Daimler rechnet auch für 2012 mit Wachstum

Gutes viertes Quartal

Daimler rechnet auch für 2012 mit Wachstum
Mercedes legt Sonderschichten ein. © dpa

Der Autobauer Daimler wird das Jubiläumsjahr 2011 positiv abschließen. Für das neue Jahr rechnet Finanzvorstand Uebber weiter mit Wachstum.

Der Stuttgarter Automobilkonzern Daimler sieht sich zum Jahresende auf Kurs. "Wir werden das Jubiläumsjahr sehr gut abschließen, bei Umsatz und Ergebnis, aber auch mit einer starken Bilanz und hoher Netto-Liquidität", sagte Daimler-Finanzvorstand Bodo Uebber der Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag".

Daimler hatte zuletzt für das vierte Quartal gegenüber dem Vorjahr eine "sehr deutliche Verbesserung" beim operativen Ergebnis in Aussicht gestellt sowie einen Jahresumsatz von deutlich über 100 Milliarden Euro. "Da sind wir im Plan", sagte Uebber. Analysten erwarten für 2011 bei den Schwaben ein operatives Ergebnis von 8,8 bis 8,9 Milliarden Euro sowie einen Umsatz von 105 Milliarden Euro.

Daimler beteiligt Mitarbeiter am Erfolg

Angesichts der guten Entwicklung will der Konzern Aktionäre und Mitarbeiter erneut am Unternehmenserfolg beteiligen. Er gehe davon aus, dass es auch für 2011 "eine schöne Mitarbeiterbeteiligung" geben werde, sagte der Finanzvorstand. Über die konkrete Höhe werde man nach dem Jahreswechsel sprechen. Im Vorjahr hatte Daimler 3.150 Euro pro Mitarbeiter ausgeschüttet. Hinzu kam ein einmaliger Jubiläumsbonus. Auch die Anteilseigner können sich auf eine höhere Dividende einstellen. Bei höheren Erträgen würde "grundsätzlich auch die Dividende steigen", kündigte Uebber an. Daimler schüttet traditionell 40 Prozent des Jahresgewinns an seine Aktionäre aus. Diese Zielsetzung sei auch "weiterhin gültig".

Mit Blick auf die jüngste Entwicklung im Premium-Bereich sagte Uebber Audi und BMW den Kampf an. "Wir haben uns im Rahmen unserer Strategie MBC 2020 vorgenommen, bis zum Jahr 2020 die Nummer 1 im Premiumsegment zu sein. Je früher wir das schaffen, umso besser." Gemessen an den Absatzzahlen dürfte Audi 2011 an Daimler vorbeiziehen. Damit würden die Schwaben hinter BMW und Audi erstmals auf Rang 3 zurückfallen. Angesichts dessen arbeitet der Konzern mit Hochdruck an der Wende. Man sei "sehr zuversichtlich, dass wir letztlich wieder in Führung gehen können", sagte Uebber unter Verweis auf die geplante Produktoffensive. Alleine bis 2015 will Daimler zehn neue Modelle auf den Markt bringen. Hinzu kämen 30 Produktanläufe in den kommenden Jahren.

Keine höhere Beteiligung an Renault

Zugleich wies Uebber Spekulationen über eine höhere Beteiligung an Renault zurück. Es sei richtig gewesen, die Kooperation mit Renault über eine Überkreuzbeteiligung zu untermauern. Darüber hinaus gebe es jedoch "keinen weiteren Handlungsbedarf". Für das kommende Jahr zeigte sich Uebber verhalten optimistisch. Man gehe sowohl bei Pkw als auch bei Trucks insgesamt von Wachstum aus. Zwar dürften sowohl der europäische Pkw-Gesamtmarkt und der Lkw-Markt 2012 leicht rückläufig sein.

Dafür erwartet Daimler für den US-Truckmarkt wegen des hohen Ersatzbedarfs ein "zweistelliges Plus". Auch der US-Automarkt dürfte 2012 leicht anziehen. In China und Indien dürfte es dagegen „immer noch deutlich bergauf gehen, wenn auch etwas abgeschwächt“, sagte Uebber. (dpa)

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