Elektroautos werden kommen

Klima als Wachstumschance

Elektroautos werden nach Ansicht eines Branchenexperten das Straßenbild der kommenden Jahrzehnte mitbestimmen. Trotzdem müsse die Weiterentwicklung von Benzin- und Dieselmotoren fortgesetzt werden.

In den kommenden Jahrzehnten werden nach Ansicht eines Branchenexperten mehr Elektroautos auf unseren Straßen unterwegs sein, Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor aber nicht ablösen. «Wir werden nicht durchgängig Elektrofahrzeuge haben», sagte Ingenieur Burkhard Göschel vom Zulieferunternehmen Magna International am Mittwoch bei einem Kongress in Würzburg. Er forderte deshalb die Autoindustrie auf, verstärkt in die Weiterentwicklung von Benzin- oder Dieselmotoren zu investieren. Schließlich müssten die Autos künftig spritsparender fahren und weniger klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) ausstoßen. Bei dem «Automobil Gipfel» diskutieren Fachleute bis Donnerstag über die Zukunft der Autoindustrie.

Infrastruktur muss gelegt werden

Göschel warnte zugleich vor der Annahme, dass sich Elektroautos, die ihre Energie aus einer Batterie ziehen, schneller durchsetzen werden als bislang von der Industrie angenommen. Ein Hauptproblem sei die bislang fehlende Möglichkeit, diese Wagen aufzuladen. «Die Infrastruktur zum Nachladen der Energie ist eine Frage, die parallel angegangen werden muss», forderte er. Das fange schon bei vermeintlichen Kleinigkeiten wie Steckdosen in Tiefgaragen an.

Die Kundenwünsche nach umweltfreundlicheren Fahrzeugen sind Göschel zufolge für die Branche eine Wachstumschance. So sollten sich die Unternehmen nicht gegen diese Forderungen stellen, sondern Lösungen suchen. Auch die Herausforderung, kostengünstigere Autos herzustellen, müsse angegangen werden. «Anschaffungspreis und Unterhalt müssen leistbar sein», sagte Göschel auch angesichts des steigenden Ölpreises. «Die Rückkehr zu billigem Öl gibt's nicht mehr. Der Ölpreis wird weiterhin steigen.»

Vorträge bis Donnerstag

Die Experten großer Autokonzerne und Zulieferbetriebe wollten bei der Veranstaltung auch darüber debattieren, wie mobil die Deutschen im Jahr 2015 sein werden und was das für die Branche bedeutet. Vorträge zu Themen wie «Konzepte zur Emissions- und Kraftstoffeinsparung im Antriebsstrang», aber auch «Wellness im Automobil» waren geplant. (dpa)

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