Elektroautos via Induktion beim Fahren laden

Feldversuch

Elektroautos via Induktion beim Fahren laden
Eine Ladestation für ein Elektroauto. © dpa

Es mutet an wie eine Szene aus einem Konsolenspiel. In Belgien werden bei einem Feldversuch Elektro-Fahrzeuge beim Fahren aufgeladen.

Eine alternative steckerlose Lademöglichkeit für Elektroautos wird derzeit im belgischen Lommel erprobt. Auf einem 125 Meter langen Streckenabschnitt werden Stromer mittels Induktion durch unter der Straße verlegte Kabel über ein Magnetfeld automatisch mit Energie versorgt, sobald sie auf der entsprechenden Straße fahren. Ein ungewollter Zwischenstopp an der Ladesäule wird dadurch unnötig, das E-Mobil wird während der Fahrt auf diesem Teilstück automatisch geladen.

System erfüllt Sicherheitsstandards

Getestet wird die Technik des Schienenverkehrstechnik-Anbieters Bombardier derzeit noch mit einem Bus, im Sommer beginnen Feldversuche mit einem Elektro-Pkw. Auch Lkw und Straßenbahnen könnten nach Aussage des Herstellers mittels Induktion mit Strom versorgt werden. Das System wird nur dann aktiviert, wenn das Fahrzeug vollständig innerhalb des Ladebereiches über die Spule fährt und entsprechend erfasst wird. Spannungsentladungen müssen Fußgänger oder Motorradfahrer somit nicht fürchten, wenn sie an entsprechender Stelle unterwegs sind. Laut Bombardier werden alle geltenden Sicherheitsstandards erfüllt. Auch bei Schnee, Regen und Eis soll das System funktionieren.

Erfüllen sich die Erwartungen der Ingenieure, könnte diese Technik neue Perspektiven zum Aufladen von Elektrofahrzeugen eröffnen. Man muss nicht mehr über einer Spule stehen, selbst beim Fahren mit "normaler" Stadtgeschwindigkeit wird das Fahrzeug noch geladen, solange es sich im Ladebereich befindet. Bisher erprobte Induktionssysteme haben nach Auskunft von Opel-Ingenieuren in der Praxis genau darunter gelitten, dass Fahrzeug und Induktionsschleife zum Laden fast passgenau in Deckung gebracht werden mussten. Dies ist meist nur im Stand der Fall. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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