Alte A-Klasse geht auf Abschiedstournee

Die Mercedes A-Klasse wird im Spätsommer durch ein neues Modell ersetzt. Der Kauf des alten lohnt sich allerdings nur dann, wenn der Auto-Händler einen ordentlichen Rabatt gewährt.

Kai Petersen

Die A-Klasse hatte es schwerer als jedes andere Mercedes-Modell. Mit dem zunächst nicht bestandenen «Elch-Test» erlangte der 3,60 Meter lange Golf-Konkurrent über Nacht zweifelhaften Ruhm. Diese erste Generation des Einsteiger-Benz ist nur noch wenige Monate auf dem Markt. Im Spätsommer kommt die Ablösung. Die Händler fangen bereits an, mit Rabatten zu locken. Wir zeigen, ob es Sinn macht, die alte A-Klasse noch zu kaufen.

Kurz nach seiner Premiere gab es die Mercedes A-Klasse zunächst nur als Benzinversion mit 1,4 und 1,6 Litern Hubraum. Im Laufe der Jahre wurde das Angebot deutlich ausgeweitet. Neben sportlichen Modellen und der zweiten Variante mit langem Radstand nahm Mercedes verbrauchsgünstige CDI-Motoren ins Programm.

Fahrleistungen nicht umwerfend

Die Heckansicht.

Die interessanteste Motorisierung ist der A 170 CDI mit 70 KW/95 PS und drehfreudigem Commonrail-Diesel. Aus 1,7 Litern Hubraum holt der Vierzylinder 180 Nm Drehmoment, die zwischen 1600 und 3600 U/min durchgängig zur Verfügung stehen. Die Fahrleistungen der A-Klasse sind nicht umwerfend, können sich jedoch sehen lassen. Den Sprint von 0 auf 100 km/h schafft sie in 12,1 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei knapp 180 km/h. Mercedes verspricht einen Durchschnittsverbrauch von kaum mehr als fünf Litern Diesel auf 100 Kilometer. Im Alltagsbetrieb kann man jedoch durchaus mit guter sechs Litern rechnen.

Die größte Kritik beim kleinsten Mercedes erhalten Fahrwerk und Innenausstattung. Das Fahrwerk des 1160 Kilogramm schweren Stuttgarters wurde durch den serienmäßigen Einsatz des elektronischen Schleuderverhinderers ESP überarbeitet. Die A-Klasse ist zwar hochbeinig, liegt jedoch gut auf der Straße. Störend sind Nick- und Wankbewegung der Karosserie. Auch für die Servolenkung und das Fünfgang-Getriebe gibt es allenfalls mittelmäßige Noten. Der Fahrspaß in der Mercedes A-Klasse hält sich daher in Grenzen.

Kargheit im Innenraum für viel Geld

Das Cockpit.

Auch nach der jüngsten Modellpflege zeigt sich der Innenraum des Frontrieblers nicht auf Mercedes-Niveau. Besonders das Armaturenbrett und die zahlreichen Verkleidungen wirken billig. Das können die Premium-Kompakten der Konkurrenz besser. Besonders die kargen Instrumente passen nicht zu einem Auto, das knapp 20.000 Euro kostet.

Besser sieht es dagegen bei den Stühlen und Sitzkomfort aus. Aufgrund der hohen Bauart und des immerhin 2,42 Meter langen Radstandes können sich die Platzverhältnisse sehen lassen. Zumindest vier Personen haben mehr als genügend Raum. Die Verstellmöglichkeiten der wichtigen Fondsitze könnten jedoch größer sein.

Im Kofferraum stehen 390 Liter zur Verfügung. Wer die drei Einzelsitze im Fond nicht benötigt, kann bis zu 1740 Liter verstauen. Wer noch mehr Platz benötigt, kann sich für die Version mit verlängertem Radstand entscheiden.

Es war noch nie billig einen Mercedes zu fahren. Das ist bei der Einstiegsklasse nicht anders. Der allzu karg ausgestattete A 170 CDI Classic kostet satte 19.546 Euro. Zumindest für das 1264 Euro teure Komfortpaket sollte man sich entscheiden. Dann sind manuelle Klimaanlage, Regensensor und ein herausnehmbarer Beifahrersitz an Bord. Ebenfalls empfehlenswert sind die Sitzheizung (319 Euro), CD-Radio (498 Euro), Gepäckraumabdeckung (104 Euro), Family-Paket (580 Euro) und Armauflage 214 Euro.

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