In Deutschland ist die Stufenheckform in der Kompaktklasse eher verpönt. Weltweit jedoch kann sich die A3 Limousine einer besonderen Stellung bewusst sein – zu Recht.
Von Thomas Flehmer
Die Autonation Deutschland ist nicht immer maßgebend für die Vorlieben im Weltmarkt. Mit der A3 Limousine schickt Audi das dritte Mitglied der dritten Generation auf den Markt. Während in Deutschland die Stufenheckform in der Kompaktklasse lediglich eine Nischenfunktion erfüllt, ist sie beim Rest der Welt umso begehrter. Die Verantwortlichen der VW-Tochter aus Ingolstadt rechnen damit, dass jeder zweite Kunde bei der erstmals im Kompaktsegment vorfahrenden Limousine zugreifen wird – besonders in den USA und in China. Doch auch in heimischen Gefilden kann sich der jüngste Vertreter der A3-Baureihe etwas ausrechnen - und das zu Recht.
Stufenheck der Audi A3 Limousine kaum wahrnehmbar
Denn das Stufenheck – wie es zum Beispiel der VW Jetta früherer Jahrzehnte mit sich trug – ist als solches kaum erkennbar. Dabei ist die flüssige Linie, die sich von der C-Säule in Richtung Heck absenkt, sehr dynamisch ausgefallen, sodass der eigentliche Kofferraum als solcher gar nicht so sehr ins Blickfeld fällt.
Und auch der Rest der Karosserie kann gefallen. Elegante Linien – wie von Audi gewohnt – zeichnen die Sportlimousine als vollwertiges Familienmitglied aus. Dabei ist die im ungarischen Werk in Györ und in China produzierte Limo sehr eigenständig. Bei den sichtbaren Teilen sind lediglich Kühlergrill, Scheinwerfer, Außenspiegel und Türgriffe identisch mit Dreitürer und Sportback, alles andere unterscheidet sich von den beiden Geschwistern.
Audi A3 Limousine länger als Sportback
Mit 4,46 Metern ist die Limousine zudem 15 Zentimeter länger als der Sportback und weist mit 425 Litern 45 Liter mehr Kofferraumvolumen als beim Sportback auf, im Vergleich zum Dreitürer sind es gar 60 Liter. Dagegen beträgt der Abstand zur Limousine des A4 gleich 26 Zentimeter in der Länge. Von oben betrachtet könnte der neue A3 aber als kleiner Vertreter des A4 durchgehen.
Im Innenraum hingegen präsentiert sich die Limousine identisch mit Dreitürer und Sportback, die im vergangenen Jahr ihr Debüt gegeben haben. So ist auch in der Limousine ein versenkbarer Monitor in der Mitte des Armaturenbretts angebracht und die Lüftungsdüsen lassen sich wie ein Duschkopf einstellen. Der Sitzkomfort ist vorne wie hinten gegeben. Dank kleiner Überhänge müssen auch die bis zu drei Insassen im Fond keine Platzangst erleiden.
Viel Fahrspaß mit der Audi A3 Limousine
Identisch ist auch das Motorenangebot. Zum Marktstart im September – vorbestellt kann die Limousine bereits jetzt – stehen zunächst drei Motoren im Schaufenster. Neben dem 1.4 TFSI mit Zylinderabschaltung und 103/140 PS verleiht bei den Benzinern der 1.8 TFSI mit 132 kW/180 PS eine Menge Fahrspaß.
Doch auch der 2.0 TDI mit 110 kW/150 PS, das in Europa angesagte Volumenmodell, ist äußerst spritzig unterwegs. Ausgestattet mit 320 Newtonmeter, ist der Sprint innerhalb von 8,6 Sekunden absolviert. Bei 216 km/h endet der Fahrspaß. Die Limousine soll dabei etwas straffer vom Fahrwerk ausgestattet sein als der Sportback, doch merkbar ist das nicht. Dank direkter Lenkung macht der Selbstzünder bei der Kurvenjagd Freude. Dank der extra gedämmten Windschutzscheibe sind selbst bei hohen Geschwindigkeiten kaum Motorengeräusche vernehmbar, die angegebenen 4,1 Liter im Mix aber dann auch nicht zu halten.
Audi A3 Limousine startet bei 24.300 Euro
Mit 27.400 Euro müssen die Limousinen-Liebhaber zunächst für den 1.4 Benziner rechnen, da der Basisbenziner mit identischem Hubraum und 122 PS erst später zum Preis von 24.300 Euro nachgereicht wird. Der 1.8 kostet mindestens 2300 Euro mehr, die Preise für den Diesel beginnen bei 28.100 Euro.
Allerdings ist die Aufpreisliste lang. Der Zugang zum Internet, das MMI-Navipaket oder erstmals auch der City-Notbremsassistent bringen den A3 schnell auf 35.000 Euro. Doch die Limousine ist ihren Preis wert und wird nicht nur dank ihrer modernen Form auch im heimischen Markt häufiger als andere Stufenheckmodelle geordert werden, die zumeist einen Verkaufsanteil von fünf Prozent ausmachen. Audi hingegen rechnet mit etwa 20 Prozent – zu Recht.