Mit Sonnensegel und Gummiwalzen

Grüne Visionen auf der LA-Motorshow

Dass die Zukunft des Autos und des Motorsports nach einem Bio-Siegel strebt, legen die Designer auf der anstehenden Automesse in Kalifornien nahe. Hemmungslose Idee für Spitzengeschwindigkeiten über 500 km/h.

Umweltfreundliche Visionen für den Motorsport werden die kalifornischen Designstudios der Autohersteller auf der Auto Show in Los Angeles (21. bis 30. November) zeigen. Allen Fahrzeug-Ideen gemein ist ein extrem sparsamer Umgang mit fossilen Ressourcen und geringer Schadstoffausstoß. Deshalb fahren sie meist mit Elektromotoren, Brennstoffzellen oder Turbinen, die mit synthetisch hergestellten Bio-Kraftstoffen angetrieben werden. Trotzdem: Viele der Visionen sind auf Geschwindigkeiten jenseits von 500 Stundenkilometern ausgelegt.

Mit Biosprit aus Algen

Zu den wohl unkonventionellsten Wettbewerbsbeiträgen zählt ein noch namenloser Silberpfeil von Mercedes für die Formel 1, der nach Angaben der Designer von Radnabenmotoren angetrieben werden soll, die ihren Strom aus Solarzellen schöpfen. Wie sogenannte Kite-Cars verfügt der Wagen zudem über ein Hightech-Segel für zusätzlichen Schwung. Audi hat für die Design-Challenge einen «R25» entworfen, der irgendwann die American Le Mans Serie dominieren soll: Er fährt mit Bio-Sprit aus Algen und bekommt einen elektrischen Turbo, der mit Induktionsstrom von der Rennstrecke versorgt wird.

Aus alten Ölfässern montiert

Auf eine ähnliche Technik vertraut Mazda bei der Idee des «Kaan»: Dessen Radnabenmotoren will man mit Kontaktschleifen ausstatten, die Strom von einer speziell behandelten Fahrbahnoberfläche aufnehmen. BMW dagegen denkt an Hochgeschwindigkeitsfahrten auf den US-Salzseen -und zeigt die Vision eines aus alten Ölfässern und Barbeque-Grills montierten Rennfahrzeugs mit einem Verbrennungsmotor für Wasserstoff. Bei Toyota geht ein Rennwagen mit Brennstoffzelle an den Start.

Bio-Runner von Volkswagen

Auch der Rallyesport könnte sich in Zukunft ändern: Mitsubishi hat einen «MMR25» entworfen, der statt konventioneller Räder jeweils acht elektrisch angetriebene Gummiwalzen bekommt. Und VW lässt als Idee auf der Baja California statt des Touareg einen «BioRunner» fahren, dessen Flugzeugturbinen synthetisch hergestellten Bio-Kraftstoff benötigen. Viel mehr als die Visionen und ein paar Skizzen wird von den Studien allerdings nicht bleiben: Dreidimensionale Modelle sind ebenso wenig geplant wie entsprechende Serienfahrzeuge. (dpa/gms)

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