Mini Countryman JCW: Premiere im Schnee

Debüt in Genf

Mini Countryman JCW: Premiere im Schnee
Der Mini Countryman John Cooper Works fühlt sich auf Schnee sehr wohl. © Mini

Mini bringt im kommenden Frühjahr die Topvariante des Countryman auf den Markt. Eine erste Testfahrt mit dem Prototypen, der dem teuersten Mini aller Zeiten vorausgeeilt ist.

Von Benjamin Bessinger

Erst das Coupé, dann der Roadster und demnächst sogar die Serienfassung des Paceman – über zu wenig Arbeit können sich die Entwickler bei Mini nicht beklagen. Doch trotz der vielen neuen Baureihen finden sie noch genügend Luft, die bestehenden zu erweitern. Deshalb war es nur eine Frage der Zeit, bis auch der Countryman zum John Cooper Works aufgerüstet wird. Ein gutes Jahr nach der Premiere ist es jetzt bald so weit: Im März zeigen die Briten mit dem bayerischen Pass auf dem Genfer Salon die Powervariante des kleinen Landmanns, die im späten Frühjahr in den Handel kommt. Drei Monate vor der Weltpremiere saßen wir schon am Steuer eines Prototypen.

Stärkerer Mini JCW-Motor als früher

Wie bei den anderen Minis röhrt unter der Haube auch hier der 1,6 Liter große Benzin-Direkteinspritzer. Allerdings haben die Entwickler für das deutlich größere und vor allem schwerere Auto noch einmal etwas Leistung aus dem Lader gekitzelt. Wie stark der Motor genau ist, will Mini noch nicht verraten. Aber statt 211 dürften es jetzt immerhin 220 PS sein, die den Countryman zum eiligen Landmann machen.

Er bekommt das bekannte Sportfahrwerk mit einem Zentimeter weniger Bodenfreiheit und lässt sich vor allem im Sportmodus wunderbar um die Kurven zirkeln. Die Lenkung ist schön direkt, das Gaspedal reagiert flott und feinfühlig und mit einem Drehmomentgipfel rund 280 Newtonmetern geht es forsch voran. Wesentlich mehr als sieben Sekunden auf Tempo 100 wird der Countryman nicht brauchen, und Schluss ist dem Vernehmen nach erst jenseits von 230 km/h.

Preise für Mini Countryman JCW stehen noch nicht fest

Der Mini Countryman JCW ist auch auf Schnee sportlich unterwegs Mini

Selbst der Allradantrieb ist keine Spaßbremse, sondern mehr eine sichere Rückzugsebene, die einen vor peinlichen Ausflügen in den Straßengraben bewahrt. Und wer trotzdem seine Show machen möchte, kann das ja auf dem Parkplatz tun: Dort koppelt Mini die Hinterachse ab und erlaubt zum Beispiel die publikumswirksame Handbremswende im Schnee.

Wie der John Cooper Works fährt, das wissen wir jetzt schon einmal. Und was er kosten wird, kann man sich zumindest ausrechnen: Wenn der JCW-Aufschlag bei den anderen Modellreihen zwischen 5000 und 6000 Euro liegt, dann wird der stärkste auch zum teuersten Mini aller Zeiten und wohl bei rund 33.000 Euro starten.

Audi legt mit Q3 bald nach

Noch sind Passagen des Mini countryman JCW überklebt Mini

Nur zum Design macht BMW noch nicht viele Worte und tarnt alle spannenden Stellen mit einer bunten Folio. Aber auch da hilft der Blick zu den Brüdern in den anderen Baureihen, von denen der JCW die üblichen Spoiler, Schürzen und Schweller übernehmen wird.

Fürs erste hat der Countryman als John Cooper Works nicht nur in der Mini-Familie die Nase vorn. Sondern auch mit Blick auf Konkurrenten wie den Nissan Juke und mehr noch den Audi Q3 geht er damit in der Spaß- und Sportwertung in Führung. Lange halten wird er diesen Platz allerdings nicht. Denn schon bald legt auch Audi nach und bringt den Q3 als S-Modell. Dann stehen neben fünf Zylinder und 2,5 Liter Hubraum im Datenblatt auch stolze 300 PS, und der Countryman fährt plötzlich nur noch in der zweiten Reihe. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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