Allrad-Gleiter ohne Offroad-Ambitionen

Honda CR-V

Honda hat bei dem dezenten Facelift dem CR-V einen neuen Dieselmotor und eine Automatik spendiert. Das Mittelklasse-SUV bevorzugt aber weiterhin befestigte Straßen.

Von Martina Göres

Schon von jeher fühlt sich der Honda CR-V mehr dem sanften Gleiten auf befestigten Straßen verpflichtet als dem Wühlen in unwegsamem Gelände. Daran hat sich auch nach dem dezenten Facelift nichts geändert, das dem Mittelklasse-SUV jetzt zuteil wurde: Der japanische Allradler mit viel Platz für Passagiere und Gepäck ist noch leiser und komfortabler geworden. Außerdem gibt es einen neuen Dieselmotor, der erstmals auch mit einer Fünfstufen-Automatik kombiniert werden kann. Marktstart ist am 5. Juni, die Preise beginnen bei 26.950 Euro für den Benziner und 30.500 Euro für den neuen Selbstzünder.

Dezente optische Retuschen

Die Retuschen an der Karosserie des 4,57 Meter langen und 1,82 Meter breiten Fünftürers beschränken sich auf geänderte Stoßfänger, einen neuen Kühlergrill und drei zusätzliche Lackfarben. Innen erhielt der geräumige CR-V hochwertigere Sitzbezüge und es gibt eine klappbare Mittelarmlehne für die vorderen Passagiere. Die verwendeten Materialien im Innenraum wirken gut verarbeitet; das Fahrzeug macht einen soliden Eindruck. Sehr ordentlich ist auch das Gepäckraumvolumen von 524 Liter bis maximal 1532 Liter. Die im Verhältnis 60:40 teilbaren Rücksitze lassen sich mühelos nach vorn klappen, ihre Lehnen sind in der Neigung verstellbar.

Der neue 2,2-Liter-Common-Rail-Turbodiesel mit 110 kW/150 PS wurde bereits für seinen kultivierten Einsatz im Mittelklassemodell Accord gelobt. Der laufruhige Selbstzünder hält sein Drehmomentmaximum von 350 Nm zwischen 2000 Touren und 2750 Touren bereit. Mit ihm passiert der rund 1,7 Tonnen schwere CR-V aus dem Stand nach 9,6 Sekunden die 100 km/h-Marke und wird bis 190 km/h schnell. Den Normverbrauch gibt Honda mit 6,5 Liter je 100 Kilometer Diesel an, das entspricht einem Schadstoffausstoß von 171 g CO2/km.

Automatik für 1750 Euro

Hochwertige Sitzbezüge im Innenraum Foto: Honda

Bislang mussten die Käufer eines CR-V-Diesels die Gänge von Hand einlegen. Gegen 1750 Euro Aufpreis erledigt das jetzt eine fünfstufige Wandlerautomatik, die auch für den Benziner angeboten wird. Der harmonisch schaltende Getriebeautomat passt sehr gut zur Charakteristik des eleganten Diesels, der Normverbrauch liegt mit 7,4 Liter je 100 Kilometer aber um nahezu einen Liter über dem des Handschalters.

Unverändert im Programm bleibt der Zweiliter-Benziner, der ebenfalls 110 kW/150 PS leistet, in 10,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h spurtet und eine Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h ermöglicht. Der serienmäßige Allradantrieb wird automatisch zugeschaltet. Sobald die Traktion nachlässt, wird Kraft auch an die Hinterachse geleitet, bei normalen Straßenbedingungen ist das SUV als Fronttriebler unterwegs. Eine Getriebeuntersetzung oder Lock-Funktion für eine starre 50:50-Kraftverteilung gibt es nicht. Honda setzt hier eher auf Fahrkomfort als auf robuste Allradmerkmale.

Abstandswarner im Safety-Paket

Weiterhin ein eigenwilliges Heck im Segment Foto: Honda

Sechs Airbags, aktive Kopfstützen vorn, elektronische Stabilitätskontrolle, elektrische Fensterheber rundum, höhen- und längsverstellbares Lenkrad, Dachreling und Leichtmetallfelgen sind bereits in der Basisausstattung enthalten. Die Versionen mit Schaltgetriebe verfügen jetzt über eine Schaltempfehlungsanzeige. Die nächsthöhere Ausstattungslinie "Comfort", die beim Benziner einen Aufschlag von 1000 Euro erfordert und mit der der neue Diesel startet, umfasst auch eine manuelle Klimaanlage, die Gepäckraumabdeckung, das Multifunktionslenkrad und ein Radio mit CD-Spieler. Für die Ausstattungen "Elegance" und "Executive" stehen auch Klimaautomatik, Tempomat oder Xenon-Scheinwerfer im Programm.

Wie bisher kann auf Wunsch ein sogenanntes Safety-Paket zum Preis von 2950 Euro geordert werden, das einen aktiven Tempomaten, Kurvenlicht und einen Abstandswarner enthält, der bei einer drohenden Kollision selbsttätig bremst, falls der Fahrer nicht oder zu spät reagiert. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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