Kabinett bringt höhere Kaufprämie auf den Weg

Zukünftig 6000 Euro

Kabinett bringt höhere Kaufprämie auf den Weg
Ein Elektroauto wird geladen. © Bosch

Der Kauf eines Elektroautos wird zukünftig stärker als bislang gefördert. Das Bundeskabinett brachte die entsprechende Förderung am Montag auf den Weg.

Sie sieht nicht nur eine höhere Prämie vor, sondern auch eine längere staatliche Förderung der Elektromobilität. Die bereits bestehende Prämie für den Kauf von E-Autos wird bis Ende 2025 verlängert. Zum anderen sollen deutlich mehr Ladestationen aufgestellt werden. Die Maßnahmen wurden bereits vor zwei Wochen bei einem Spitzentreffen von Politik und Autoindustrie beschlossen. Ein flächendeckendes Ladenetz gilt als zentrale Voraussetzung für den Erfolg der E-Mobilität.

Die Kaufprämie für E-Autos soll bei Fahrzeugen bis zu einem Nettolistenpreis von 40.000 Euro um 50 Prozent erhöht werden. Konkret steigt der Zuschuss von 4000 Euro auf 6000 Euro, wie aus den Ergebnissen des «Autogipfels» hervorging. Für teurere Fahrzeuge bis zu einer Grenze von 65 000 Euro soll die Prämie um 25 Prozent auf 5000 Euro steigen. Mit der höheren Prämie soll es ermöglicht werden, weitere 650.000 bis 700.000 Elektrofahrzeuge zu fördern, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. Die Autoindustrie übernimmt weiter die Hälfte der Kosten.

Altmaier spricht von wichtiger Weichenstellung

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte: «Das Bundeskabinett hat heute wichtige Weichen dafür gestellt, dass Elektrofahrzeuge immer mehr Einzug in unseren Alltag finden.» Die Bundesregierung werde für die längere Förderung rund 2 Milliarden Euro bereitstellen. Die Prämie, die es seit mehr als drei Jahren gibt, ist bisher bis Ende 2020 befristet. Künftig soll es auch eine Kaufprämie für junge Gebrauchtfahrzeuge der Fahrzeughersteller bei der sogenannten Zweitveräußerung geben – dabei handelt es sich um Firmen- und Dienstwagen.

Die Autohersteller wollen in den kommenden Monaten und Jahren zahlreiche E-Autos auf den Markt bringen, auch im Massenmarkt. Um Klimaziele 2030 zu schaffen, sind bis dahin sieben bis zehn Millionen E-Autos in Deutschland notwendig, wie aus einem «Masterplan Ladeinfrastruktur» der Bundesregierung hervorgeht. Zwar finden Elektroautos zunehmend Käufer. Von Januar bis Oktober wurden knapp 53.000 reine E-Autos zugelassen, rund 89 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie aus Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts hervorgeht.

Stärkere Anstrengungen beim Ladenetz

Die Gesamtzahl der Neuzulassungen aber lag bei rund drei Millionen Autos. Auch beim Ladenetz will die Bundesregierung verstärkte Anstrengungen unternehmen. Derzeit gibt es rund 21.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte. Vor allem auf dem Land muss man oft lange suchen. Auf dem «Autogipfel» war vereinbart worden, dass in den kommenden zwei Jahren 50.000 neue öffentliche Ladepunkte entstehen sollen – die Automobilwirtschaft soll davon 15.000 an ihren Standorten beisteuern.

Die Bundesregierung hatte in ihrem Klimapaket angekündigt, bis 2030 eine Million öffentliche Ladepunkte zu schaffen. (dpa)

Vorheriger ArtikelVW-Konzern erwartet weniger Umsatz
Nächster ArtikelFord Mustang Mach E: Elektrisches Erwachen
Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

Keine Beiträge vorhanden

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein
Bitte geben Sie Ihren Namen ein