Daimler muss Nachhaltigkeitsbericht korrigieren

Unterlassungsaufforderung der Umwelthilfe

Daimler muss Nachhaltigkeitsbericht korrigieren
Daimler muss seinen Nachhaltigkeitsbericht korrigieren. © AG/Mertens

Der Autobauer Daimler muss seinen Nachhaltigkeitsbericht korrigieren. Die Deutsche Umwelthilfe hatte den Konzern dazu wegen zu niedrigerer CO2-Angaben zur Mercedes A-Klasse

Der Autokonzern Daimler muss nach einer Unterlassungsaufforderung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) seinen Nachhaltigkeitsbericht neu drucken lassen. «Wir haben den Fehler behoben und die Broschüre ausgetauscht, nachdem die DUH uns darauf aufmerksam gemacht hat», sagte eine Daimler-Sprecherin am Donnerstag. Wie hoch die Auflage des Berichts ist, konnte sie nicht sagen. Die DUH hatte Daimler zuvor vorgeworfen, irreführend mit niedrigen CO2-Emissionen für die Mercedes-A-Klasse geworben zu haben und eine Unterlassungserklärung gefordert.

In dem Nachhaltigkeitsbericht habe der Autokonzern pauschal behauptet, die CO2-Emissionen der Mercedes-A-Klasse auf 89 Gramm pro Kilometer reduziert zu haben. 2Dabei verschwieg sie jedoch, dass dieser Wert nur von einer der insgesamt 17 Motorversionen des Modells erreicht wird. Sechs Versionen der A-Klasse weisen einen offiziellen CO2-Ausstoß zwischen 120 und 134 g/km aus, bei sechs weiteren Versionen liegen die CO2-Emissionen sogar zwischen 150 und 171 g/km“, teilte die Umwelthilfe mit.

Umwelthilfe spricht von Verbrauchertäuschung

„Diese Form der Verbrauchertäuschung ist besonders dreist und hat Methode. Daimler macht 16 von 17 käuflichen Fahrzeugen grüner als sie eigentlich sind – wohl wissend, dass dies für viele Kunden die Kaufentscheidung beeinflusst. Hinzu kommt, dass Mercedes Fahrzeuge bei Nachmessungen des realen Kraftstoffverbrauchs und damit der CO2-Emissionen sowie bei den Ausrollwerten mit die höchsten Abweichungen aller deutscher Hersteller zeigen“, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Die Organisation überprüft die Broschüren des Autobauers regelmäßig auf solche Fehler. Schon 2013 musste Daimler deswegen eine Werbebroschüre für die S-Klasse korrigieren und eine Unterlassungserklärung unterschreiben.

Wegen angeblich zu hoher Abgaswerte bei der Mercedes-C-Klasse 220 BlueTEC CDi (Euro 6) muss sich Daimler demnächst vor dem Landgericht Stuttgart verantworten. Die DUH hat dort eine Unterlassungsklage wegen Verbrauchertäuschung eingereicht (Az. : 34 O 21/16 KFH). Daimler weist diese Vorwürfe zurück. Der Verein kritisiert die auch vom Bundesverkehrsministerium bei einigen Modellen beanstandete Einrichtung, die in Dieselmotoren die Abgasnachbereitung bei bestimmten Temperaturen heruntergeregelt. (AG/FM/dpa)

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