Daimler setzt auf besseres zweites Halbjahr

Hauptversammlung in Berlin

Daimler setzt auf besseres zweites Halbjahr
Daimler-Chef Dieter Zetsche wird sich Kritik anhören müssen. © dpa

Aufgrund der stärker als erwartet zurück gegangenen Nachfrage in den europäischen Märkten sondiert Daimler seine Ziele für 2013 neu. Beim langfristigen Ziel sieht sich der Autobauer aus Stuttgart aber auf Kurs.

Der Autobauer Daimler stellt seine Ziele für das laufende Jahr auf den Prüfstand. «In den kommenden Monaten erwarten wir wenig Rückenwind», sagte Konzernchef Dieter Zetsche am Mittwoch laut vorab veröffentlichtem Redetext auf der Hauptversammlung in Berlin. Seit Jahresbeginn sei die Nachfrage in den europäischen Märkten stärker zurückgegangen als erwartet. «Deshalb werden wir überprüfen, ob unsere bisherigen marktbezogenen Annahmen für 2013 noch Gültigkeit haben.»

Daimler-Chef Zetsche erwartet Besserung in zweiter Hälfte

Der Dax-Konzern will sich bei der Berichterstattung für das erste Quartal zu den konkreten Markt- und Ergebnis-Erwartungen äußern. Zetsche hatte bereits die Ziele für 2012 auf breiter Front kappen müssen. Anfang Februar hatte er angekündigt, 2013 beim operativen Ergebnis nicht vom Fleck zu kommen. In der Autosparte erwartet er sogar einen Rückgang.

Gegensteuern soll ein Spar- und Effizienzprogramm, mit dem der Konzern bis Ende 2014 insgesamt rund vier Milliarden Euro sparen will. Einen Schub erhofft sich der Autobauer zudem von neuen Modellen wie der A- und E-Klasse. Besserung erwartet Zetsche vor allem in der zweiten Jahreshälfte.

Daimler will bis 2020 Spitze im Oberklasse-Segment

«Was unsere Geschäftsentwicklung betrifft, rechnen wir dank der Verfügbarkeit wichtiger neuer Produkte und laufender Effizienzprogramme für das zweite Halbjahr mit Ergebnissen, die über dem Niveau der ersten Jahreshälfte liegen», sagte der Konzernchef. Beim Pkw-Absatz rechnet er trotz «eines schwierigen ersten Quartals» für das Gesamtjahr mit einem neuerlichen Wachstum. 2012 hatte Daimler einen Rekordwert eingefahren.

Der Autobauer will bis 2020 an seinen Konkurrenten BMW und Audi vorbeiziehen und wieder Nummer eins im Oberklasse-Segment werden. Vor allem in China haben die Schwaben derzeit allerdings Probleme, aufzuschließen. Auf dem wichtigen Wachstumsmarkt verkaufen die Erzrivalen aus Bayern nicht nur mehr Autos, sie verdienen auch besser daran.

«Wer also global den Ton angeben will, muss auch in China stark sein», erklärte Zetsche. «Im letzten Jahr haben wir unsere eigenen Ansprüche nicht erfüllt.» Zugleich zeigte er sich zuversichtlich, die langfristigen Ziele zu erreichen. «Der eingeschlagene Weg ist richtig, wir müssen ihn aber auch gehen.» (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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