ARENA2036: Forschungsfabrik für das Auto der Zukunft

Startschuss in Vaihingen

ARENA2036: Forschungsfabrik für das Auto der Zukunft
Daimler-Entwicklungsvorstand Thomas Weber © AG/Mertens

Am Dienstag wurde in Stuttgart der Startschuss für ein auf mindestens 15 Jahre angelegtes Forschungsprojekt abgegeben. Die Forschungsfabrik ARENA2036 soll dabei zum schwäbischen Silicon Valley des Automobilbaus avancieren.

Mit einem Festakt wurde am Dienstag das Projekt ARENA2036 gestartet. In Anwesenheit von Ministerpräsident Winfried Kretschmann und über 150 hochrangigen Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik auf dem Universitätscampus Vaihingen sollen in dem dort neu entstehenden Forschungsgebäude Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft bis zum Jahr 2036 wettbewerbsfähige Automobile und Systeme entwickeln und realisieren.

"Innovationen sind heute in den seltensten Fällen das Ergebnis einsamer Tüftler. Sie entstehen vielmehr an den Schnittstellen von Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft", sagte Kretschmann. "Kooperationen wie ARENA2036 sind daher eine ideale Form, um Innovationen und Technologietransfer zu begünstigen. Wir als Landesregierung tragen gerne dazu bei, dass dieses zukunftsträchtige Netzwerk geknüpft wird. Hier entsteht ein entscheidendes Stück Zukunft."

ARENA2036 als Silicon Valley des Automobilmarktes

Zu den ARENA2036-Partnern (Active Research Environment for the Next Generation of Automobiles) gehören neben Daimler und Bosch auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), die Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) sowie die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf, die BASF und die Universität Stuttgart. Auf der Veranstaltung wurden zudem die Firmen Bär Automation und Faro und Festo als neue Partner begrüßt.

Die rund 160 Wissenschaftler sollen in vier Projekten Wege für die wandlungsfähige Produktion sowie den Faserverbund-Leichtbau in der Serienfertigung von Fahrzeugen erarbeiten. In der Forschungsfabrik für das Auto der Zukunft entstehen mit einem Investitionsvolumen von 30 Mio. Euro 160 Arbeitsplätze für höchstqualifizierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit wandlungsfähiger Produktion und funktionsintegriertem beschäftigen. "ARENA2036 ist ein wichtiger Baustein, um in Stuttgart die schwäbische Interpretation eines Silicon Valley des Automobils zu verwirklichen - ein Magnet, der internationale Spitzenkräfte anzieht", sagte Daimler-Entwicklungsvorstand Thomas Weber.

Zwei Millionen Euro pro Jahr Förderung

Bereits seit Juli 2013 werden in einem Interimsgebäude erste Arbeiten vorgenommen, bevor 2016 der Umzug in das 800 Quadratmeter neue Forschungsgebäude auf dem Universitätscampus Vaihingen vollzogen wird. Die Investitionskosten hat das Land Baden-Württemberg übernommen; das Land stellt den in der Rechtsform eines Vereins organisierten ARENA2036-Partnern die Forschungsfabrik unentgeltlich zur Verfügung. Zugleich wird das Projekt maximal 15 Jahre lang mit jährlich bis zu zwei Millionen Euro unterstützt.

Wie bereits in der Vergangenheit werden Automobilbau und Luft- und Raumfahrt eng miteinander zusammenarbeiten. "Für das DLR ist der Leichtbau eine wichtige Zukunftstechnologie, welche die Luft- und Raumfahrtbranche genauso wie den Automobilbau in den nächsten Jahrzehnten prägen wird", sagt Klaus Hamacher, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands beim DLR. (AG)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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