Dena: Lenkungswirkung erst ab Spritpreis von 2 Euro

Dena: Lenkungswirkung erst ab Spritpreis von 2 Euro
Die CO2-Belastung ist ein Gesundheitsrisiko. © dpa

Die erhöhte CO2-Abgabe hat den Spritpreis steigen lassen. Doch eine Lenkungswirkung für den Umstieg auf ein Fahrzeug mit alternativem Antrieb würde einen deutlicheren Anstieg erfordern.

Wie aus einer Umfrage der Deutschen Energie-Agentur (dena) hervorgeht, würden zwei Drittel der Befragten erst ab einem Kraftstoffpreis von zwei Euro oder mehr auf ein Fahrzeug mit alternativem Antrieb umsteigen bzw. ihr eigenes Auto weniger häufig nutzen. Laut den Ergebnissen würde sogar jeder Fünfte Befragte erst ab einem Kraftstoffpreis von 2,50 Euro sein Mobilitätsverhalten ändern.

Offen zeigten sich die von der dena Befragten für die Einführung eines Bonus-Malus-Systems beim Fahrzeugkauf. Dabei sprachen sich 70 Prozent dafür aus, den Kaufpreis eines Pkw in Abhängigkeit von dessen CO2-Ausstoß abhängig zu machen. Sie sahen darin ein geeignetes Instrument, um CO2-Emissionen von Pkw zu reduzieren. Ein so genanntes „Bonus-Malus-Systems“ würde für sie zu geringeren Kosten beim Kauf von Fahrzeugen mit niedrigen Emissionswerten bedeuten. Fahrzeuge mit hohem CO2-Ausstoß würden hingegen teurer.

Anpassung der Kfz-Steuer an CO2-Ausstoß

Wie aus den Umfrageergebnissen hervorgeht bewerten mehr als ein Viertel der Befürwortenden und der Kritisierenden eines solchen Systems die stärkere Anpassung der Kfz-Steuer an den CO2-Ausstoß des Pkw als ein wirksames Instrument.

Mit Blick auf ein generelles Verbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor gibt es bei den Befragten indes eine ablehnende Haltung. Ein Verbrennerverbot für neue Pkw wird zwar von 74 Prozent abgelehnt, doch deren Befürworter wachsen: Mittlerweile können sich 25 Prozent ein generelles Verbot vorstellen. 2019 war nur 18 Prozent dafür. Von denjenigen, die sich ein solches Verbot vorstellen können, erachten 47 Prozent das Jahr 2030 als sinnvolles Ausstiegsdatum. Die von der Bundesregierung ausgelobte Kaufprämie für Elektroautos und Plug-in-Hybride wird in ihrer jetzigen Form von nur 36 Prozent begrüßt. 93 Prozent wünschen sich eine stärkere Förderung von Brennstoffzellen-Pkw; für 28 Prozent sollten auch Erdgas-Pkw finanziell gefördert werden.

„Die Umfrageergebnisse zeigen einmal mehr, dass die Zahlungsbereitschaft für Kraftstoff beim eigenen Pkw sehr hoch und deutlich über dem heutigen Kraftstoffpreisniveau liegt“, sagte dena-Geschäftsführer Andreas Kuhlmann. „Der Anreiz, verbrauchssparende Pkw zu kaufen oder effizienter mobil zu sein, kann daher nur durch weitergehende, langfristig ausgerichtete push- und pull-Maßnahmen“, fügt Kuhlmann hinzu. Für den dena-Chef brauche es deutlich stärkere Preissignale für emissionsintensive Kraftstoffe und verbrauchsstarke Fahrzeuge. Zugleich müsse der Öffentliche-Personennahverkehr attraktiver werden. An der telefonischen Forsa-Umfrage im Auftrag der dena haben im November des vergangenen Jahres 1002 Personen ab 18 Jahren teilgenommen.

Keine Beiträge vorhanden