Audi Q3 2.0 TDI Quattro: Teures Top-Angebot

Sparsamer Diesel

Mit dem Q3 bietet Audi eines der Top-Angebote der Kompaktklasse an. Beim kleinen Geländewagen ist allerdings auch viel Disziplin gefragt, um kein großes Loch in den Geldbeutel zu reißen.

Von Peter Eck

Seit einem Jahr hat Audi den Q3 auf dem Markt. Die Ingolstädter haben damit ihr SUV-Programm (vorläufig) nach unten abgerundet. Während die großen Geschwister Q7 und Q5 mächtige Vertreter im Segment der Ober- und Mittelklasse sind, ist der Q3 ein relativ dezentes Angebot unter den Kompakten. Hier misst er sich mit Wettbewerbern wie dem BMW X1, dem Mercedes GLK und dem etwas weniger feinen Konzernblutsverwandten VW Tiguan, mit dem er sich die Plattform teilt.

Audi Q3 2.0 TDI Quattro beginnt bei 32.200 Euro

Käufer eines Q3 entscheiden sich zumindest in Deutschland weit überwiegend für einen Diesel. Wir fuhren die kleinere der beiden 2,0-Liter-Varianten mit 103 kW/140 PS und nahmen als rund 2000 Euro teures Extra den permanenten Allradantrieb Quattro dazu. So kommt man bereits auf 32.200 Euro in der Basis, ohne dass man die viele, viele Seiten lange Aufpreisliste auch nur aufgeblättert hätte.

Allerdings ist, ein entsprechendes Budget vorausgesetzt, der Q3 sein Geld auch wert. Wie fast immer verarbeitet Audi beste Materialien und dies äußerst sorgfältig. An das Niveau des größeren Q5 oder eines A4 reicht die Qualität allerdings nicht ganz heran. Macht nichts, in dieser Klasse hat kein Wettbewerber besseres zu bieten.

Kopfprobleme auf der Rückbank des Audi Q3

Der Audi Q3 ist das alltagstauglichste SUV der Ingolstädter
Die Coupé-Linie des Audi Q3 bereitet hinten Probleme Audi

Auch Audi huldigt bei den Formen seiner aktuellen Modelle meist der "Coupé-Linie", was sich auf die im Stil der Zeit nach hinten abfallende Dachlinie bezieht. Das sieht beim Q3 zwar in der Seitenansicht zusammen mit der hohen Gürtellinie und dem damit verbundenen relativ schmalen Fensterausschnitten klasse aus, beschert allerdings schon mittelgroßen Erwachsenen auf den Rücksitzen Probleme mit der Kopffreiheit.

Während der Q3 mit seinem Wappen-Kühlergrill und den schmalen Scheinwerfern vorne auf böse macht, wirkt das Fahrzeug mit seinen fein herausgearbeiteten Rückleuchten von hinten fast schon filigran.

Sparsamer Diesel im Audi Q3

Der von uns gewählte 2,0-Liter-Diesel mit 103 kW/140 PS ist im VW-Konzern eine Allzweckwaffe und wird in unzähligen Modellen eingesetzt. Zum kompakten Audi passt der Selbstzünder ausgezeichnet, zum einen weil er viel Drehmoment (bis zu 320 Nm) schon früh bereitstellt, zum anderen, weil er relativ sparsam ist. Der von Audi angegebene Durchschnittsverbrauch von 5,7 Litern ist nicht völlig außer Reichweite. Wir benötigten 7,1 Liter, allerdings mit einem recht hohen Anteil schnell gefahrener Strecken.

Bei der Fahrwerksabstimmung entschied sich Audi für die knackig-direkte Variante. Das verführt zusätzlich dazu, die Reserven von Motor und Fahrzeug auszuloten und macht vor allem außerhalb der Stadt viel Spaß. Sehr wohl fühlten wir uns übrigens in den ebenfalls sportlich-straffen Sitzen, die trotzdem noch genug Komfort für die Langstrecke bereitstellen.

Kompakte Maße des Audi Q3 für Parkplatzsuche

Der Innenraum des Audi Q3 ist typisch elegant ausgefallen Audi

Das manuelle Sechsgang-Getriebe ist gut auf den Motor abgestimmt, allerdings zerrt das hohe Drehmoment bei der Anfahrt früh an den Rädern, was im Stopp-and-Go-Verkehr nerven kann. Hier wäre eine Automatik vielleicht die für den Alltag bessere Wahl. Apropos Alltag: Von allen Audi-SUV ist der Q3 wahrscheinlich der dafür tauglichste.

Mit seinen knapp 4,40 Metern Länge hat man noch eine reelle Chance, bei der samstäglichen Parkplatzsuche in der City fündig zu werden. Gleichzeitig bietet er mit 460 Litern Laderaumvolumen genug Platz auch für eine Urlaubsfahrt. Hinten sollten allerdings nur Kinder mitgenommen werden. Wer zu zweit unterwegs ist, kann den Gepäckraum durch Umlegen der Rücksitze sogar auf 1365 Liter erweitern.

Audi Q3 erreicht 40.000 Euro recht schnell

Der Audi Q3 ist natürlich alles andere als ein günstiges Auto. Mit wenigen Häkchen an der Aufpreisliste z.B. für Navigation, Xenon oder Ledersitze kann man den Grundpreis von 32.200 Euro in Richtung 40.000 Euro bewegen. Wer sich noch ein paar Assistenzsysteme gönnt, etwa für die Überwachung des Spurwechsels oder für Hilfestellung beim Einparken, überschreitet schnell auch diese Marke. Hier heißt es Disziplin zu wahren, damit die Kosten nicht schon bei der Anschaffung aus dem Ruder laufen. Viel mehr Kritik kann man allerdings nicht üben: Der Q3 ist schlichtweg eines der Top-Angebote in der SUV-Kompaktklasse. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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