Aufsichtsrat will Vertrag von Zetsche verlängern

Um weitere drei Jahre

Aufsichtsrat will Vertrag von Zetsche verlängern
Daimler-Chef Dieter Zetsche kann auf eine Vertragsverlängerung hoffen. © dpa

Es wurde viel über die Zukunft von Daimler-Chef Dieter Zetsche diskutiert, nun herrscht mehr Klarheit. Der Aufsichtsrat des Autobauer will den Ende 2016 auslaufenden Vertrag um drei Jahre verlängern.

Daimler-Chef Dieter Zetsche kann auf eine Verlängerung seines Vertrages hoffen. Eine entsprechende Vertragsverlängerung hat Aufsichtsratschef Manfred Bischoff am Mittwoch auf der Hauptversammlung des Konzerns in Berlin in Aussicht gestellt.

Wie Bischoff sagte, ende die Bestellung von Dieter Zetsche zwar erst am 31. Dezember 2016, sodass eine Entscheidung über eine Vertragsverlängerung erst Anfang 2016 anstehe. „Ich kann Ihnen aber mitteilen, dass es aus heutiger Sicht die Absicht des Aufsichtsrats ist, die Bestellung von Herrn Dr. Zetsche zu gegebener Zeit um weitere drei Jahre zu verlängern“, sagte Bischoff unter dem Applaus der Aktionäre. Die Arbeitnehmerseite trage die Absicht des Aufsichtsrats mit, "weil wir das Unternehmen auf einem guten Weg sehen", erklärte Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht.

Einstimmige Absicht des Aufsichtsrats

Noch vor zwei Jahren wurde Zetsche seitens der Arbeitnehmerseite statt einer fünf- nur eine dreijährige Vertragsverlängerung gewährt worden, er galt als angezählt. Doch nun haben sich die Zeiten geändert, Daimler hat einen Lauf. Im Vorjahr erzielte Mercedes-Benz einen weltweiten Absatz von 1,65 Millionen Einheiten - soviel wie noch nie in der Unternehmensgeschichte. Auch bei Umsatz und Gewinn konnte Zetsche am Mittwoch Bestwerte präsentieren. Und auch für dieses Jahr plant der Konzernchef mit neuen Absatzbestwerten. Dazu sollen gleich acht neue beziehungsweise überarbeitete Modelle beitragen.

Dieter Zetsche steht mittlerweile seit Anfang 2006 an der Spitze von Daimler und ist damit der dienstälteste Vorstandsboss bei den deutschen Autobauern. Bis zum Jahr 2020 hat Zetsche das Ziel ausgegeben, Mercedes zum weltweit erfolgreichsten Premiumhersteller noch vor BMW und Audi zu machen. Mit der in Aussicht gestellten Verlängerung seiner Vertrages stände der 61-Jährige selbst in der Pflicht, dieses Ziel umzusetzen.

Nachfolger können sich in Stellung bringen

Die nun angekündigte Vertragsverlängerung für Zetsche gibt auch potenziellen Nachfolgern die Zeit, sich weiter für kommende Aufgaben vorzubereiten. Zu den Kronprinzen, die dem Daimler-Chef nachfolgen können, gehören Vertriebsvorstand Ola Källenius. Aber auch Lkw-Vorstand Wolfgang Bernhard ist noch im Rennen - er hat damit noch bis 2019 Zeit, sein als angespannt geltendes Verhältnis zur Arbeitnehmerseite zu verbessern. Nicht zu vergessen ist auch Hubertus Troska - der das lange schwächelnde China-Geschäft der Schwaben wieder zurück auf die Erfolgsspur brachte. In diesem Jahr will Mercedes dort mehr als 300.000 Einheiten absetzen.

Während Daimler nun wohl bis 2019 mit Zetsche an der Spitze weitermachen wird, hat die Konkurrenz von BMW den Generationswechsel bereits eingeleitet. Bei den Münchnern wird der 49-jährige Harald Krüger Norbert Reithofer beerben, der in den Aufsichtsrat wechselt. (AG/FM)

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