Geringes Interesse an Elektroauto-Prämie

Bafa-Präsident will Budget umwidmen

Geringes Interesse an Elektroauto-Prämie
Ein E-Auto an einer Schnellladestation. © dpa

Die Förderung beim Kauf von Elektroautos hat die Autofahrer in Deutschland kaum erreicht. Lediglich etwas mehr als zehn Prozent der so genannten Elektroauto-Prämie sind in 18 Monaten abgeschöpft worden.

Die staatliche Prämie für den Kauf von Elektroautos stößt insgesamt auf geringes Interesse, auch wenn die Nachfrage in den vergangenen Monaten deutlich angestiegen ist. In den eineinhalb Jahren seit Einführung der Prämie gingen nur für etwas mehr als zehn Prozent der Gesamtsumme Förderanträge ein, wie «Die Welt» berichtet.

Die Zeitung bezieht sich auf Zahlen des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa). Demnach wurden bislang 46.897 Anträge für einen Zuschuss beim Kauf eines E-Autos gestellt. «Für diese Förderung stehen insgesamt 600 Millionen Euro zur Verfügung. Bis heute sind rund 65 Millionen Euro gebunden», sagte Bafa-Präsident Andreas Obersteller dem Blatt.

Fördermittel reichen für rund 300.000 Fahrzeuge

Der Bund fördert den Kauf eines Batterieautos oder Brennstoffzellenfahrzeugs mit 2000 Euro. Für ein von außen aufladbares Hybridauto gibt es 1500 Euro. Der Hersteller des jeweiligen Fahrzeugs gewährt dem Käufer mindestens den gleichen Betrag als Nachlass, damit die Förderung bewilligt wird. Die Fördermittel reichen für mehr als 300.000 Fahrzeuge.

«Aktuell spricht einiges dafür, dass die Mittel nicht bis zum Ende der Förderung Mitte 2019 ausgeschöpft sind», sagte Obersteller. Der Bafa-Präsident regte deshalb an, das Geld anderweitig zur Förderung der Elektromobilität einzusetzen: «Die neue Bundesregierung könnte einen Teil des Budgets umwidmen und für die Förderung privater Ladeinfrastruktur bereitstellen. Diese Unterstützung könnte beispielsweise von Handwerkern, Hotelbetrieben oder Wohnanlagen genutzt werden.» (dpa)

Vorheriger ArtikelCitroen C4 Picasso: Hilfreicher Freund der Familie
Nächster ArtikelMazda3: Handfester Golf-Gegner
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein
Bitte geben Sie Ihren Namen ein