Baden-Württemberg lässt Lang-Lkw fahren

Daimler begrüßt Entscheidung

Baden-Württemberg lässt Lang-Lkw fahren
Baden-Württemberg will sich am Feldversuch Lang-Lkw beteiligen. © dpa

Nun will sich auch Baden-Württemberg am Feldversuch Lang-Lkw beteiligen. Begrüßt wurde der Beschluss der Landesregierung vom Autobauer Daimler.

Baden-Würrtemberg will sich am Feldversuch Lang-Lkw der Bundesanstalt für Straßenwesen beteiligen. Der Autobauer Daimler hat diese Entscheidung begrüßt und will sich mit einer Studie begleiten. Gerade erst hat Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) eine positive Zwischenbilanz des Riesenlaster-Tests auf deutschen Straßen gezogen. «Der Feldversuch mit Lang-Lkw läuft erfolgreich», hatte Dobrindt der in Düsseldorf erscheinenden «Rheinischen Post» in dieser Woche gesagt. Es bestätige sich, dass zwei Lang-Lkw drei reguläre Lkw ersetzen könnten. «Das spart Sprit und entlastet Straße und Umwelt.»

Derzeit läuft noch bis Ende 2016 in Deutschland ein Feldversuch mit derzeit 112 Riesen-Lastwagen, sogenannten Gigalinern. Dabei liegen die Effizienzgewinne und Kraftstoffersparnisse zwischen 15 und 25 Prozent. Momentan nehmen am Feldversuch bereits Bayern, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen teil.

350 Kilometer lange Strecken in Baden-Württemberg

Nun will sich auch Baden-Württemberg an diesem Feldversuch der Bundesanstalt für Straßenwesen beteiligen. Der Feldversuch soll auf rund 350 Kilometer des Autobahnnetzes des Landes stattfinden. Der Autobauer Daimler begrüßt diese Entscheidung der Landesregierung und will mit dem Land bei einer begleitenden Studie zusammenarbeiten, um die Verbrauchs- und CO2-Effizienz von Lang-Lkw im realen Einsatz zu untersuchen, wie der Autobauer am Sonntag mitteilte. Der Test soll den der Autobahnen A5 (Karlsruhe-Mitte bis Rastatt), A8 (Landesgrenze Bayern/Baden-Württemberg bis Kreuz Karlsruhe) und A81 (Landesgrenze Bayern/Baden-Württemberg bis Herrenberg stattfinden.

„Die Entscheidung der Landesregierung, am Feldversuch teilzunehmen und damit einen wichtigen Teil der Autobahnen für den Einsatz des Lang Lkws freizuschalten, ist ein erfreulicher erster Schritt. Wir sind zuversichtlich, dass dabei eine erhebliche Entlastung für Infra struktur und Klima nachgewiesen werden kann, denn verlängerte Lkw sparen nach bisherigen Erkenntnissen bis zu 25 Prozent CO2 und Diesel“, sagte Daimler-Vorstand Wolfgang Bernhard.

Daimler fordert weitere Aktivitäten

Der Autobauer sieht die Freigabe erster Strecken im Land als Auftakt für weitere Aktivitäten sowohl in Baden-Württemberg als auch in Verbindung mit anderen Bundesländern. Daimler hatte Ende 2014 beim Verkehrsministerium Baden-Württemberg konkrete Transportverbindungen für die Nutzung mit Lang-Lkw beantragt. Damit soll jährlich 3,2 Millionen gefahrene Kilometer eingespart und rund 3000 Tonnen CO2 Ausstoß vermieden werden. Mit den jetzt freigeschalteten Strecken könnten in einem ersten Schritt rund 1000 Tonnen CO2 Ausstoß vermieden werden, so der Autobauer.

„Es handelt sich um einen sehr guten ersten Schritt, aber weitere sollten folgen. Über 8000 Lkw Fahrten, zwei Millionen gefahren Kilometer und zweitausend Tonnen CO2 in Baden-Württemberg bleiben vorerst im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke. Wir könnten das Verkehrsaufkommen und den CO2 Ausstoß im Land mit zusätzlichen Lang Lkw Fahrten noch deutlich weiter reduzieren“, so Bernhard weiter. Die sogenannten Lang-Lkw haben eine Länge von 25,25 Meter und sind damit 6,5 Meter länger als herkömmliche Lkw. (AG/FM)

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