207 Platinum 150 Turbo: Mini auf französisch

Peugeot hat seinem neuesten Modell einen 150 PS-Motor verpasst. Neben dem derzeit stärksten 207, dessen Aggregat aus einer Kooperation mit BMW stammt, erweiterte der französische Hersteller auch noch den unteren PS-Bereich.

Von Thomas Flehmer

Peugeot füllt die Lücken in der Produktpalette des 207 auf. Knapp fünf Monate nach der Einführung der jüngsten Baureihe haben die Franzosen den Kleinwagen am untersten und obersten Pol erweitert. Neben einem 1,4 Liter-Benziner mit 73 PS kommt nun auch ein Platinum 150 Turbo mit Benzin-Direkteinspritzung auf den Markt. Damit trägt Peugeot dem gewachsenen Interesse an mit über 130 PS ausgestatteten Kleinwagen Rechnung. Während vor sechs Jahren in Deutschland lediglich 5700 Einheiten in diesem Segment verkauft wurden, waren es 2005 bereits 85.400.

Kooperation mit BMW

«Bisher wurde das Segment von Mini dominiert. Heute sind mit dem Polo GTI und dem Ford Fiesta ST zwei Konkurrenten vorhanden. Der 207 soll rund zehn Prozent Marktanteil im kommenden Jahr erringen», sagte Peugeot-Pressesprecher Thomas Schallberger bei der Präsentation in Südfrankreich. Das heißt, Peugeot möchte rund 800 Einheiten im kommenden Jahr absetzen.

Da kommt die Kooperation von PSA Peugeot Citroen mit BMW genau rechtzeitig, um den 207 mit der aktuellen Topmotorisierung und 110 kW/150 PS auszustatten. Besonders günstig ist, dass der der Kooperationspartner und Marktführer diesen Motor nicht im Mini einsetzen, sondern zu einem späteren Zeitpunkt ein noch leistungsstärkeres Aggregat verwenden wird.

Durchzugsstarker Motor

Der Kooperationsmotor von PSA und BMW Foto: Werk

Dabei wurde das Aggregat einem Downsizing unterzogen. Dank eines Turbokompressors, einer Hochdruck-Benzineinspritzung und der Trennung der Abgasströme kommt der Motor mit 1,6 Litern Hubraum aus, anstatt der ansonst üblichen 2,0 Liter. Gemeinsam mit einer Gewichtsoptimierung wird so Kraftstoff eingespart.

Zudem verfügt der Turbo-207 über ein maximales Drehmoment von 240 Nm, die zwischen 1400 und 3500 U/min anliegen. Zwar sei, sagt Peugeot, die Topvariante kein Sportwagen, sportlich ließ sich das 150 PS-starke Modell auf den ersten Testfahrten rund um Carcassonne führen. Der Motor erwies sich als äußerst durchzugsstark, beim Überholen auf der Landstraße musste nicht unbedingt zuerst heruntergeschaltet werden, um den Vorgang zu beschleunigen.

Gute Kurvenlage

Der Peugeot 207 Platinum 150 Foto: Werk

Auf Autobahnen erreicht der Kleinwagen die 210 km/h-Marke. Allerdings fehlt dann ein sechster Gang. Dieser war den Verantwortlichen aber schlichtweg zu teuer und ist auch in Zukunft nicht in Planung. Doch der 207 will sowieso mehr über Land kutschiert werden. In den Kurven beweist das Mobil seine Standfestigkeit, Unebenheiten werden gut ausgeglichen.

Der Kleinwagen bietet einen enormen Fahrspaß. Dabei bleibt der Verbrauch mit sieben Litern im Drittelmix völlig überschaubar. Bei sportlicher Fahrweise klettert der Wert selbstverständlich an, allerdings immer noch im überschaubaren Bereich.

Ab 19.300 Euro

Der Innenraum hat sich nicht verändert Foto: Werk

Natürlich hat dieser Luxus natürlich seinen Preis. Während die ebenfalls neu eingeführte 1,4 Liter-Einstiegsvariante bei 11.750 Euro beginnt - bis Jahresende sogar bei nur 9999 Euro - startet der 207 Platinum 150 Turbo als Dreitürer bei 19.300 Euro, der Fünftürer ist ab 20.000 Euro zu haben.

Dafür steht dem Besitzer - dank der bei diesem Modell nur erhältlichen höchsten Ausstattungsvariante Platinum - ein üppiges Ausstattungspaket zur Seite mit einem hohen Erlebnisfaktor.

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