Dudenhöffer: Strengere CO2-Vorgaben wären machbar

Dudenhöffer: Strengere CO2-Vorgaben wären machbar
Die CO2-Belastung ist ein Gesundheitsrisiko. © dpa

Nach dem Willen der EU sollen auf die Autobauer schärfe CO2-Grenzwerte zukommen. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer hält dies für ambitioniert, aber machbar.

Nach dem Willen der EU-Kommission soll der Schadstoffausstoß bis zum Jahr 2030 um bis zu 55 Prozent reduziert werden. Bislang sahen die Regelungen bis zu diesem Jahr eine Reduktion von 37,5 Prozent vor.

„Für die Autobauer ist dies ein schwieriger, aber machbarer Weg“, sagte Dudenhöffer. Zur Erreichung dieses Ziel müssten die Kapazitäten für Lithium-Ionen Zellen um weniger als 100 Gigawatt erhöht werden. Für Dudenhöffer sei dies problemlos umsetzbar. So seien bei den Autobauern dafür die notwendigen Plattformen und Modelle vorhanden, umso die verschärften EU-Vorgaben auch umsetzen zu können.

Schnellerer Transformationsprozess

Die verschärften Klimaziele der EU würde nach Auffassung von Dudenhöffer dafür sorgen, dass der Transformationsprozess der Autobranche sich beschleunigen würde. Dadurch könnten sich die europäischen Hersteller im internationalen Vergleich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

„In Summe ist der Vorschlag der Verschärfung deutlich besser als vielfach von Industrievertretern und Verbandsvertretern behauptet. Nach unserer Modellanalyse gewinnt die Branche mehr durch die Verschärfung statt zu verlieren.“ Während das bisherige Reduktionsziel von 37,5 Prozent einem CO2-Ausstoß von 59 g/ km entspricht, wäre es bei den neuen Reduktionszielen ein CO2-Grenzwert von 47,5 g/km. Die Autobauer müssen bis 2021 derzeit einen CO2-Grenzwert von 95 g/km erreichen. Verfehlen sie diesen Wert, drohen Strafzahlungen.

64 Prozent der Neuwagen elektrisch

Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. Foto: dpa

„Nach unserer nachstehenden Modellrechnung würde das bedeuten, dass dann 64 Prozent der Neuwagen gegenüber 54 Prozent nach den bisherigen Vorgaben vollelektrisch sein müssten“, so Dudenhöffer. In der Folge würde das einen deutlichen Anstieg an Elektroautos auf den Straßen bedeuten.

Bei jährlich 14 Millionen Neuwagen in der EU würde das dazu führen, dass 1,4 Millionen zusätzliche E-Fahrzeuge ab 2030 verkauft werden müssen. Vor dem Hintergrund, dass die CO2-Besteuerung dann zugleich deutlich höher als heute sein wird, geht der Wissenschaftler davon aus, dass bis zu diesem Jahr Kleinwagen zu fast 100 Prozent elektrisch unterwegs sind.

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