Mercedes SLK: Unterwegs in einer anderen Liga

Effizientere Motoren

Mercedes SLK: Unterwegs in einer anderen Liga
Auch als Gebrauchter eine gute Wahl, der Mercedes SLK. © Daimler

Mercedes hat den SLK einer deutlichen Modellüberarbeitung unterzogen. Der Roadster ist nicht nur größer geworden, sondern bietet nun auch effizientere Motoren.

Der jetzt enthüllte neue Mercedes-Benz SLK lässt erstmals auch Männerherzen höher schlagen. Das Plus von 30 Millimetern in Länge und Breite und von 5 Millimetern in der Höhe erscheinen als Zahl zwar vernachlässigbar, aber sie katapultieren die dritte Generation des kleinen Roadsters in eine andere Liga: weg vom vermeintlichen Frauenauto hin zum mit 38.675 Euro bezahlbaren Männerbetörer.

Kunden zu 60 Prozent Männer

Dabei deckt sich das Frauenauto-Image der Vorgänger nicht mit der Wirklichkeit. Joachim Schmidt, Vertriebschef der Marke, erläuterte anlässlich der Weltpremiere, die am 125. Geburtstag des Automobils stattfand, dass der SLK nur zu 40 Prozent von Frauen und zu 60 Prozent von Männern gefahren wird.

Neben mehr "Männlichkeit" stand auch mehr Sparsamkeit im Lastenheft der Entwickler. Der Benzinverbrauch ist trotz höherer Agilität mit im Schnitt 6,1 und 6,2 Litern auf 100 Kilometern bei den Einstiegs-Vierzylindern mit 135 kW/184 PS beziehungsweise 150 kW/204 PS rund 25 Prozent geringer ausgefallen als beim Vorgänger.

Blick in den Innenraum des Mercedes SLK Daimler

Für mehr Agilität sorgen neben dem 225 kW/306 PS starken 3,5-Liter-V6-Benziner auch Konstruktion und Design. Die gewählten klassischen Roadster-Proportionen mit einer langen Motorhaube und nach hinten versetztem kompaktem Passagierabteil mit kurzem Heck ließen den cW-Wert um 0,02 auf 0,30 sinken, obwohl die Front in Anlehnung an SLS AMG und CLS sich mit senkrechter Kühlermaske deutlich steiler gegen den Wind stemmt.

Verlegung des Schwerpunkts

Das Geheimnis der erreichten Agilität sei auch, so der Entwicklungsleiter der Baureihe, Jürgen Weissinger, die konsequente Verlegung des Schwerpunktes nach hinten. Dieses Vorgehen hätte auch die Wahl der Materialien beeinflusst. So habe man zwar die lange Motorhaube und die Kotflügel zur Gewichtsreduzierung aus Aluminium gefertigt, aber zur Beschwerung der Hinterachse nicht den Kofferraum. Aus optischen und fahrdynamischen Gründen wurde die breiteste Stelle der Karosserie nach hinten gesetzt, muskulöse Heck-Kotflügel lassen den Roadster sinnlich und bullig, kraft- und schwungvoll erscheinen.

Auffallend ist die betonte Rückbesinnung auf alte Formen und Tugenden, die den neuen Auftritt von Mercedes-Benz auch bei der Geburtstagsfeier bestimmten. Die Erfolgsfaktoren, die den Hersteller groß gemacht haben, sollen auch in künftigen Modellen zum Einsatz kommen. Dies zeigt sich klar im stilsicheren Innenraum des neuen SLK. Hochwertige Materialien und traditionelle Formen bestimmen das Bild. Alles was man aus funktionellen Gründen anfasst, ist aus echtem Aluminium, nicht aus Kunststoff.

Drei Dachvarianten

Das Heck des Mercedes SLK Mercedes

Mit einer innovativen Lösung ergänzte man das, was den SLK von den Wettbewerbern aus München, Ingolstadt und Zuffenhausen von Anfang an unterschied, das Vario-Dach. Erstmalig kann der SLK-Kunde zwischen drei
Varianten des Leichtbaudachs wählen. Basisausführung ist wie bislang ein in Wagenfarbe lackiertes Kunststoffdach. Alternativ gibt es ein Panoramadach mit dunkel getöntem Glas. Die dritte Variante ist eine Weltneuheit – das drei Kilogramm schwerere Panoramadach mit "Magic Sky Control". Dieses besteht aus zwei Glasscheiben, zwischen denen eine organische Folie liegt, deren Moleküle auf Strom reagieren. So lässt sich das Dach auf Knopfdruck hell oder dunkel schalten. Im Sommer bietet es auf Wunsch Schatten und unterstützt die Klimaanlage, im Winter lässt es ein Open-Air-Erlebniss zu.

Auch für das Fahrwerk stehen drei Ausführungen parat: konventionelle Stahlfederung, Sportfahrwerk oder ein Fahrdynamik-Paket mit elektronisch geregeltem, vollautomatischem Dämpfungssystem. Zur Einführung bietet Mercedes-Benz das Sondermodell "Edition 1" mit speziellem Lack und umfassender Ausstattung für 8500 bis 9000 Euro Aufpreis an. (mid)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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