«Das falsche Signal»

Kompromiss bei EU-Klimaschutzauflagen

Im Streit um die EU-Klimaschutzauflagen zeichnet sich ein Kompromiss ab. Erst im Jahr 2015 soll ein CO2-Grenzwert von 130 Gramm pro Kilometer erreicht werden. Kritik kommt von Grünen und Umweltverbänden.

Im Streit um EU-Klimaschutzauflagen für Autos zeichnet sich ein neuer Kompromiss ab. Der Industrieausschuss des Europaparlaments stimmte am Montagabend mit einer deutlichen Mehrheit dafür, die erlaubte Obergrenze beim Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) von 2012 an nur gestaffelt auf dann 130 Gramm je Kilometer im Jahr 2015 zu begrenzen. Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, diesen Wert schon von 2012 an vorzuschreiben. Am 9. September soll der federführende Umweltausschuss über die Klimaschutzauflagen abstimmen, das Parlaments-Plenum Ende Oktober. Auch die Mitgliedstaaten müssen noch zustimmen.

«Falsches Signal gesetzt»

Abgeordnete von Grünen und SPD sowie Umweltschutz-Organisationen kritisierten den Kompromissvorschlag. Konservative und liberale Abgeordnete hätten «das falsche Signal» gesetzt, sagte der SPD-Europaabgeordnete Matthias Groote. «Nur mit umweltschonenden Autos können die europäischen Autohersteller auch in Zukunft konkurrenzfähig bleiben.» Umweltschonende Technologien im Automobilsektor wie die Einführung von Katalysatoren hätten der europäischen Automobilindustrie zu ihrer führenden Position auf dem Weltmarkt verholfen und Arbeitsplätze geschaffen.

Greenpeace warnte angesichts der Erderwärmung vor einem Einknicken vor der Industrie. Dagegen sprach der zuständige Berichterstatter des Industrieausschusses, Werner Langen (CDU), von einem «tragfähigen Kompromiss zwischen Klimaauflagen und künftiger Wettbewerbsfähigkeit der Automobilindustrie». (dpa)

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