BMW 645 Ci Cabrio besteht Kältetest

BMW scheut mit seinem Cabriolet 645Ci den Vergleich zum Jaguar-XK-Cabrio, sowie Porsche Carrera und Maserati Spider nicht. Selbst bei Minusgraden bestand der Offene den Test.

Andreas Schätzl

BMW hat nach der Vorstellung seines Coupés in kurzer Zeit eine Cabriolet-Version folgen lassen. Der bayerische Autobauer versichert, dass die offene Variante bei Temperaturen um die minus zehn Grad in Schweden getestet und für gut befunden wurde - vor allem das Heizsystem.

Im Praxistest kostet es Überwindung bei Schneefall und fünf Grad Minus das Dach des 645 Ci Cabrio kurz zu öffnen. Ein Knopfdruck entriegelt das elektrische Stoffdach, das innerhalb von knapp 30 Sekunden komplett versenkt wird. Selbst bei flotter Fahrt ist es aber dann ohne Verdeck nicht unangenehm.

Wohlige Wärme dank Cabriomodus

Das Dach öffnet sich in knapp 30 Sekunden.

Die serienmäßige Sitzheizung, die aufpreispflichtige Lenkradheizung und eine Spezialität der Klimaautomatik, die «Cabriomodus» heißt und eine automatische Versorgung mit genau festgelegter Lufttemperatur und -verteilung darstellt, sorgen für wohlige Wärme. Im «Cabriomodus» wird der Fußraum nicht überheizt, während Oberkörper und Kopf angenehm gewärmt werden.

Das aufpreispflichtige Windschott sollte bei offener Fahrt über den Hintersitzen montiert sein, damit es nicht zieht. Leider können die Sitze dann nicht belegt werden. Reist man zu dritt oder viert, bietet die Heckscheibe einen gewissen Schutz gegen Zug, sobald sie ausgefahren wird.

Die kleine beheizbare Heckscheibe ist auch dann versenkbar, wenn das Dach geschlossen ist. In diesem Fall soll sich laut BMW ein Gefühl wie in einer Limousine mit offenem Schiebedach einstellen. Zudem sind auch die vier Seitenscheiben voll absenkbar. BMW spricht von einem «Finnenverdeck». Zwei stabilisierende Elemente, so genannte Finnen, geben dem Verdeck diesen Namen.

Finnen verstärken Verdeck

Mit offenem Verdeck.

Beim 645Ci Cabriolet läuft das Stoffdach nach hinten in zwei solchen Finnen aus. Sie sind nichts weiter als textile Verlängerungen der C-Säule, die damit einen sanften Linienverlauf vom Dach zum Heck gewährleisten, und zwischen denen sich das kleine, senkrechte Heckfenster behauptet.

Der Kofferraum fasst 350 Liter bei geschlossenem und 300 Liter bei offenem Verdeck. Konstruktionsbedingt sind zusätzliche Versteifungen vor allem im Fahrzeugboden und in der A-Säule (Frontscheibeneinfassung) notwendig, um die Karosserie vor heftigen Verwindungen zu bewahren. Das wiederum erhöht in Verbindung mit den elektrischen und mechanischen Vorrichtungen des Dachs das Gewicht. Das 645er-Cabrio ist rund 200 Kilogramm schwerer als das Coupé, es hat 1815 Kilo Leergewicht mit Schaltgetriebe.

Motor bewältigt Mehrgewicht

In der Praxis fällt das Mehrgewicht indes kaum auf. Der 4,4-Liter-V-8-Motor mit 333 PS und 450 Newtonmetern Drehmoment wird spielend damit fertig. Bei Tempo 250 wird automatisch abgeriegelt. Stets bringt der Motor genügend Kraft auf die Hinterachse. Lediglich bei langen Steigungen merkt man das zusätzliche Gewicht.

Ansonsten gibt es praktisch keine Unterschiede zum Coupé. Der Kunde kann wählen zwischen einem konventionellen Sechsgang-Schaltgetriebe, dem sequenziellen manuellen Sechsganggetriebe SMG und der hervorragenden Sechsgang-Automatik mit der zusätzlichen Möglichkeit des manuellen Schaltens.

Das Cockpit.

Im Innenraum wirkt alles edel und gediegen. Das serienmäßige Leder riecht gut, der lederne Kranz des verstellbaren Lenkrads liegt bestens in den Händen. Die Frontsitze bieten sowohl eine wohltuend lange Sitzfläche als auch guten Seitenhalt. Der Wendekreis ist wohltuend klein.

Das Fahren im 645Ci macht Spaß. Federung und Dämpfung sind straff, aber nicht zu hart. Zur Not gibt es DSC, die dynamische Stabilitätskontrolle, zu der unter anderem auch das ABS und die automatische Stabilitätskontrolle ASC gehören.

Genau 80.000 Euro kostet das neue BMW-Cabrio. Ende März steht es in den Schauräumen.

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