Daimler fordert Finanzhilfen

Elektroautos

Thomas Weber pocht auf eine Anschubfinanzierung bei einer Markteinführung von Elektroautos. Zuerst müssten aber laut dem Daimler-Entwicklungsvorstandes die deutschen Hersteller eine gewisse gemeinsame Basis legen.

Ungeachtet der bisher ablehnenden Haltung der Bundesregierung besteht der Stuttgarter Autobauer Daimler auf einer finanziellen Förderung bei der Markteinführung von Elektroautos. "Wir brauchen auf jeden Fall gemeinsame Standards, einheitliche Rahmenbedingungen bei der Forschung und später eine Anschubfinanzierung, damit die entsprechenden Elektrofahrzeuge auch schnell genug in den Markt kommen", sagte Daimler-Forschungs- und Entwicklungsvorstand Thomas Weber dem "Handelsblatt". Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) lehnt staatliche Zuschüsse beim Kauf von Elektroautos bisher ab.

Gefahr aus Asien

Bundeskanzlerin Angela Merkel will bei einem Treffen mit wichtigen Vertretern der deutschen Industrie am 3. Mai eine "Nationale Plattform Elektromobilität" schmieden. Im Kanzleramt sollen Manager, Politiker und Wissenschaftler den Grundstein für eine branchenübergreifende Zusammenarbeit schaffen. Weber unterstrich die Bedeutung dieses Treffens: "Trotz allen Wettbewerbs und der Sicherung der jeweiligen Markenidentitäten müssen wir zu einem gemeinsamen Vorgehen kommen". Wenn die deutschen Hersteller nicht an einem Strang zögen, würden sie im internationalen Wettbewerb weiter zurückfallen.

Weber forderte eine rasche Festlegung darauf, wer die Partner seien, wer die Zelle mache, wer das Batteriemanagement übernehme und wo die Batterien gebaut würden. Die Forschungschefs der deutschen Autohersteller versuchten bereits, sich untereinander abzustimmen. Die deutschen Hersteller fürchten laut "Handelsblatt" vor allem, gegenüber der Konkurrenz aus Asien ins Hintertreffen zu geraten. Insbesondere China habe sich zum Ziel gesetzt, seine Autoindustrie bei der Elektromobilität zum Marktführer zu machen und fördere die Entwicklung der Elektrofahrzeuge mit großen Summen. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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