Daimler sieht Einstieg bei BAIC als Meilenstein

Zetsche unterschreibt Vereinbarung

Daimler sieht Einstieg bei BAIC als Meilenstein
BAIC-Chef Xu Heyi und China-Vorstand Hubertus Troska. © Daimler

Der Daimler-Konzern hat einen Anteil von zwölf Prozent an seinem chinesischen Partner Beijing Automotive übernommen. Konzernchef Dieter Zetsche unterschrieb eine entsprechende Vereinbarung in Peking.

Der Stuttgarter Daimler-Konzern hat einen zwölf prozentigen Anteil an seinem chinesischen Partner Beijing Automotive (BAIC) erworben. Konzernchef Dieter Zetsche unterzeichnete am Dienstag vor Journalisten in Peking eine entsprechende Vereinbarung. Für die Beteiligung wurden 625 Millionen Euro gezahlt.

Daimler bezeichnete die Beteiligung an BAIC als „einen weiteren Meilenstein“ in seiner China-Strategie. Es ist das erste Mal, dass ein ausländischer Hersteller einen größeren Anteil an einem chinesischen Autobauer übernimmt. Normalerweise betreiben ausländische Hersteller Joint-Ventures mit den lokalen Autobauern.

Potential in China bestmöglich nutzen

„Diese strategische Investition unterstreicht unser langfristiges Bekenntnis zum Schlüsselmarkt China und zu BAIC, unserem zuverlässigen Partner. Gemeinsam können wir nun unsere Präsenz in China weiter ausbauen und stärken, um zukünftig noch besser von den enormen Möglichkeiten des chinesischen Automobilmarkts zu profitieren“, sagte Zetsche nach der Vertragsunterzeichnung.

Für die Schwaben stellt der Einstieg bei BAIC einen wichtigen Schritt bei ihrer Aufholjagd auf dem wichtigen chinesischen Markt dar. Derzeit spielt Daimler in China mit seinen Fahrzeugen im Gegensatz zu Audi und BMW dort nur eine nachgeordnete Rolle. Bis zum Jahr 2015 will Daimler in China 300.000 Autos dort absetzen. In diesem Jahr lag er nach zehn Monaten bei gut 187.500 Autos. BMW kam im selben Zeitraum bereits auf knapp 318.000 Fahrzeuge, die Volkswagen-Tochter Audi sogar auf fast 400.000 Stück.

Im Rahmen der neuen strategischen Kooperation erhält Beijing Automotive mit 51 Prozent eine Mehrheit an dem gemeinsamen Joint Venture Beijing Benz (BBAC) in Peking. Damit dürfte der Weg für einen Börsengang von BAIC frei gemacht werden, da die Chinesen das Gemeinschaftsunternehmen jetzt als ihr Eigentum angeben können. Die Daimler-Vorstände Hubertus Troska, er verantwortet das China-Geschäft der Schwaben und Bodo Uebber erhalten jeweils einen Sitz im Verwaltungsgremium von BAIC Motor.

"Diese Transaktion ist ein weiterer historischer Meilenstein in einer Partnerschaft, die bereits in der Vergangenheit mit gemeinsamen Produktions- und Vertriebsaktivitäten von Pkw bis Lkw sehr erfolgreich war. Mit der weiteren Vertiefung unserer strategischen Zusammenarbeit sind unsere beiden Unternehmen nun noch besser für eine erfolgreiche Zukunft aufgestellt, betonte BAIC-Vorstandschef Xu Heyi. „Mit diesem strategischen Schritt werden wir zukünftig auf einer ganz neuen Ebene zusammenarbeiten und das Potential des chinesischen Automobilmarkts bestmöglich nutzen“, betonte Troska. (AG)

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