Audi hat den Q3 drei Jahre nach dem Marktstart geliftet. Das Kompakt-SUV kann dabei auch in ein Camping-Fahrzeug verwandelt werden.
Von Thomas Flehmer
Das "Hotel Sachsenhof" war in der DDR eine beliebte Variante, bei dem ein Zelt auf dem Dach eines Trabi installiert wurde, um auf dem Campingplatz die Nacht zu verbringen. 25 Jahre nach dem Fall der Mauer kommen nun auch andere nicht-ostdeutsche Hersteller auf den Geschmack. Nach Jeep hat nun auch Audi beim gelifteten Q3 eine Variante eines modernen Campingautos im Angebot.
Audi Q3 in drei Jahren 400.000 Mal verkauft
Verstaut in einer kleinen Tasche, die bequem in den 460 Liter fassenden Kofferraum passt, lässt sich mittels eines Blasebalgs innerhalb von vier Minuten ein Zelt aufblasen, das mit der Heckklappe des Q3 verbunden wird. Das 1390 Euro teure Zubehör bietet einen Schlafplatz für bis zu drei Personen sowie ein geräumiges Vorzelt und zudem noch bis zu 1365 Liter Platz durch den Kofferraum, der ja weiter zugänglich ist und den Platz im "Hotel Ingolstädter Hof" erweitert.
Es ist nicht die einzige Neuerung des modernisierten Kompakt-SUV, der in seinen drei Jahren auf dem Markt 400.000 Mal verkauft wurde und selbst in diesem Jahr um 30 Prozent bei den Verkäufen zulegen konnte. Die Käufer des neuen Q3 erhalten im Vergleich zum alten Modell einen Single-Frame-Kühlergrill in 3D-Optik, serienmäßige Xenon-Scheinwerfer sowie ein dynamisches Blinklicht und das MMI Navigation Plus und eine elektrische Heckklappe. Im Innenraum ergaben sich keine Veränderungen, er bleibt wertig edel wie man es auch vom Vorgänger gewohnt war.
Audi Q3 mit Zylinderabschaltung
Dafür wurden alle Motoren komplett überarbeitet und verbrauchen jetzt bis zu 17 Prozent weniger Kraftstoff. Zudem erhielt der Einstiegsbenziner eine Zylinderabschaltung, sodass der 110 kW/150 PS starke 1.4 TFSI bei Teillast lediglich zwei Zylinder bemüht und sich auf diese Weise mit 5,5 Litern auf 100 Kilometern zufrieden geben soll. Dabei schnurrt der Motor leise vor sich hin und gibt sich kraftvoll genug, um auch mal auf der Autobahn die linke Spur einzunehmen.
Die sechs Gänge lassen sich dabei gut einlegen und auch das Fahrwerk gibt keinen Anlass zur Kritik. Dass sich zwischenzeitlich die Zylinder abschalten, passiert unmerklich und lässt sich halt lediglich am Verbrauch erkennen, der bei dem zehn PS schwächeren Vorgänger-Aggregat fast zwei Liter höher lag.
Audi RS Q3 als reine Spaßmaschine
Und auch der gleichstarke 2.0 TDI zeigt sich von der guten Seite. Hier macht sich der Selbstzünder aber stärker bemerkbar als der Ottomotor. Zugleich gibt sich der Diesel auch dank eines Drehmomentes von 340 Newtonmetern – der Benziner verfügt über 250 Newtonmeter – stärker und absolviert den Sprint in 9,6 Sekunden und somit 0,3 Sekunden schneller als der 1.4 TFSI. Wird der 2.0 TDI vorausschauend und zurückhaltend gefahren, sollen lediglich 4,4 Liter auf 100 Kilometern durch die Schläuche fließen.
Als reine Spaßmaschine entpuppt sich der RS Q3, der im Vergleich zum Vorgänger 30 PS und 30 Newtonmeter mehr erhalten hat. Mit nunmehr 340 Pferdestärken ausgerüstet sind die 100 km/h innerhalb von 4,8 Sekunden erreicht. Es macht einfach Spaß, das Gaspedal herunterzudrücken und über verlassene Landstraßen zu donnern.
Audi RS Q3 ab 56.600 Euro
Dass die 8,4 Liter auf 100 Kilometern eingehalten werden, kann man getrost vergessen. Auch hier ergeben Kraft und das RS Sportfahrwerk Plus ein schon explosives Gemisch, das die Fahrfreude ständig brennen lässt. Das sollte vor Fahrtbeginn aber darauf geachtet werden, dass das Hotel "Ingolstädter Hof" richtig verstaut wurde.
Um allerdings in den Genuss des kompakten SUV-Sportlers samt Übernachtungsmöglichkeit zu kommen, müssen vorher mindestens 56.600 Euro beim Händler abgegeben werden. Für etwas mehr als die Hälfte erhält man den 1.4 TFSI, dessen Preise bei 29.600 Euro beginnen – ohne das aufblasbare Zelt.