PSA Peugeot Citroen stoßen am wenigsten CO2 aus

Nissan mit größtem Sprung

PSA Peugeot Citroen stoßen am wenigsten CO2 aus
Der Peugeot 108 trägt zum guten Ergebnis bei © Peugeot

Nach einer Analyse der europäischen Umweltorganisation Transport & Environment werden fünf Autohersteller die ab 2021 geltenden CO2-Grenzen vorher erfüllen. Nach heutigem Stand werden aber auch sieben Hersteller die Werte verfehlen.

Europäische Autos sollen weniger Abgas ausstoßen und dabei gleichzeitig weniger verbrauchen, dafür hat die EU den Autoherstellern strenge Emissionsziele ins Lastenheft geschrieben. Eine Analyse der europäischen Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) bescheinigt jetzt Herstellern wie Nissan, Volvo oder Daimler einen Vorsprung, rügt aber gleichzeitig mehrere Hersteller für deren langsames Vorankommen.

Ford als erster deutscher Hersteller auf Platz sechs

Hintergrund der Analyse: Ab 2021 darf die Flotte, also die Gesamtheit der von einem Konzern verkauften Autos, gemittelt nicht mehr als 95 Gramm CO2 pro Kilometer emittieren, sonst drohen Strafzahlungen. Das entspricht einem Verbrauch von 4,1 Litern Benzin oder 3,6 Litern Diesel auf 100 Kilometern. T&E hat zum zehnten Mal die Erfolge des vergangenen Jahres bewertet, gibt aber auch eine Prognose in die Zukunft. Die Daten bekommt die Organisation von der Europäischen Umweltbehörde EAA.

Mit den niedrigsten Flottenemissionen liegt zurzeit Peugeot-Citroen im Ranking ganz oben. Die 2014 in Europa verkauften 1,36 Millionen Neuwagen hatten im Schnitt einen CO2-Ausstoß von 110 g/km. An zweiter und dritter Stelle folgen Toyota (112,8 g/km) und Renault (113,6 g/km). Erster deutscher Hersteller ist Ford auf Platz sechs (121,7 g/km), der Volkswagen-Konzern liegt auf Rang acht (125,8 g/km), Daimler (131,5 g/km) und BMW (131,7 g/km) auf Platz zwölf und 13.

Nissan Qashqai sorgt für großen Sprung

Den größten Sprung hat im vergangenen Jahr Nissan (Platz 4 im Ranking) gemacht. Der japanische Autobauer hat den CO2-Ausstoß seiner Flotte innerhalb eines Jahres um zwölf Prozent gesenkt, von 131 g/km auf 115 g/km. Unter anderem dazu beigetragen hat der Modellwechsel des Qashqai, in dessen Zuge effizientere Motoren Einzug gehalten haben. Lag die Durchschnittsemission bei dem Kompakt-SUV 2013 noch bei knapp 136 g/km, waren es 2014 im Schnitt nur noch 115 g/km, das entspricht einer Senkung des Benzinverbrauchs von 5,7 auf 4,9 Liter im Mittel.

Die nächst bessere Reduzierung konnten Peugeot-Citroen (-4,8%) und Mazda (-4,4%) erreichen. Im Mittel hat die europäische Autoindustrie den CO2-Ausstoß 2014 um 2,6 Prozent gesenkt (2013: -4,1%). Ford und Hyundai hingegen erhöhten der T&E-Analyse zufolge im vergangenen Jahr sogar ihre Emissionen um 0,1 beziehungsweise 0,4 Prozent. Wenn die vorläufigen Daten stimmen, wäre das das erste Mal in den vergangenen Jahren, dass das passiert, so die Verfasser der Studie.

Probleme für Mazda und BMW

Nach der Prognose der Umweltorganisation werden fünf Autohersteller das Ziel von 95 g CO2/km bereits vor 2021 erreichen, teilweise sogar deutlich vor dem Stichtag: Nissan und Volvo (2018), Peugeot-Citroen und Toyota (2019) sowie Daimler (2020). Mit Renault (2021), VW und Ford (beide 2022) sind drei weitere Hersteller im Zeitplan. Sieben Autobauer werden laut Analyse das Ziel allerdings verfehlen, sofern sie den Prozess ihre CO2-Emissionen zu reduzieren, nicht beschleunigen: Mazda (2023), BMW und Suzuki (2024), Fiat (2025), GM (2026), Honda und Hyundai (2027).

Worauf die Verfasser der Studie allerdings auch hinweisen ist die Problematik der Differenz zwischen Normverbrauch und dem realen Verbrauch auf der Straße, der zurzeit nicht in die Daten eingeht. Die Lücke dazwischen sei in den vergangenen Jahren größer geworden, da Autobauer die Schwäche des heutigen Verbrauchszyklus ausnutzten und die Fahrzeuge insbesondere in Tests gut abschnitten. T&E spricht sich daher dafür aus, möglichst schnell den bereits geplanten so genannten WLTP-Zyklus zur Norm zu machen. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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