Lexus RX F Sport: Bereit zum Imagewandel

Tuning ohne Leistungssteigerung

Lexus RX F Sport: Bereit zum Imagewandel
Der Lexus RX F Sport ist das dritte Modell des neuen Labels. © Lexus

Mit dem Label „F Sport“ fahren die dynamischen Karossen des edlen Toyota-Ablegers vor. Der japanische Hersteller verzichtete bei den Tuningmaßnahmen auf Leistungssteigerungen.

Von Ralph Schütze

Wenn Japaner über den Fuji reden, dann meinen sie ihren 3800 Meter hohen, heiligen Berg. Anders bei Lexus: Hier ist eher vom Fuji Speedway die Rede. Auf dem ehemaligen Formel 1-Kurs profilierte sich einst der erste sportliche Lexus-Prototyp derart, dass er 2008 mit dem 311 kW423 PS starken V8-Motor aus der Luxuslimousine LS 600h als IS F in Serie gehen durfte. Damit war der Grundstein gelegt - was für BMW das M, ist seither für Lexus das F. Nach dem IS F und dem Supersportler LF-A folgen nun Modelle mit dem Zusatz "F Sport": zwar ohne Leistungssteigerung, jedoch optisch und fahrdynamisch optimiert. Nach CT 200h und GS 450h rollt ab sofort auch der RX F-Sport als besonders dynamisches SUV über unsere Straßen.

Lexus RX F Sport fahrdynamisch optimiert

Zu erkennen ist der RX F Sport als neuer Dynamiker unter den SUVs von Lexus am heruntergezogenen "Diabolo"-Kühlergrill mit Rautengitter und einem steiler ansteigenden vorderen Stoßfänger mit seitlich Nebelscheinwerfern. Der darunter liegende Frontspoiler vereint Optik und Aerodynamik, denn er sorgt für verbesserte Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten. Zwar läuft der RX maximal 200 km/h, dennoch verbessert zusätzlicher Abtrieb die Straßenlage des hochbeinigen SUV spürbar vor allem nahe dem Spitzentempo. An der Seitenflanke des RX springen grau lackierte 19-Zoll-Leichtmetallfelgen sowie das F Sport-Emblem ins Auge. Das Fahrwerk wurde durch ein Hochleistungs-Querdämpfersystem aufgewertet, das für präziseres Eigenlenkverhalten bei hohem Komfort sorgen soll.

Besonderer Clou unter der Haube des Lexus RX F Sport: Statt einer klassischen Domstrebe sorgen hydraulische Dämpfer als Verbindung beider Federbeindome für erhöhte Stabilität. Dasselbe System arbeitet an der Hinterachse und verringert Karosserievibrationen. Lexus rechnet damit, dass etwa jeder fünfte RX als F Sport ausgeliefert wird. Entsprechend der F Sport-Philosophie bleiben auch beim RX beide Antriebe unverändert. Das heißt: Ein 204 kW/277 PS starker V6-Benziner, oder der Hybridantrieb mit insgesamt 220 kW/299 PS. Das F Sport-Paket (für 6255 Euro Aufpreis im Vergleich zur Executive-Ausstattung) macht sich bei ersten Testfahrten deutlich positiv bemerkbar. Provozierte Wankbewegungen gleicht das optimierte Fahrwerk seelenruhig aus und hält den SUV weitgehend im Lot. Ebenso liegt in sehr schnell durchfahrenen Kurven der sich gutmütig ankündigende Grenzbereich deutlich höher als beim Basis-RX.

Lexus CT 200h mit optimierten Federraten

Gleichfalls profitiert die Premium-Kompaktklasse von Lexus durch die F Sport-Maßnahmen. Seit März 2012 geht der CT 200h auf Kundenjagd in der gehobenen Golfklasse. Der Hybridantrieb aus dem Toyota Prius summiert sich auf eine Leistung von 100 kW/136 PS. Den CT 200h F Sport zeichnen fahrwerksseitig aus: Schraubenfedern mit optimierten Federraten sowie sportlicher abgestimmte Dämpfer. Dazu kommt ein Designupgrade mit dynamischer geformten Stoßfängern, speziellem Kühlergrill, dunklen 17-Zoll-Leichtmetallfelgen sowie seitliche F Sport-Embleme.

Massive Seitenschweller sorgen für eine gestrecktere Silhouette. Ein um 30 Prozent vergrößerter Heckspoiler bringt schließlich mehr Abtrieb an der Hinterachse. Die CO2-Emissionen des CT F Sport von 94 g/km sowie 4,1 Liter Durchschnittsverbrauch liegen nur unwesentlich über dem Standard-CT 200h (87 g, 3,8 l), was sich mit dem leicht erhöhten cW-Wert von 0,29 statt 0,28 sowie den größeren 17-Zoll-Felgen erklären lässt. Erkennungsmerkmale im Interieur: Mit perforiertem Leder bezogenes F Sport-Lenkrad, Sportsitze mit speziellem Bezugsstoff, Leichtmetall-Pedale und ein schwarzer Dachhimmel. Der Aufpreis fürs Dynamik-Modell beträgt beim CT 200h 4380 Euro im Vergleich zur Executive Line-Ausstattung.

Verbesserte Fahrwerksabstimmung beim Lexus GS F Sport

Der Lexus GS F Sport im Test
Der Lexus GS F Sport im Test Lexus

Dritter im F Sport-Bunde ist die Businesslimousine Lexus GS, in der neuen Generation ohnehin dynamischer als bisher angetretene Konkurrenz zu BMW Fünfer und Mercedes E-Klasse. Eine weiter verbesserte adaptive Fahrwerkseinstellung gleicht Wankbewegungen aus und erhöht die Agilität. Neu abgestimmte Stoßdämpfer sprechen schneller an, außerdem wurden die hinteren Dämpfer versetzt und steiler aufgehängt. Beim GS erhält nur der F Sport einen Heckspoiler sowie exklusive 19-Zoll-Leichtmetallfelgen.

Hinterherfahrende erkennen den sportlichen GS am grau-metallic lackierten Heckdiffusor, der in den hinteren Stoßfänger integriert ist. F Sport-Varianten gibt es sowohl vom Sechszylinder-Benziner mit 154 kW/209 PS, als auch vom Hybrid-Modell mit 254 kW/345 PS Systemleistung. Dem Hybrid vorbehalten ist äußerlich eine chromeingefasste Vertiefung am vorderen Stoßfänger sowie eine Fahrwerks-Spezialität: "Lexus Dynamik Handling System" vernetzt intelligent die aktive Allradlenkung und die variable Lenkübersetzung.

Bis zu 10.300 Euro Aufpreis für Lexus F Sport-Modell

Der Eintritt in die F Sport-Welt von Lexus kostet inklusive der reichhaltigeren Ausstattung von 4380 Euro beim CT über 6255 Euro beim RX bis zu 10.300 Euro beim GS. Lexus verfolgt mit den Modellen einen Imagewandel von reiner Umweltfreundlichkeit hin zu mehr Sportlichkeit. Modelle wie der jüngste GS oder bei der Konzernmutter Toyota der GT86 sollen erst der Anfang sein, F Sport-Varianten die dauerhafte Speerspitze gesteigerter Sportlichkeit. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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