Daimler legt beim Gewinn deutlich zu

Trotz Absatzverlusten

Daimler legt beim Gewinn deutlich zu
Die Mercedes S-Klasse verfügt über eine Luftfederung. © Daimler

Daimler musste wegen der Halbleiterkrise deutliche Absatzverluste hinnehmen. Dennoch schlug man sich im vergangenen Quartal überraschend gut.

Obwohl der Konzern deutlich weniger Autos und Lkw verkaufte, hielten die Stuttgarter dank steigender Preise den Umsatz nahezu stabil – und beim Gewinn konnte Daimler sogar deutlich zulegen. Einsparungen und eine starke Finanzsparte sorgten auch beim operativen Ergebnis für einen unerwarteten Anstieg. «Wir bleiben auf Kurs, um unsere Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen», sagte Finanzchef Harald Wilhelm und sprach von einem robusten Geschäft.

Der auf die Aktionäre entfallende Nettogewinn des Dax-Konzerns stieg um 21 Prozent auf 2,47 Milliarden Euro. Der Umsatz lag in den Monaten Juli bis September mit rund 40 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern, welches das Management um Konzernchef Ola Källenius als maßgeblich für das wirtschaftliche Abschneiden ansieht, stieg dank der starken Finanz- und Mobilitätssparte um vier Prozent auf 3,61 Milliarden Euro. Damit schnitt Daimler besser ab als von Analysten erwartet.

Jahresprognose werden beibehalten

Die Jahresprognosen für die Margen in der Auto- und Lkw-Sparte behielt der Konzern bei – geht aber beim Absatz von Autos nun von einem leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr aus. Daimler hatte im dritten Quartal vor allem wegen des Chipmangels mehrfach die Produktion einschränken müssen und lieferte fast ein Drittel weniger Autos der Stammmarke Mercedes-Benz an die Kunden aus als ein Jahr zuvor. Im vierten Quartal soll sich die Situation um die Halbleiter etwas bessern.

Die teuren Top-Modelle wie die S-Klasse sowie die Elektroautos des Konzerns konnten bei den Auslieferungen auch im dritten Quartal zulegen – unter anderem, weil Mercedes die lukrativeren Autos vorrangig mit den vorhandenen Elektronikhalbleitern bestückt.

Kaum Rabatte hält Preisniveau hoch

Das Preisumfeld für die Autobauer ist auch wegen der eingeschränkten Produktion derzeit günstig: Eine hohe Nachfrage und lange Lieferzeiten haben dafür gesorgt, dass derzeit kaum Rabatte gegeben werden müssen. Vor allem im Geschäft mit Firmenwagen und Autovermietern sorgt das für Aufwind.

Bei den Trucks und Bussen, die unter dem Namen Daimler Truck AG abgespalten werden, lag der Absatz im dritten Quartal um sieben Prozent über dem Vorjahreswert. Aber auch im Truckgeschäft, vor allem bei den lukrativen Schwerlastern, bei denen Daimler Weltmarktführer ist, gab es Probleme mit der Anlieferung von Chips. So fiel der Umsatz leicht. Im dritten Quartal gingen Bestellungen für fast 161.825 Lkw ein – fast zwei Drittel mehr als vor einem Jahr. (dpa)

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