Spritfresser-Festspiele

Verkehrsclub warnt

Man kann bei der Fußball-EM nicht nur einen Elfmeter verschießen. Als Fußballfan kann man mit falschem Jubel auch Unmengen von Kraftstoff verjuxen, warnen die Experten eines Automobilklubs.

Hunderttausende Autofahrer in Europa werden sich in den kommenden Fußball-EM-Wochen mit flatternden Fähnchen an ihren Autos als gute Patrioten «outen». Angesichts hoher Spritpreise wird das auch in Deutschland ein teures Vergnügen. Wie der Österreichische Automobilclub ÖAMTC berechnete, erhöhen die flatternden Fähnchen den Fahrtwiderstand beträchtlich und führen damit zu erhöhtem Benzinverbrauch. Das sagte ÖAMTC-Experte Stefan Kerbl. «Je mehr es flattert und je schneller man fährt, umso mehr Sprit verbraucht man», warnt der Techniker. Schwächer motorisierte Fahrzeuge müssten stärker gegen den Widerstand kämpfen.

Mehrverbrauch von einem halben Liter

Wichtig sei aber auch die Größe der Fahne. Auf Überlandfahrten oder auf der Autobahn müsse man mit einem Mehrverbrauch von einem halben Liter pro 100 Kilometern rechnen. «Der Verbrauch steigt nicht linear, sondern überproportional. Das ist nicht zu unterschätzen», sagte Kerbl. Die Halterungen für die Flaggen seien relativ robust. Gefährlich könne es aber werden, wenn die Fahne bei hohem Tempo zerrissen und der Stofffetzen auf der Windschutzscheibe oder am Kühlergrill des Hintermannes landet. «Derzeit ist das noch kein so großes Thema, aber die Fahnen werden bis zur EURO täglich mehr und vor allem auch größer werden», warnte Kerbl. (dpa)

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