Astra 2.0 Turbo schafft 220 km/h Spitze

Opel hat mit dem Modell Astra 2.0 Turbo ein sportlich-komfortables Auto auf den Markt gebracht. Bei hohen Geschwindigkeiten schnellt der Verbrauch aber unangenehm in die Höhe.

Stefan Zaumseil

Die Sportmodelle sind die Aushängeschilder ihrer Baureihen. Das gilt besonders in der volumenstarken Kompaktklasse. Jüngster Vertreter ist der Opel Astra, der in den ersten Monaten nach Produktionsstart bereits mächtig auf sich aufmerksam machen konnte. Opel schickt den Astra gleich in zwei Sportversionen ins Rennen. Jeweils von einem Turbomotor angetrieben, leisten die beiden Zweiliter-Varianten 170 und 200 PS. Wir klären, ob der Astra 2.0 T mit dem 170 PS-Motor den ambitionierten Fahrer erfreuen kann.

Die Zeiten der kompromisslos sportlichen GTIs und GSIs sind vorbei. Die Sportler von heute sind schnell und dynamisch, lassen sich jedoch auch komfortabel bewegen. Da macht der Opel Astra keine Ausnahme. Er fährt sich ausgesprochen sportlich, immerhin stehen bereits bei 1950 U/min 250 Nm zur Verfügung. Mit dem serienmäßigen Sechsganggetriebe hat der Motor eine gute Leistungsentfaltung und ein direktes Ansprechverhalten.

Bei freier Bahn ist der Spaß groß

Heckansicht des Opel Astra 2.0 Turbo.

In knapp neun Sekunden ist man von 0 auf Tempo 100. Für die 220 km/h Spitze braucht der Fahrer eine freie Autobahn, aber der Spaßfaktor ist enorm. Willig nimmt der Rüsselsheimer auch in höheren Drehzahlbereichen Gasstöße an. Doch die meisten sportlichen Fahrer wünschen sich von einem sportlichen Turbo noch mehr Biss. Wer mit dem 1,4 Tonnen schweren Fronttriebler ordentlich Gas gibt, muss die Zeche zahlen. Im Praxistest verbrauchte der Astra 2.0 T durchschnittlich 9,5 Liter Super auf 100 Kilometer. Wer es kraftvoll angehen lässt und die Leistung ausschöpft, knackt schnell die 13-Liter-Marke.

Der Motor klingt angenehm. Der Vierzylinder hat nun einmal keine sechs Töpfe, aber in allen Drehzahl- und Geschwindigkeitsbereichen hält sich der Geräuschpegel des Zweiliters angenehm zurück;. Im niedrigen Drehzahlbereich gefällt das sonore Dröhnen aus der Auspuffanlage. Das straffe Fahrwerk mit den optionalen 18-Zoll-Alufelgen und den 225er Reifen erlaubt sehr hohe Kurvengeschwindigkeiten. Die elektronische Dämpferregelung IDS-Plus leistet ganze Arbeit und lässt den Astra jederzeit sicher in der Spur liegen.

Sicherheit wird groß geschrieben

Im Grenzbereich zeigt sich der GSI-Nachfolger leicht untersteuernd. Doch nur bei Regen kann man ihn zum Rutschen verleiten. Im Notfall greifen zahlreiche elektronische Helfer ein. So sorgt die Untersteuer-Kontroll-Logik (UCL) für zusätzliche Sicherheit. Beim Schieben des Wagens über die Vorderräder (Untersteuern) wird die Geschwindigkeit durch Gaswegnehmen und durch Abbremsen der beiden Vorderräder bis zum Erreichen des ESP-Regelbereiches reduziert. Weiterhin serienmäßig an Bord sind: Traktionskontrolle, ABS mit Bremsassistent, Scheibenbremsen vorne und hinten, umfangreiches Airbagsystem für Fahrer und Beifahrer, Sicherheitspedale sowie elektrische Spiegel und eine Klimaanlage.

Der Innenraum zeigt sich in klassenüblichen Dimensionen. Auch groß gewachsene Fahrer sitzen bequem - im Fond ist genügend Kopf- und Beinfreiheit vorhanden. Der Kofferraum ist mit 380 Litern recht groß, durch einfaches Umklappen der 40:60 teilbaren Rücksitzlehne lässt er sich auf 1300 Liter erweitern. Leider ergibt sich kein ebener Laderaum.

Großes Navigations-System

Opel Astra 2.0 Turbo von innen.

Die Verarbeitung des Innenraumes macht einen guten Eindruck, die Bedienungselemente der angenehm gestalteten Mittelkonsole mit Infotainmentscreen erklären sich von selbst. Ein zentraler Regler für alle Funktionen, unterstützt von vier separaten Tasten - das ist alles. Mit dem großen Navigationssytem, das 1670 Euro extra kostet, kann man sich der exzellenten Grafik des geteilten Bildschirms erfreuen. Die Turboversion ist wie alle anderen Astra-Modelle in elf Lackierungen, entsprechenden Polsterungen und Innenraumtönen zu haben.

Die Preise für den Opel Astra 2.0 Turbo beginnen für den knapp ausgestatteten Enjoy bei 20.900 Euro. Besser sind die hochwertigeren Versionen Sport (21.150 Euro) oder Cosmo (21.515 Euro). Hier sind unter anderem Lederlenkrad, Regensensor und automatisches Abblendlicht inklusive. Ärgerlich, dass elektrische Fensterheber im Fond satte 365 Euro Aufpreis kosten. Sinnvoll ist das Performance-Paket. Für 1160 Euro gibt es unter anderem mitlenkende Xenon-Scheinwerfer und Nebellampen.

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