Daimler stößt Tesla-Aktien ab

Sprinter wird zusätzlich in Nordamerika gebaut

Daimler stößt Tesla-Aktien ab
Tesla lieferte die Batterien für den Smart Fortwo Electric Drive. © Daimler

Daimler hat seinen Aktienanteil bei Tesla abgegeben. Das Geld könnte auch in die zusätzliche Sprinter-Produktionsstätte in Nordamerika mit einfließen.

Daimler steigt als Großaktionär bei Tesla aus. Der Autobauer gibt seinen Aktienanteil über rund vier Prozent im Wert von 780 Millionen Dollar – etwa 613,5 Millionen Euro – zurück. Die Zusammenarbeit bleibe aber unberührt. «Die Partnerschaft mit Tesla ist sehr erfolgreich und wird auch künftig fortgesetzt», sagte Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche.

Daimler setzt Zusammenarbeit mit Tesla fort

Daimler war im Mai 2009 bei Tesla mit 9,1 Prozent eingestiegen, hatte anschließend zwei Monate später aber 40 Prozent des eigenen Anteils an den Staatsfonds Aabar Investments PJSC aus Abu Dhabi im Rahmen eines gemeinsamen strategischen Projekts veräußert. «Wir haben Tesla über viele Jahre als Startup-Unternehmen unterstützt und viel von Tesla gelernt. Gleichzeitig konnte Tesla von unserem automobilen Know-how profitieren. Die Zusammenarbeit mit Tesla ist ein Baustein unserer Aktivitäten auf dem Gebiet der Elektromobilität», sagt Entwicklungsvorstand Thomas Weber.

Die in den USA bereits eingeführte und für Ende November in Europa vorgesehene elektrische B-Klasse liefert das Unternehmen von Tesla-Chef Elron Musk ebenso den Antriebsstrang wie auch die Batterien der ersten Generation des Smart Fortwo Electric Drive und der elektrischen A-Klasse von Tesla stammten.

Daimler baut Sprinter auch in Nordamerika

Das Geld könnte zum Teil in Nordamerika bleiben. Dort will Daimler die nächste Generation des Transporters Sprinter künftig zusätzlich produzieren. Aber auch die Werke in Düsseldorf und Ludwigsfelde bei Berlin, in denen der Sprinter derzeit gebaut wird, werden für rund 450 Millionen Euro modernisiert. Gerade das Werk Düsseldorf hatte eine Stellenverlagerung der Produktion ins Ausland befürchtet und dagegen protestiert.

Mit der zusätzlichen Produktion in Übersee will Daimler unter anderem Wettbewerbsnachteile durch hohe Importzölle und lange Lieferzeiten ausgleichen. Nach Deutschland sind die USA Daimler zufolge mittlerweile der zweitgrößte Absatzmarkt für den Transporter. Eine Entscheidung über eine mögliche Auslagerung gibt es einem Daimler-Sprecher zufolge derzeit aber nicht. Offen ist zudem der genaue Standort für das Sprinter-Werk in Nordamerika. (AG/dpa)

Vorheriger ArtikelSubaru WRX STI: Aus der Zeit gefallen
Nächster ArtikelPSA wächst dank China
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden