Continental investiert in Reifenwerk in USA

Teil der Wachstumsstrategie

Continental investiert in Reifenwerk in USA
Der Autozulieferer Continental liegt auf Kurs. © dpa

Continental baut für mehr als eine halbe Milliarde Dollar ein neues Reifenwerk in den USA. Der Automobilzulieferer will damit die wachsende Nachfrage nach Pkw-Reifen befriedigen.

Der Automobilzulieferer Continental will mehr als eine halbe Milliarde Dollar in ein neues Reifenwerk in den USA investieren. Damit solle die wachsende Nachfrage nach Pkw-Reifen vor allem in den USA gedeckt werden, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend mit. Das neue Werk wird in Sumter im US-Bundesstaat South Carolina entstehen. In der ersten Phase werde die Kapazität bei voll hochgefahrener Produktion im Jahr 2017 fast fünf Millionen Reifen pro Jahr betragen. Bis 2021 sollen es dann schon acht Millionen sein. Der Konzern schafft zugleich mehr als 1.600 Arbeitsplätze.

Continental setzt Wachstumsstrategie fort

"Dieses wichtige Projekt ist Teil der Wachstumsstrategie von Continental weltweit und zielt in diesem Fall speziell auf den nord-, mittel- und südamerikanischen Markt", sagte der Chef der Reifensparte Nikolai Setzer laut Mitteilung. . In der gesamten Region werde allein in diesem Jahr fast eine Milliarde Dollar für die Erweiterung der Kapazitäten bereitgestellt. Die Bauarbeiten in South Carolina sollen 2013 abgeschlossen sein.

Im Mai hatte das Unternehmen angekündigt, 224 Millionen US-Dollar (168 Mio Euro) in den Ausbau des Werks Mount Vernon (Bundesstaat Illinois) zu stecken. Damit soll der Absatz von Pkw- und Van-Reifen weiter angekurbelt werden, rund 450 neue Arbeitsplätze entstehen. Auch im brasilianischen Camaçari, im russischen Kaluga und in Indien wird die Produktion von Reifen und Fahrzeugelektronik aufgestockt. Ende Mai eröffneten die Hannoveraner zudem ihr erstes Reifenwerk in China. Die neue Conti-Fabrik in Hefei hat eine Produktionskapazität von vier Millionen Pkw-Reifen pro Jahr, für die Investition machte der Konzern mehr als 185 Millionen Euro locker.

Die Conti-Führung rechnet trotz der massiven Konjunktursorgen in Europa und den USA vorerst nicht mit einem weltweiten Abschwung. Auf der Automesse IAA hatte Vorstandschef Elmar Degenhart Mitte September die Geschäftsziele für das laufende Jahr bekräftigt: Der Umsatz werde um mindestens 10 Prozent auf 29,5 Milliarden Euro zulegen, der Anteil des bereinigten Gewinns an den Gesamterlösen soll die Schwelle von 10 Prozent erreichen. Beobachter werteten die US-Ausbaupläne als Beleg für die solide Strategie der Hannoveraner: «Mit dieser Ankündigung erfüllt Continental seine Versprechungen, mehr in das Reifengeschäft zu investieren», schrieb ein Analyst des Bankhauses Lampe. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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