Lkw-Sparte von Daimler mit sattem Absatzplus

20 Prozent bis August

Lkw-Sparte von Daimler mit sattem Absatzplus
Andreas Renschler © dpa

Die Nutzfahrzeugsparte von Daimler befindet sich ungeachtet der Absatzkrise in Europa auf Wachstumskurs. In den ersten acht Monaten des Jahres legte der Autobauer weltweit um 20 Prozent zu.

Der weltgrößte Nutzfahrzeughersteller Daimler ist trotz schwankender globaler Märkte nach zwei Dritteln des laufenden Jahres mit einem satten Absatzplus unterwegs. In den ersten acht Monaten dieses Jahres seien 20 Prozent mehr Laster als im entsprechenden Vorjahreszeitraum verkauft worden, teilte der Dax-Konzern am Dienstag zum Start der Medientage auf der weltgrößten Nutzfahrzeugmesse IAA in Hannover mit.

Spartenchef Andreas Renschler sprach vor Journalisten von unterschiedlichen Trends, bei denen die Gesamtsumme aber stimme.

Schwaben in Nordamerika stark

«Starke Märkte können auf globalem Niveau schwächere ausgleichen», berichtete Renschler. So habe Daimler etwa in Nordamerika von Januar bis Ende August um 27 Prozent zugelegt. In Japan, wo der Aufbau nach der Dreifachkatastrophe läuft, sei auf Jahressicht mit einem Plus von 20 Prozent zu rechnen. In Brasilien dagegen müsse mit einer Abkühlung des Marktes «um mindestens 15 Prozent» gerechnet werden. Dort hatte die Umstellung auf striktere Abgasnormen für vorgezogene Käufe gesorgt, was der Branche nun eine Durststrecke beschert. In Russland dagegen blickt Daimler auf ein Achtmonatsplus von 80 Prozent.

Auf dem weltgrößten Nutzfahrzeugmarkt China wiederum herrsche aktuell eher Zurückhaltung bei den Kunden - doch neue Programme der zentralistischen Staatslenkung stünden schon in den Startlöchern.

Wachstum des Bruttoinlandsprodukts erwartet

Renschler erwartet auf längere Sicht blendende Aussichten. «Für das Jahr 2020 wird ein Wachstum des weltweiten Bruttoinlandsprodukt um rund 30 Prozent im Vergleich zu heute erwartet. Und wenn die Wirtschaft wächst, steigt bekanntlich auch der Transportbedarf.» Allein bei der Nachfrage für mittlere und schwere Trucks sei in den nächsten zehn Jahren ein Zuwachs um rund die Hälfte realistisch.

Zur Jahresmitte hatte Daimler 229.881 Lastwagen abgesetzt - im Vergleich mit der ersten Hälfte des Vorjahres war das ein Plus von 27 Prozent. Zu den Teilbereichen Busse und Transporter machte Renschler keine Angaben im Detail. Er sagte nur, dass die Lage bei den Bussen «schwierig wie erwartet» bleibe und dass der Absatz der Vans am Ende des Jahres über dem Niveau aus 2011 liegen solle.

Die generelle Stimmung in der Industriesparte fasste der Chef des Branchenprimus mit dem Satz zusammen: «Es scheint nicht überall die Sonne, aber wir haben insgesamt eine solide Großwetterlage.» Trucks gelten als klassisches Investitionsgut der Wirtschaft, das stark von der Konjunktur abhängt. Daimler Trucks zählt gut 80 000 Beschäftigte. (dpa)

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