Automatischer Lastesel

Fiat Ducato Kombi 160 Multijet Power

Der Ducato ist das meist verkaufte Basismodell für Wohnmobile und auch als Transporter oder Großraum-Kombi beliebt. Seit kurzem ist der Lastenschlepper optional mit einem automatischen Getriebe zu haben.

Von Sebastian Viehmann

Fiat hat seine Nutzfahrzeugpalette in den vergangenen Jahren Stück für Stück verjüngt. Der neue Ducato ist wie seine Konkurrenten Sprinter oder Crafter in diversen Karosserievarianten erhältlich, sei es als Kasten- oder Pritschenwagen mit Einzel- oder Doppelkabine oder als Personentransporter (Kombi mit bis zu neun Sitzplätzen, Luxusbus Panorama und Minibus mit 14 Plätzen). Zur Verfügung stehen fünf Längen auf vier Radständen (3000 bis 4035 mm) und drei verschiedene Innenhöhen (166 bis 217 Zentimeter). Berücksichtigt man alle Kombinationsmöglichkeiten, Farbvarianten und Optionen, gibt es rein rechnerisch 2000 verschiedene Varianten des italienischen Lastesels.

Dunkles Passagierabteil

Der Fahrersessel ist bequem, die weit in den Innenraum ragende Armlehne der Türen sorgt für ermüdungsfreies Cruisen. Alle wichtigen Bedienelemente befinden sich in direkter Griffnähe des Fahrers. Die hohe Sitzposition gewährt einen guten Überblick auf das Verkehrsgeschehen, große Fahrer sitzen allerdings auch bei ganz nach unten verstelltem Sitz ziemlich dicht vor der Dachablage. Das Cockpit des Ducato ist mit vielen praktischen Ablagen und zwei Handschuhfächern auf allerlei Krimskrams gut vorbereitet.

Statt eines einfachen Beifahrersitzes ist auch eine Doppelsitzbank zu haben. Der mittlere Sitz im Cockpit lässt sich dann umlegen und dient als Arbeitsfläche oder kleiner Esstisch mit Getränkehaltern. Das ganze funktioniert auch mit dem Mittelsitz der ersten und zweiten Fond-Reihe. Auf den hinteren Sitzreihen im Kombi ist das Platzangebot großzügig, für die Außensitze stehen große Ablagen in den Türen zur Verfügung. Weniger gemütlich sind die kleinen Schiebefenster. Die getönten Seitenscheiben blocken zwar neugierige Blicke von draußen, insgesamt aber geht es im Passagierabteil ein wenig dunkel zu.

Drei Diesel zur Auswahl

Gene aus dem Nutzfahrzeugsektor sind unverkennbar Foto: press-inform

Der rund zwei Tonnen schwere Ducato Kombi hat je nach Radstand, Dachhöhe und Motorisierung eine Nutzlast von 810 bis 1465 Kilogramm. Bei voller Bestuhlung bleibt immer noch ein üppiger Kofferraum übrig, der eine Ebene tiefer liegt als der Passagierraumboden. Dadurch lassen sich allerdings keine langen flachen Gegenstände unter die Sitzreihen schieben. Mit 53 Zentimetern ist die Ladekante angenehm niedrig. Der Öffnungswinkel der Hecktüren kann über eine Taste am Türpaneel von 90 Grad auf 180 Grad verstellt werden. Optional sind auch Türen mit einem Öffnungswinkel von 270 Grad erhältlich.

Unter der kleinen Ducato-Motorhaube stehen drei Vierzylinder-Dieselmotoren zur Auswahl, beginnend beim 2,2 l mit 100 PS. Der 2,3 L bringt es auf 120 PS, für den Einsatz als Wohnmobil-Fahrgestell wird die Leistung mit einem größeren Turbolader auf 130 Pferdchen gesteigert. Die Top-Motorisierung ist der 160 Multijet mit einem 157 PS starken Dreiliter-Diesel. Die Kraftübertragung übernimmt ein Sechsganggetriebe. Außerdem steht das Automatikgetriebe Comfort-Matic zur Verfügung, es kostet inklusive Lederlenkrad und Lederschaltknauf 1500 Euro Aufpreis.

Gute Figur mit der Automatik

Die Automatik lässt sich gut bedienen Foto: press-inform

Der Dreiliter-Diesel sorgt mit 400 Newtonmetern Drehmoment für einen ordentlichen Durchzug und gibt im Verbund mit der Comfort-Matic insgesamt eine gute Figur ab. Wenn man stark beschleunigen muss, etwa beim Einfädeln oder Überholen, stören die spürbaren Zugkraftunterbrechungen. Beim Dahingleiten in der City dagegen, wenn die über ein großes Drehzahlband zur Verfügung stehende Kraft wenig Gangwechsel erfordert, ist die Comfort-Matic sehr angenehm.

Im manuellen Modus kann man die Gänge durch Antippen des Schalthebels auch selbst wechseln. Wählt man einen für die momentane Drehzahl ungeeigneten Gang, verweigert die Elektronik den Gangwechsel und macht darauf mit einem Piepsgeräusch und dem Schriftzug «Nicht zulässig» im Tacho-Display aufmerksam. Den Durchschnittsverbrauch des Ducato 160 Multijet gibt Fiat mit 8,2 Litern Diesel pro 100 Kilometer an, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 165 Km/h.

Starrachse für Bodenwellen

Personen im Fond haben es nicht immer leicht Foto: press-inform

Der Ducato fährt sich einfach und unproblematisch, die Lenkung ist leichtgängig und der Wendkreis mit 11,3 Metern erfreulich klein. Freilich bleibt der Ducato auch als Kombi ein Nutzfahrzeug - hinten wartet eine Starrachse mit Blattfedern auf Bodenwellen. Und wenn es welche gibt, erfahren die Passagiere das sofort: Über Querfugen stolpert der Ducato ziemlich unruhig hinweg. Ansonsten ist der Fahrkomfort ordentlich.

Der große Italo-Kombi ist ab 25.585 Euro zu haben. Mit dem 157 PS starken Turbodiesel unter der Haube kostet der Wagen in der Basisausführung ab 28.798 Euro. Zur Serienausstattung gehören unter anderem elektrische Fensterheber für die Fahrerkabine und eine Zentralverriegelung. Beim 157 PS-Diesel ist ESP an Bord.

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