiel der auch nicht gerade leichte 225i xDrive. Klar ist aber auch, dass unter solchem sportlichen Einsatz die Zielvorgabe von 2,1 Litern plus 11,9 kWh pro 100 Kilometer in sehr weite Ferne rückt. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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