Volvo V40: Der Vierte im Bunde

Ab Juli in Deutschland

Volvo V40: Der Vierte im Bunde
Der Volvo V40 bietet gute Fahrleistungen. © AG/Flehmer

2012 ist das Jahr der Premium-Kompaktklasse. Mit dem neuen V40 hat Volvo gute Chancen, im Konzert der großen Drei mitzuspielen.

Von Thomas Flehmer

Das Kompaktsegment bei den Premium-Anbietern wird 2012 aufgefrischt. Bei Audi kommt ein neuer A3, Mercedes revolutioniert die A-Klasse und BMW hat nach dem Fünftürer nun den Dreitürer des neuen Einsers gelüftet. Auch bei Volvo steht mit dem V40 die Zeit der Erneuerung an. Der Premium-Schwede schafft dabei eindrucksvoll eine Brücke zwischen Tradition und Moderne.

Erfrischendes Design des Volvo V40

Das Design des 4,37 Meter langen V40 ist sehr schnittig. Neben einer gelungenen Front verschaffen drei Seitenlinien dem Kompakten viel Drive. Das Heck erinnert an den C30. Der in Deutschland eher erfolglose Nachfolger des "Schneewittchensargs" P1800 wird zum Ende des Jahres in Rente geschickt.

Trotz der Reminiszenzen ist der V40 ein sehr modernes Auto, das auch nur jeden aufkeimenden Funken, die Marke wäre nur etwas für Oberlehrer, im Keim erstickt. Denn nicht nur außen präsentiert sich der Volvo mehr als auf der Höhe der Zeit. Auch der Innenraum ist nicht nur wertig, sondern innovativ gehalten. Besonders das leider 350 Euro Aufpreis kostende Instrumentenfeld deutet den Weg in die Zukunft. Je nach Fahrweise kann es in drei verschiedenen Modi eingestellt werden, die neben der Geschwindigkeit auch den letzten Durchschnittsverbrauch oder Power anzeigen. Hier haben die Innenraumdesigner einen optimalen Job erledigt.

Pfiffige Lösungen im Innenraum des Volvo V40

Auch die Mittelkonsole – seit einigen Jahren schwimmend – wurde verfeinert und versprüht noch mehr Premium-Charme. Die Ledersitze nehmen die Insassen gefangen und lassen keine Schmerzen nach langen Reisen zurück. Der 350 Liter fassende Kofferraum kann durch einen zusätzlichen Kofferraumdeckel in verschiedene Größen eingeteilt werden. Insgesamt schwebt ein besonderer Pfiff durch den Wagen.

Das liegt auch am Fahrwerk, das einen guten Kontakt zum Asphalt herstellt und etwaige Unwegsamkeiten gut ausbügelt, sodass alle Personen die Fahrt genießen können. Die gestaltet sich – je nach Wahl der Motoren – etwas schneller oder sparsamer. Mit dem D2 wurde ein Verbrauch über 3,6 Liter Diesel ermittelt, was einem CO2-Ausstoß über gerade mal 94 Gramm pro Kilometer entspricht.

Sparsamer Einstiegsdiesel für den Volvo V40

Der neue Volvo V40 beeindruckt mit Design und Technik
Das Heck des Volvo V40 erinnert an den C30 AG/Flehmer

Der 84 kW/115 PS starke Selbstzünder aus der Kooperation von PSA Peugeot Citroen und BMW kommt dafür etwas langsamer aus dem Knick. Die Gänge sind auch schon zu Anfang lang ausgelegt und es dauert ein wenig, ehe das maximale Drehmoment von 270 Newtonmetern erreicht und zum Gangwechsel aufgefordert wird. Der Verbrauch und das damit geschonte Portemonnaie sollten Entschädigung genug sein.

Wer es denn sportlicher will, greift zum 110 kW/150 PS starken D3, der seine Kraft gut und spürbar ausspielt. Hier sind nach 9,6 Sekunden die 100 km/h erreicht und der V40 D3 hält auch noch bis Tempo 210 km/h auf der Autobahn mit. Ganz sportliche wählen den D4 mit 133 kW/177 PS, der es in 8,6 Sekunden aus dem Stand in den dreistelligen km/h-Bereich schafft.

Weltpremiere mit Fußgänger-Airbag im Volvo V40

Und die Schweden haben dabei ihren Ruf als Sicherheitsexperten einmal mehr unter Beweis gestellt und präsentieren als Weltneuheit den Fußgängerairbag. Sollte zwischen 20 und 50 km/h ein Fußgänger mit der vorderen Stoßstange in Berührung kommen, fährt ein Luftsack am Ende der Motorhaube aus und bedeckt die A-Säulen, sodass wenigstens der Kopf des Fußgängers geschützt wird. Zudem können optional weitere Sicherheitsassistenten geordert werden, die immer mehr den –weg aus der Ober- in die Kompaktklasse schaffen.

Bei 24.680 Euro beginnen die Preise für den neuen Einstiegsbenziner T3. Der sparsame Diesel beginnt 300 Euro später, der Topdiesel kostet weitere 4000 Euro mehr. Doch die Aufpreisliste ist auch nicht ohne und gereicht den deutschen Mitbewerbern zur Ehre. Doch der äußerst gelungene V40 hat durch Design und Technik wirklich das Zeug dazu, selbst im Autoland Deutschland im Konzert der großen Drei als Vierter im Bunde mitzuspielen.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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