Grünes Licht für Daimler und Rolls-Royce bei Tognum

EU-Kommission

Grünes Licht für Daimler und Rolls-Royce bei Tognum
Daimler-Chef Dieter Zetsche ist trotz Dämpfer optimistisch © dpa

Daimler und Rolls-Royce können Tognum übernehmen. Brüssel erteilte sein Einverständnis, da genügend Konkurrenz des Motorenherstellers vorhanden ist.

Die EU-Kommission hat Daimler und Rolls-Royce grünes Licht für die Übernahme des Motorenherstellers Tognum gegeben. Auch künftig gebe es genügend Konkurrenten für das neue Unternehmen, so dass der Wettbewerb gesichert sei, teilte die Brüsseler Kartellbehörde am Montag nach einer Prüfung des Falls mit. Dazu zählt die Kommission Konzerne wie Caterpillar, General Electric und den Lastwagen- und Maschinenbauer MAN. Die obersten Wettbewerbshüter Europas hatten insbesondere den Markt für Dieselmotoren für Schiffe, Aggregate für die Energieerzeugung sowie Kraftstoff-Einspritzsysteme unter die Lupe genommen.

Hauptsitz bleibt Friedrichshafen

Daimler und Rolls-Royce wollen das Friedrichshafener Unternehmen zum weltweiten Marktführer für Industriemotoren weiterentwickeln. Ende Juni hatten sie sich eine satte Mehrheit von 94 Prozent an Tognum gesichert. Nach früheren Angaben haben beide Unternehmen für den Dieselmotorenspezialisten 3,4 Milliarden Euro geboten. Sie sicherten zu, dass der Tognum-Hauptsitz in Friedrichshafen am Bodensee bleibt - demnach sind die Arbeitsplätze der mehr als 9000 Mitarbeiter nicht in Gefahr.

Tognum hatte bis Ende 2005 schon einmal zu Daimler gehört - damals unter dem Namen MTU Friedrichshafen. Der frühere Konzernchef Jürgen Schrempp verkaufte den Spezialisten für Motoren für Frachtschiffe, Jachten, Züge oder Panzer an den schwedischen Finanzinvestor EQT. Nach dem Börsengang 2007 stieg Daimler im darauffolgenden Jahr wieder bei Tognum ein. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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