Es muss nicht immer ein Hybrid sein

Volvo V50 Drive

Es muss nicht immer ein Hybrid sein
Volvo V50 Drive © Foto: Volvo

Wer seinen Kraftstoffverbrauch reduzieren will, braucht dafür nicht unbedingt ein Hybridfahrzeug. Volvo bietet mit der «DRIVe»-Serie mehrere Modelle als Spritsparversion an.

Um verbrauchsarme Autos zu fahren, muss man nicht zwangsläufig auf ein Hybridfahrzeug zurückgreifen. Dass es auch anders geht, zeigt Volvo derweil mit seiner dieselbetriebenen «DRIVe»-Serie, die mittlerweile sieben Baureihen umfasst. Vor allem die Spritsparversionen der Modelle C30, S40 und V50 mit Start-Stopp-System verbrauchen bei richtiger Fahrweise höchstens so viel Kraftstoff wie ein Benzin-Elektro-Pkw.

Neu ausgelegtes Fünfganggetriebe

Für den Antrieb bei den Kompakt- und Mittelklassemodellen der Schweden sorgt der 80 kW/109 PS starke 1,6-Liter-Vierzylinder-Selbstzünder. Das maximale Drehmoment von 240 Nm liegt bei 1750 U/min an, die Kraft des Turbodiesels wird über ein neu ausgelegtes Fünfgangschaltgetriebe übertragen. Die Höchstgeschwindigkeit ist beispielsweise beim V50 mit 190 km/h erreicht und der Standardsprint gelingt in 11,5 Sekunden.

Dennoch liegt der Verbrauch des Kombis auf 100 Kilometern laut Hersteller bei 3,9 Litern Diesel und der CO2-Ausstoß damit bei beeindruckenden 104 g/km. In der Praxis ist der geringe Verbrauch natürlich nur mit einer zurückhaltenden Fahrweise erreichbar, oder vielmehr: Man kann sich ihm nähern. Auf einer kurzen Testfahrt mit dem V50 waren weniger als 4,7 Liter auf 100 Kilometern allerdings nicht drin. Doch angesichts der Leistungsdaten und der Tatsache, dass hier immer noch mehr als 1,3 Tonnen Pkw zu bewegen sind, ist dies ein respektabler Wert. Damit dieser erreicht werden kann, wurden dem Volvo unter anderem eine Start-Stopp-Automatik, eine Unterbodenverkleidung, ein Heckdiffusor und ein Dachspoiler verpasst und viel weiteres Fein-Tuning zuteil.

175.000 Startsequenzen möglich

Der Volvo V50 mit 1.6 Diesel Drive Foto: Volvo

Das Start-Stopp-System von Volvo funktioniert wie bei den meisten Wettbewerbern: Kommt man an einer roten Ampel oder in einem Stau zum Stehen und kuppelt aus, schaltet sich der Motor automatisch ab. Mit dem nächsten Tritt auf die Kupplung, springt das Aggregat sofort wieder an und die Fahrt kann weitergehen. Die verstärkte Hauptbatterie soll bis zu 175.000 Start-Stopp-Sequenzen ermöglichen. Hat sich das Triebwerk im Start-Stopp-Modus ausgeschaltet, werden einige elektronische Systeme wie die Klimaanlage in eine Art Stand-by-Modus zurückgefahren.

Allerdings wird dabei das Innenraumklima überwacht und die Anlage bei einem Anstieg der Temperatur im Innenraum sofort wieder aktiviert. Das Radio und der CD-Spieler bleiben von der Regelung unberührt. Die Energie für diese Komfortfunktion liefert eine Zusatzbatterie, die die Hauptbatterie unterstützt.

Für die Regeneration der Batterien wird die kinetische Energie des Fahrzeugs genutzt. Sie entsteht, wenn Gas weggenommen wird. Über den Ladezustand beider Batterien wird der Fahrer über das Display im Cockpit informiert. Zudem kann die Start-Stopp-Funktion über eine Taste in der Mittelkonsole ausgeschaltet werden. Allerdings gibt es auch Momente, in denen sich das System von allein ausschaltet beziehungsweise erst gar nicht aktiv wird. Dies ist der Fall, wenn die Außentemperatur weniger als null Grad Celsius oder mehr als 30 Grad Celsius beträgt. Auch wenn die Lüftung mehr als bis zur Hälfte aufgedreht wird, kann das System den Dienst verweigern.

Volvo V50 Drive Foto: Volvo

Was unpraktisch klingt, kommt in der Praxis relativ selten vor, so dass sich die Mehrinvestition von 350 Euro für die Start-Stopp-Automatik dennoch lohnt. Der entsprechend ausgestattete V50 DRIVe ist ab 25.890 Euro erhältlich. Doch beim Fahren des Spar-Kombis sollte immer bedacht werden, dass das Auto nicht auf Beschleunigung ausgelegt ist. Zwar kann auch mit diesem Schweden relativ gut Gas gegeben werden, doch dann nähert man sich nie der magischen Vier-Liter-Grenze - was für den Geldbeutel und die Umwelt schade wäre. (mid)

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