Nachfrage nach Elektroautos geht weiter zurück

Wegen niedriger Spritpreise

Nachfrage nach Elektroautos geht weiter zurück
Es gibt auch Alternativen für die Elektromobilität © dpa

Alle reden nach Paris vom Klimaschutz, doch Elektroautos werden nicht gekauft. Aufgrund der niedrigen Kraftstoffpreise ist die Nachfrage nach alternativen Antrieben noch verhaltener als sonst, wie aus einer Studie hervorgeht.

Niedrige Kosten für Benzin und Diesel führen einer Studie zufolge dazu, dass Verbraucher noch seltener Autos mit alternativen Antrieben wie Elektromotoren kaufen. "Alternative Antriebe werden trotz Klimadiskussion ausgesondert", schreibt der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer in der Studie "Sinkende Treibstoffpreise: Privatkäufer sondern Elektro- und Gasautos aus".

Vor allem Händler-Zulassungen

Etwa die Hälfte der neu zugelassenen Elektroautos seien Hersteller-, Händler- oder Mietfahrzeuge. "Die echten Neuwagenkäufer lassen sie aufgrund der höheren Preise und aufgrund des billigeren Treibstoffs immer stärker links liegen."

Der Anteil von Fahrzeugen mit Elektro-, Hybrid und Gasantrieben an den Neuzulassungen sei seit 2013 kontinuierlich zurückgegangen. Das liege auch an den Steuervorteilen für Dieselfahrzeuge in Deutschland. "Es gibt keinen Grund Dieselkraftstoff niedriger zu besteuern als Ottokraftstoff. Dennoch wird seit mehr als 50 Jahren in Deutschland Diesel willkürlich bevorzugt. So fallen auf den Liter Dieselkraft 0,18 Euro weniger Energiesteuer (früher Mineralölsteuer) als auf den Liter Benzin.

Die Bundesregierung hält bisher an ihrem Ziel fest, bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf deutsche Straßen zu bringen. Eine Förderung von Elektroautos wie eine Kaufprämie in Höhe von 5000 Euro wird zwar ebenso diskutiert wie eine Sonder-Afa für gewerblich genutzte E-Fahrzeuge, doch eine Entscheidung lässt seit Monaten auf sich warten, obwohl es hierzu bereits eine Bundesratsinitiative gab.

Dudenhöfrer kritisiert in seiner Studie dann auch die Politik. "Das inaktive Verhalten der Bundesregierung verhindert den Umschwung auf grüne Mobilität." (AG/FM/dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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