Astra TwinTop: Der Sommer kann kommen

Mit dem Astra TwinTop bringt Opel im Mai ein attraktives Coupe-Cabriolet auf den Markt. Das neue Auto der Rüsselsheimer sieht nicht nur gut aus, sondern bietet auch ansprechende Fahrleistungen.

Von Frank Mertens

Der nächste Sommer kann kommen. Pünktlich vor dem Beginn der Cabrio-Saison schickt Opel sein neustes Modell ins Rennen: den Astra TwinTop.

Und was die Verantwortlichen in gerade einmal 17 Monaten Entwicklungszeit auf Basis des Astra GTC geschafft haben, lässt sich sehen: Der Astra TwinTop ist ein wahrer Hingucker. Dieses Coupe-Cabriolet zieht die Blicke nur so auf sich - geschlossen als auch offen.

Elegante Seitenlinie

Die Seitenlinie ist elegant, die bogenförmige Dachlinie fließend. So richtig schick ist jedoch das rundliche Heck. Hier wurden die Heckleuchten um die Ecken gezogen. «Dadurch wirkt das Hinterteil noch knackiger, es ist schlicht die Schokoladenseite des TwinTop», schwärmt Designer Uwe Müller. Die markante Chromspange am unteren Ende des Heckdeckels unterstreicht nochmals den edlen Auftritt dieses Viersitzers.

Der Opel macht auch von oben eine gute Fgur Foto: Werk

Der Platz für die Mitreisenden ist ausgesprochen großzügig. Zumindest vorn: Hier sitzt man äußerst bequem. Im Fond hingegen geht es enger zu, wenngleich man hier auch kurze Strecken gut überstehen kann. Damit der Innenraum Großzügigkeit vermittelt, mussten die Ingenieure auf ein dreiteiliges Stahldach zurückgreifen. „Nur durch dieses dreigeteilte Verdecksystem war es uns möglich, für ausreichend Platz im Innenraum zu sorgen“, sagt Projektleiter Klaus-Rudolph Reuter. Der Grund: Die einzelnen Dachkomponenten sind kleiner als bei anderen Konzepten, können Platz sparender im Kofferraum untergebracht werden, erläutert Reuter.

Ausreichendes Ladevolumen

Die Chromspange sorgt für einen eleganten Auftritt Foto: Werk

Ist das Verdeck geschlossen, stehen stattliche 440 Liter Ladevolumen zur Verfügung, bei geöffneten Dach sind es immerhin noch 205 Liter. Gelungen ist das elektrische Beladungssystem, von Opel Easy Load genannt. Mit einem Druck auf den links in der Ladekante untergebrachten Knopf lassen sich die Dachschichten um 25 Zentimeter anheben, so dass man schnell ans Gepäck kommt.

Doch aufgepasst: Die über dem Gepäck liegende Abdeckung muss unbedingt wieder in die dafür vorgesehenen seitlichen Befestigungen zurückgesteckt werden. Ansonsten lässt sich der Kofferraum nicht wieder schließen. Wenn man es weiß, kein Problem. Ich wusste es nicht, konnte erst nach einem Anruf bei einem Opel-Techniker die Fahrt fortsetzen. Nur gut, dass es anderen Kollegen auch so gegangen ist.

Beeindruckendes Dachsystem

Das Dachsystem des Opel Astra TwinTop Foto: Werk

Das Verdeck des Astra TwinTop lässt sich entweder per Schlüssel oder per Knopf am Windschutzscheibenrahmen öffnen. Das System funktioniert tadellos, in knapp 25 Sekunden ist das Dach geöffnet. Das Öffnen ist faszinierend: Fünf Motoren lassen die Hydraulik ihre Arbeit verrichten bis das Dach sich zusammengefaltet hat. Stabil sehen die Halterungen seitlich an der Kofferraumklappe indes nicht aus.

Doch Projektleiter Reuter beruhigt: In der Testphase wurde das System 20.000 Testzyklen unterzogen, entsprechend häufig also geöffnet und geschlossen. Im Lebenszyklus eines Fahrzeuges öffnet und schließt man das System indes maximal nur 7500 Mal. Das Dach kann übrigens bei Fahrt bis Tempo 30 km/h geöffnet und entsprechend auch wieder geschlossen werden.

1.9 CDTI überzeugt

Mit geschlossenem Verdeck Foto: Werk

Insgesamt wird der Astra TwinTop mit vier Benzinern und einem Diesel angeboten. Mit Blick auf das Motorenprogramm rechnen die Opelaner damit, dass sich der 1.8 Liter mit 103 kW/140 PS am besten verkauft. «Auf diesen Motor dürften wohl 60 Prozent aller Verkäufe entfallen», sagt Manfred Daun, Leiter Produktkommunikation.

Unsere Empfehlung ist jedoch der 1.9 CDTI mit 110 kW/150 PS. Dieses Aggregat bringt das 1515 Kilo schwere Auto hervorragend in Fahrt. Der Diesel, der serienmäßig mit Partikelfilter angeboten wird, legt den Spurt von Null auf 100 km/h in 10,2 Sekunden zurück. Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 213 km/h. Das ist mehr als genug für ein Cabrio.

Gutes Sechsganggetriebe

Dank seinem maximalen Drehmoment von 320 Nm, das zwischen 2000 und 2750 Umdrehungen in der Minute anliegt, lässt sich der Astra mit der hervorragend arbeitenden Sechsgangschaltung äußerst schaltfaul fahren. Sein Ansprechverhalten selbst aus niedrigen Drehzahlbereichen ist anständig. Dank des bekannt guten Opel-Fahrwerkes kann man mit dem Astra TwinTop auch ausgesprochen sportlich unterwegs sein, wie unsere Testfahrten durch die kurvenreiche Landschaft Sardiniens zeigt.

Nicht verzichten sollte man jedoch auf das IDS-Plus-Sportfahrwerk. Dafür muss man zwar einen Aufpreis von 615 Euro zahlen, doch es lohnt sich. Ein Knopf auf die Sporttaste an der Mittelkonsole reicht, schon lässt sich das Auto noch satter um die Kurven jagen.

Guter Verbrauch

Dabei hält sich der Verbrauch in Grenzen: er liegt bei Opel bei 6,1 Liter - ein guter Wert. Wer offen fährt, kann dies ohne große Beeinträchtigung bis Tempo 90 tun. Wer noch schneller unterwegs sein will, kann dies auch. Dafür sollte er sich dann jedoch das leicht zu montierende Windschott zulegen: es ist für 265 Euro zu haben.

Ein Blick in den Innenraum Foto: Werk

Bis zum Jahr 2007 will Opel europaweit 40.000 Astra TwinTops absetzen. Gemessen an dem gelungenen Gesamtpaket eine Zielgröße, die sogar überschritten werden dürfte. Denn Opel bietet seinen Neuen zu attraktiven Preisen an. Das Einstiegsmodell, der 1.6er mit 77 kW/105 PS, beginnt bei 23.650 Euro. Der von uns gefahrene 1.9 CDTI ist ab 28.150 Euro erhältlich. Dafür bekommt der Kunde jedoch ein Auto für alle Gelegenheiten.

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