BMW 3er GT: Aufgefrischt zu neuen Eroberungen

326 PS für kleinen Gran Turismo

BMW 3er GT: Aufgefrischt zu neuen Eroberungen
Für BMW läuft es wirtschaftlich rund © BMW

Nach drei Jahren Laufzeit und rund 140.000 verkauften Exemplaren ist es beim 3er GT von BMW Zeit für eine Auffrischung. Zwar sind die kosmetischen Veränderungen kaum wahrnehmbar, aber dafür hält ein neuer Motor Einzug in den längsten aller Dreier.

Von Axel F. Busse

Seit 2013 bietet BMW den „kleinen“ Gran Turismo an (es gibt schließlich auch noch einen 5er mit Schrägheck), und der Wagen hat sich weltweit etabliert. Aus China kommen mit rund 18 Prozent die meisten Käufer, aber auch Deutsche (17 Prozent) und US-Amerikaner (11 Prozent) wissen ihn zu schätzen. „Size matters“ sagen die Amerikaner, Größe zählt, und deshalb spielt der in Deutschland so geschätzte Touring-Kombi in den Vereinigten Staaten keine Rolle spielt. Um glatte 20 Zentimeter überragt der Grand Turismo der 3er-Reihe die anderen Mitglieder der Modellfamilie.

Der drei Liter große Reihen-Sechszylinder wird mit der Modellbezeichnung 340i ins Programm der GT-Baureihe genommen. Er löst auch hier den 335i ab, womit das Angebot von drei Benzin- und fünf Dieselantrieben wieder komplett ist. Dem 3er GT kommt nicht nur durch seine Karosserieform eine Sonderrolle zu, sondern auch, weil er mit der so genannten „Eroberungsrate“ besonders glänzen kann: Die Mehrheit der Käufer sind vorher nicht BMW gefahren, wechseln also von anderen Marken zu den Bayern.

BMW 340i GT mit energischer Schubentfaltung

Seine energische Schubentfaltung - der Sprint wird in 5,1 Sekunden absolviert - verdankt der Wagen nicht nur 326 PS, sondern auch 450 Newtonmetern Drehmoment, die schon ab 1380 Umdrehungen verfügbar sind. Die Geräuschkulisse bleibt moderat, so wie es sich für eine Reiselimousine mit Premium-Anspruch gehört. Die 8-Gang-Steptronic ist perfekt auf den Motor abgestimmt, so dass Entspannung und Dynamik in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen.

Zwar weist BMW darauf hin, dass der Wechsel vom 335i zum 340i mit einer Minderung des Spritkonsums einher geht (von 7,7 auf 7,0 Liter in kombinierter Messung), jedoch verführt der sportliche Antritt immer wieder dazu, länger auf dem Gas zu bleiben, als es Sparsamkeitsgebote sinnvoll erscheinen lassen. Mit etwa neun Litern sollte rechnen, wer die von BMW reklamierte „Freude am Fahren“ zum Bestandteil seines mobilen Alltags machen will.

18 Motor-, Getriebe- und Antriebsvarianten für BMW 3er GT

Der BMW 340i GT löst den 335i GT ab
Gute Serienausstattung für den BMW 3er GT BMW/Tom Kirkpatrick

Durch vorsichtige Design-Kosmetik steht das Fahrzeug optisch breiter auf der Straße. Neuerdings gibt es LED-Hauptscheinwerfer im Standard-Lieferumfang, die Nebelscheinwerfer sind ebenfalls in LED-Technik ausgeführt. Die Heckansicht präsentiert sich mit veränderten LED-Rückleuchten und einer schwungvoll definierten Linienführung kraftvoller, sagt BMW. Inklusive der Allrad-Versionen haben die Kunden die Wahl zwischen 18 verschiedenen Motor-, Getriebe- und Antriebsvarianten. Das Modell 335d gibt es ausschließlich mit 4x4-Antrieb.

Serienmäßig wird der 3er GT mit Leichtmetallrädern, Klimaautomatik, schlüssellosem Motorstart, Servotronic, sechs Airbags, hochauflösendem Farbbildschirm mit iDrive Controller, Freisprecheinrichtung mit einem zweiten USB-Anschluss vorn geliefert. Audio-Streaming über Bluetooth und Leder-Multifunktionslenkrad sind ebenfalls serienmäßig.

BMW 340i GT ab 51.950 Euro

Der BMW 340i GT löst den 335i GT ab
Der BMW 3er GT erhielt 110 mm mehr Radstand BMW/Tom Kirkpatrick

Wer sich einen 340i GT leistet, und er ist mit mindestens 51.950 Euro wahrhaftig kein Sonderangebot, bekommt nicht nur 110 Millimeter mehr Radstand. Der Fahrer oder die Fahrerin kann auch sechs Zentimeter höher sitzen als zum Beispiel in einer 3er-Limousine.

Allerdings kommt der längere Radstand nicht in vollem Umfang den Fondpassagieren zugute, doch 70 Millimeter zusätzlicher Beinfreiheit dehnen die Rücksitz-Bequemlichkeit deutlich in Richtung Oberklasse aus. Mit maximal 1600 Litern Kofferraum unter der ausladenden Heckklappe verweist der GT sogar den Touring auf den zweiten Platz der Lademeister.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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